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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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konnte. Herrliche Eichen, würdevolle Ulmen und die tröstlich breiten Wipfel der Markbarbäume, auch das zarte Filigran der Herbstzeitlosen und im weiten Umkreis die ruhigen Konturen, die wie die Häupter Schlummernder ans jenseitige Gebiet der westlichen Ebenen gelehnt lagen.
    Diese Eindrücke vermittelten ihm ein neues Gespür für den Pulsschlag des Landes, sein Ruhen der Säfte und die Stille seiner Felsen. Sie folgten dem Lauf eines stark gewundenen Pfads, der vornehmlich durch die kleinen Täler zwischen den Hügeln nach Osten führte. Der Landstrich, den sie nun durchquerten, war von rauer Natur. Als die Sonne hinter den Bergen versank, rasteten sie an einem Flüsschen zwischen Gehölzen und einer flachen Felskette. Das Farnkraut an den Hängen schimmerte purpurrot.
    Frethmar nahm die Trinkschläuche an sich und ging zum Ufer des Flüsschens, um sie zu füllen. Er beugte sich über das Wasser und tauchte die Schläuche in das kalte klare Wasser. Er schulterte die gefüllten Trinkschläuche , und mit Ökliz im Schlepptau marschierte er zu dem kleinen Feuer, das Haker in der Zwischenzeit entfacht hatte.
    Später saßen sie um das Feuer.
    Ein Zwerg, ein Albino und ein Nagetier.
    Du wirst nicht nach Hause gehen, denn du bist DER! , hallte es in Frethmars Kopf wider. Dieser Satz blieb dort und ließ sich auch mit Tabak nicht vertreiben. Er stand noch immer unter dem Einfluss des Erlebten .
    Er starrte ins Feuer und versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren.
    Vielleicht sollte er eine Ode dichten? Das tat er nicht mehr oft, nicht mehr so gerne, aber die Worte wuchsen und entstanden ganz von selbst.
    Er lehnte sich zurück, blickte nach innen und begann:
     
    »Wenn meine Seele ist vernarbt,
    dann web und näh‘ ich gegen Harm
    der uns unfassbar sonst verdarbt -
    ‘nen Wams aus Regenbogengarn.«
     
    Haker lächelte still und Ökliz bekam eine feuchte Nase.
    Also dichtete Frethmar noch einige Strophen dazu, und über ihnen befreiten sich manche Sterne aus der Ummantelung der Nacht und schimmerte n hoffnungsvoll hinunter auf die Reisenden.

27
     
    Hargor drückte sich eng an Sharkans Körper.
    Der Vierköpfige wusste genau, wohin er wollte , und der Ork ließ ihn. Unter ihnen raste das Meer entlang , und die Sonne fiel hinter den Horizont. Obwohl es dunkel war, fühlte Hargor sich auf dem breiten Rücken des Drachen sicher.
    Er erinnerte sich an die Geschichte vom Weißen Drachen, die Sharkan ihm erzählt hatte, an den Drachen, der das Gute darstellte und gegen den Sharkan antreten wollte. Nun war dieses Gute tot? Wie kam das?
    Wir fliegen nach Westen. Dort existierte der Weiße Drache für eine kurze Zeit, doch nun ist die Schwingung abgerissen, wofür es nur eine einzige Erklärung gibt: Der weiße Drache ist tot! Wie so und warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht hat es etwas mit der Schwingung zu tun, die an seine Stelle getreten ist. Ich spüre dort eine Düsternis, die mir gefährlich werden kann. Noch weiß ich sie nicht einzuschätzen, aber meine tief verwurzelten Instinkte sagen mir, dass wir diese Reise unternehmen müssen, damit ich meinen Plan ausführen kann. Damit ich …
    » Mittland vernichten kann « , vollendete Hargor den Satz. Er schüttelte sich bei dem Gedanken.
    Du fürchtest dich. Du hast ein schlechtes Gefühl dabei , das lese ich. Du denkst in engen Kategorien, Ork. Obwohl du nicht dumm bist, reicht dein Hirn nicht weit genug, um die großen Zusammenhänge zu begreifen. Aber du wirst lernen, das weiß ich. Und du wirst den Geschmack der Macht zu schätzen wissen.
    Sharkans Kraft teilte die Nacht , und sie flogen so schnell, dass Hargor die Augen schließen mussten, denn sie tränten vom Flugwind. Der gigantische Körper unter ihm pulsierte warm und stark , und er hatte den Eindruck, auf einem Hügel zu ruhen, in dessen Inneren Feuer brennen. Diese Wärme pulsierte durch seine Haut hinein in seine Muskeln und Knochen und weiter in seine Nerven und noch weiter bis in seine Seele. Er wurde eins mit Sharkan. Er labte sich an der Kraft des Drachen wie ein Lamm an der Zitze der Mutter und schnaufte wohlig.
    Sharkan flog unermüdlich, er schien über unbegrenzte Kraft zu verfügen.
    In der Ferne leuchtete es hell unter den Sternen, der Boden wirkte wie …
    Sand! , dachte Sharkan in seinem Kopf. W as du siehst, ist Sand.
    Hargor hatte Durst und Hunger und stellte fest, dass er nicht vorgesorgt hatte. Also würde er sich noch eine Weile gedulden müssen, bis er seine Bedürfnisse

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