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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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die alberne Spielzeugpeitsche holen, und sich mit ihr vergnügen. Sie würde gar nicht wissen, wie ihr geschah. Doch er verspürte Skrupel, denn sie war nicht ausgebildet und das, was er tun musste, wäre zu viel für sie. Und da war das fremde Gefühl, das er im entferntesten Winkel seines Bewusstseins spürte, das ihn ängstigte wie der Rachen eines Eisdrachens.
    Er wandelte sich in die Gestalt des Madras zurück. Der Duft ihrer Erregung war noch deutlich wahrnehmbar.
    Daingit!
    Der Effekt der kalten Dusche löste sich auf. Schlaflos verbrachte er die Nacht und kämpfte wiederholt die Bestie nieder, die in ihm wütete. Er verfluchte den Obersten der Lugus, verfluchte den Tag, an dem er Charas Gefährten getötet hatte. Liebe befand sich außerhalb seiner Reichweite.
    Monster empfanden Hass, nur auf diese Weise überlebten sie.

Kapitel 3
    „Sei froh, dass du kein Schaf bist, aus dir könnte man wunderbare Pullover stricken.“
    Tumble bohrte seine Nase zwischen ihre Rippen und sie fiel auf den Rücken. Lachend hielt sie ihn davon ab, ihr durch das Gesicht zu schlecken.
    „Lass uns herausfinden, wer dich vermisst.“ Schweren Herzens wählte sie die Nummer des Dog Rescue in Edinburgh. Ihr Anruf blieb erfolglos. Das Telefonat mit der örtlichen Polizei in Kirkcaldy verlief genauso vergebens.
    Sie rieten ihr, einen Tierarzt aufzusuchen, um zu überprüfen, ob er einen Chip trug.
    Kritisch begutachtete sie ihn.
    „Ich könnte schwören, du bist über Nacht gewachsen. Du gehörst einer ungewöhnlichen Rasse an, ein Schäferhund gepaart mit einem Riesenwolf. Wer weiß, vielleicht verwandelst du dich in einen Werwolf?“ Sie lachte angesichts der absurden Idee.
    Er warf sich zufrieden seufzend auf den Boden, als sie seinen Bauch kraulte. Gern kam sie der Aufforderung nach. Ihr gefiel es, ein Lebewesen zu streicheln, seine Wärme zu spüren und in seine treuen Hundeaugen zu blicken. Sie hatte sich verliebt.
    Sie verspürte Erleichterung, dass niemand Tumble vermisste, spielte sie doch mit dem Gedanken, ihn zu behalten.
    „Was hältst du von einem Morgenlauf?“
    Sie trug enge Laufbekleidung und war begierig, vor dem Frühstück Kalorien zu verbrennen. Die dunkelgrüne Capri-Laufhose und das dazugehörige T-Shirt hatte sie letzte Woche genäht. Die passende Fleecejacke stattete sie mit maigrünen Ärmeln aus.
    Nieselwetter begrüßte sie. Morven liebte das schottische Wetter. Mit Schaudern dachte sie an einen Ägyptenurlaub mit Brian zurück. Eine unerträgliche Hitze, begleitet von Durchfall und Erbrechen. Es war die Hölle auf Erden gewesen.
    Nach ein paar Metern erreichten sie den Waldweg. Die Luft roch herrlich, genauso frisch und würzig wie der Kerl von gestern.
    Musste sie erneut an ihn denken? Es war kein Wunder nach dem intensiven Traum. Offenbar hegte sie unterdrückte Fantasien. Der Traum hatte sie auf eine Weise erregt, die sie nicht für möglich gehalten hätte. Lust verursacht durch Schmerz war eine Erfahrung, die sie noch nicht erlebt hatte. Es könnte ein gefährliches Experiment sein, denn der falsche Partner wäre fähig, großen Schaden zu verursachen.
    Vielleicht sollte sie Mr. Noodles ausprobieren, der im Badezimmerschrank stand.
    Tumble blieb an ihrer Seite und es war ein beruhigendes Gefühl. Er sahinteressiert aus, als würde er über sie nachdenken.
    „Möchtest du nicht im Gebüsch herumschnüffeln?“, stieß sie zwischen den Atemzügen hervor. Es ging bergauf. Der Weg schien mit jedem Mal steiler zu sein. Eine Bewegung rechts von ihr lenkte sie ab, sodass sie über eine Wurzel stolperte.
    „Shit!“ Sie rappelte sich auf. Sie hatte ihre eigene goldene Regel verletzt, niemals den Boden außer Acht zu lassen, und sich das Knie an einem Stein aufgeschlagen.
    Rote Tropfen liefen ihr Bein in Zeitlupe hinunter. Als sie das Blut betrachtete, fiel ihr auf, dass Totenstille sie umgab. Die unnatürliche Stille lag für wenige Augenblicke auf dem Wald, ein eigenartiges saugendes Gefühl, gleich einer Glocke, die sie umhüllte.
    Der Wind frischte auf. Schlagartig verschluckte Dunkelheit das Tageslicht. Der Himmel war fast schwarz, die hellgraue Farbe war verschwunden. Dann sah Morven den Schatten, der das verbliebene Licht verschlang. Er raste zwischen den Buchen hindurch direkt auf sie zu. Erkenntnis rammte sie wie ein Lastwagen, dass die gestrigen Erlebnisse nicht ihrer Einbildung entsprangen. Engelsgleiche Flügel trugen das unheimliche Ding näher.
    Sie vergaß den Schmerz ihres Knies. Tumble

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