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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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anrichten.
    Was nicht lebte, war harmlos!
    Für einen winzigen Moment fragte sich das Lepori, ob dies nicht ein Fehler sei, schließlich lebten jene Dinger, die Knochen brachen und die Luft nahmen, auch nicht, aber diesen Gedanken konnte es nicht festhalten. Es lag in seiner Natur, gejagt zu werden. Es war sein Schicksal, gefangen zu werden.
    Der Mensch richtete sich auf und klopfte und wischte den Dreck von seinem Körper. Er schüttelte die langen Haare zurück , während sein stechend roter Blick auf das Lepori fiel , welches heftig mit den Hinterläufen trommelnd da hockte und starrte, unfähig wegzulaufen.
    Der Mensch öffnete den Mund, spreizte ihn , und das Lepori sah, dass das Mondlicht sich in zwei weiß schimmernden Hauern fing. Menschen hatten keine Hauer. Wildschweine hatten welche, Keiler und Lammwühler.
    Der Mensch legte mit einer ruckenden Bewegung den Kopf schräg und musterte das Tier. Unter Schlamm und Dreck kam immer mehr weiße , fahle Haut zum Vorschein , und das Lepori blinzelte heftig.
    Dann schoss es hoch und rannte.
    Rannte um sein Leben.
    Oh ja, das konnte es. Darin war es gut. Es schlug Haken, sprang weit und huschte schneller, als es denken konnte durch die mondbeschienene Dunkelheit. Es orientierte sich an harten Schatten und an dem unsichtbaren Faden, der es leitete. Überrascht stoppte es , und Blätter wirbelten hoch. Der Mensch war vor ihm und lachte hart. Wie konnte er so schnell gefolgt sein?
    Und nun nahm das Lepori es wahr:
    Etwas Fremdes, etwas, das nicht richtig war und trotzdem existierte. Ein rauschendes Leben, eine Aura des Düsteren, ein pochendes Herz und den Geruch von Endlichkeit. Das, was aus der Erde gekommen war, was neben seinem Bau tief unter der Krume geruht hatte, war flinker als ein Lepori, war gefährlicher als ein Mensch und schneller als diese langen spitzen Dinger, an denen ein Lepori sterben konnte.
    Dieses Ding interessierte sich für ... Blut! Für Leporiblut, denn es war durstig und hungrig und gnadenlos. Diese Fragmente schossen durch das kleine Hirn des Tieres, ohne dass es ihm eine innere Logik abgewinnen konnte. Dennoch wusste es, dass es um sein Leben ging.
    Und es lief.
    Das Ding jedoch war schneller.
    Wohin das Lepori sp rang, huschte oder raste - das Menschend ing war schon da. Schwer atmend verharrte das Tier und fiepte verzweifelt. Es starrte zu seinem Jäger auf. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Weniger als einen halben Herzschlag lang. Es wurde hochgerissen, mit eisernem Griff umfasst , und die zwei Hauer bohrten sich in seinen Körper.
    Es schmerzte nicht. War im Gegenteil auf seltsam befremdliche Art angenehm. Das Lepori erschlaffte und überließ sich dem saugenden Maul. Es dachte nicht an Gegenwehr. Vielmehr akzeptierte es. Es wurde dunkel , und das Tier wurde müde. Der heiße A tem des Menschend ings fuhr ihm wie ein Feuerhauch über die empfindliche Nase.
    Ganz weit, auf einer noch schwach glimmenden Ebene seines Bewusstseins, spürte es, wie die harten Hände es fallen ließen. Wie es aufschlug und sich einen Hinterlauf brach. Mit trüben Augen verfolgte es, wie das Menschending immer kleiner wurde und die Form eines Rabbolo annahm, der sich mit kraftvollen Flügelschlägen erhob und in den Mond zu fliegen schien.
    Das Lepori würde seine Jungen nie wieder säugen können. Es schien, als riefen ihn die Neugeborenen, doch dies konnte Einbildung sein, denn sogar der kalte Mond wurde warm und dunkel.

2
     
    Ein warmer Hauch Fäulnisgeruch, verwoben mit dichtem Nebel, zog über Zadarsh. Das war nicht ungewöhnlich, da die dort lebenden Orks dazu neigten, die Knochen und Überreste ihrer Mahlzeiten weder zu vergraben noch zu verbrennen. Außerdem lag nur zwei Tagesmärsche entfernt östlich das Gebiet der Sumpfriesen, vor denen jeder Ork großen Respekt hatte, sodass Verbrüderungen nicht in Frage kamen. Die dortige Sumpfregion schickte ihre Dünste, wenn der Wind ungünstig wehte, Richtung Westen und mischte sich mit den hier vorherrschenden Gerüchen.
    Das spürte keiner der Orks , und falls doch, fand jeder es angenehm. Da es keinen Ork gab, der sich reinlich hielt, gehörte Schmutz eben so zu ihrem Naturell wie der Respekt vor Sonnenlicht. Dieser Respekt war tief verwurzelt , aber unnütz, denn kein Ork von Zadarsh konnte sich daran erinnern, je unter Sonnenlicht gelitten zu haben. Dass die Sonne einen Ork schwächte, gehörte zu alten Erzählungen, und falls es jemals so gewesen war, musste dies sehr lange her sein.
    Kr’orat

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