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Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Titel: Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Brüder und Schwestern Sklaven waren.«
    »In erster Linie ging es in diesem Krieg gar nicht um die Sklaverei«, erklärte sie ihm nachdrücklich. »Sondern um die Frage, ob ein Staat das Recht auf Autonomie besitzt. Die Sklavenproblematik war eher nebensächlich.«
    »Für dich vielleicht, weißer Junge, für mich nicht.«
    Die Schwarzen reagierten immer so empfindlich, sinnierte sie. Sie stand auf und ging weg. Später, als sie die Pferde das zweite Mal fütterte, tat ihr das Gesagte leid. Immerhin hatte sie etliche hitzige Diskussionen zu diesem Thema mit Sophronia geführt.
     
    Cain schwang sich mit einer geschmeidigen Eleganz, die Kit einem solchen Hünen gar nicht zugetraut hätte, von Apollos Rücken. »Rubbel ihn anständig trocken, Junge. Das Pferd darf sich auf gar keinen Fall erkälten.«Er warf Kit die Zügel zu und steuerte in Richtung Haus.
    »Ich weiß selber, was ich zu tun hab«, rief sie ihm nach. »Ich brauch keinen Yankee, der mir erklärt, wie man mit einem verschwitzten Pferd umgeht.«
    Sie wünschte, sie hätte das zurücknehmen können. Es war erst Mittwoch, und sie durfte nicht riskieren, gleich wieder gefeuert zu werden.
    Sie hatte bereits mitbekommen, dass Mrs. Simmons und Magnus sonntags ihren freien Tag hatten. Mrs. Simmons übernachtete dann bei ihrer Schwester, und Magnus verbrachte die Nacht in irgendeinem Etablissement, das Mrs. Simmons im Beisein von Kit nicht näher umschreiben mochte. Demnach musste sie sich noch vier weitere Tage lang in Geduld fassen. Aber am Sonntagabend würde sie diesen Yankee-Bastard umbringen, der sie eben aus schiefergrauen Augen eisig musterte.
    »Wenn du lieber für jemand anderen arbeiten willst, nur zu, ich finde immer einen neuen Stallburschen.«
    »Hab nicht gesagt, dass ich für wen anders arbeiten will«, murrte sie.
    »Dann hütest du besser deine Zunge.«
    Trotzig schob sie ihr Kinn vor.
    »Und noch etwas, Kit.«
    »Ja?«
    »Nimm gefälligst ein Bad. Die Leute beschweren sich schon darüber, wie du riechst.«
    »Ein Bad!« Kit verschlug es fast die Sprache vor Wut.
    Cain schien ihre Entrüstung diebisch zu freuen. »Wolltest du mir noch etwas sagen?«
    Sie biss die Zähne zusammen, dachte an das hübsche, große Einschussloch, das sie ihm in den Kopf pusten würde. »Nein, Sir«, murmelte sie.
    »Sorg dafür, dass die Kutsche in anderthalb Stunden vor dem Eingangsportal steht.«
    Ununterbrochen fluchend führte sie Apollo über den
Hof. Es würde ihr einen Mordsspaß machen, diesen Yankee abzuknallen. Was hatte es ihn zu kümmern, ob sie ein Bad nahm oder nicht? Sie hielt nichts vom Baden. Alle Welt wusste, dass einen das nur anfälliger für eine Influenza machte. Zudem müsste sie sich dann ausziehen, und sie verabscheute ihren Körper, seit sie einen Busen hatte. Das passte überhaupt nicht zu dem, was sie sein wollte.
    Ein Mann.
    Mädchen waren weich und schwächlich, sie dagegen stark und mutig wie ein Mann. Das durfte sie nie vergessen.
    Immer noch übellaunig, hielt sie die beiden grauen Kutschpferde am Zaumzeug fest und wartete darauf, dass Cain aus dem Haus käme. Sie hatte sich ein paar Tropfen Wasser ins Gesicht gespritzt und ihre Wechselgarderobe angezogen, die nicht viel sauberer war als ihre schmutzigen Sachen. Aber das war ihr völlig egal.
    Als Cain die Stufen herunterkam, gewahrte er als Erstes Kits geflickte Hosen und das verwaschene blaue Hemd. Das Kind sah ja noch schlimmer aus als vorher! Nach dem, was er unter dem tief heruntergezogenen Hutrand erkennen konnte, wirkte sein Gesicht allerdings ein bisschen frischer. Er hätte ihn besser nicht eingestellt, aber offen gestanden brachte ihn der Junge seit langem wieder zum Lachen.
    Leider würde der Nachmittag weniger amüsant werden. Er wünschte, er hätte Dora diese Kutschfahrt durch den Central Park rigoros ausgeredet. Bislang hatten sie eine lockere Affäre miteinander, allmählich beschlich ihn jedoch das ungute Gefühl, dass ihr eine dauerhafte Beziehung vorschwebte. Und ein Ausflug zu zweit war die Gelegenheit, ihn unter Druck zu setzen. Es sei denn, sie hätten Gesellschaft…
    »Spring auf, Junge. Wird Zeit, dass du ein bisschen was von New York zu sehen bekommst.«
    »Meinen Sie mich?«
    Er grinste über das verblüffte Gesicht des Jungen. »Siehst du hier noch andere? Ich brauch jemanden, der sich um die Pferde kümmert.« Und der eine Einladung von Dora vereitelte, dauerhaft in den Schoß der Familie Van Ness aufgenommen zu werden.
    Kit blickte in die eisgrauen

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