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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Eure mehrfach belobigte Disziplin und Lernbereitschaft unter der Mentorenschaft von Magistrat Vaadh werdet Ihr am heutigen Tage in den Stand eines Magisters berufen. Zehn Jahre lang, von diesem Tage an, werdet Ihr Euren Dienst der Gilde zur Verfügung stellen, um abzugelten, was euch an Ausbildung, Zeit und Material seit Eurer Aufnahme zuteil wurde.«
    Agaldir schloss die Augen und blendete die Stimme aus. Er wollte nicht hören, welche Pflichten und Rechte Claudel für seinen Verrat zugesprochen bekam. Denn was war es schon anderes gewesen?
    Claudel hatte ihn im Stich gelassen, statt ihm den Rücken zu decken. Wie ein feiger Hund mit eingekniffenem Schwanz hatte er irgendwo in einer dunklen Ecke abgewartet und den Kampf mit dem Narazin allein ihm überlassen.
    Wenn also der Magisterstand die Belohnung für Feigheit war, wollte Agaldir ihn nicht. Dann wollte er kein Magister werden, ganz egal wie hartnäckig Vaadh in ihn dringen würde, um es im nächsten Jahr noch einmal zu versuchen.
    Die Verwandlung hatte seine Sicht auf die Dinge verändert. Auch wenn er kaum Erinnerungen an den Kampf, die genaueren Umstände seiner Überwältigung und Rückverwandlung hatte, so spürte er dennoch ganz genau diese Ursprünglichkeit in seinem Herzen. Jetzt, da er es mit etwas Abstand betrachten konnte, erkannte er, wie rein, wie verletzlich und doch auch unbesiegbar diese Gefühle waren und dass sie noch immer unter dem Deckmantel des Verstandes tief in ihm loderten.  
    » Agaldir On'tor, Sohn von Earin und Abkömmling von Dunka und Tokk, Daschwa und Sogg, Zonday und Inuel, tritt vor und empfange den Spruch des Rates.«
    Die Stimme des ersten Magistrats riss Agaldir aus seinen Gedanken. Er öffnete die Augen, ließ seinen Blick über die einzelnen Ratsmitglieder wandern und machte dann einen entschlossenen Schritt auf das Pult zu. Er war bereit, sich dem Unausweichlichen zu stellen und von nun an neue, eigene Wege zu beschreiten. Im Grunde klang diese Aussicht sogar sehr verlockend.
    Doch gerade, als der Magus Luft holte, um offenbar zu einer längeren Rede anzusetzen, wurden die Flügeltüren im Saal aufgerissen und eine hochgewachsene, vermummte Gestalt rauschte herein. 
    Reflexartig drehte Agaldir sich um, doch irgend etwas sagte ihm, daß von dem Gast keinerlei Gefahr ausging. Fasziniert folgte er den geschmeidigen Bewegungen, mit denen der Fremde eher gleitend denn gehend auf das Ratspult zustrebte, wanderte mit seinem Blick die unverkennbar weiblichen Formen entlang und nahm den herben Duft von Wald an ihr wahr, als sie ihn unbeachtet passierte.
    Auch der Rest der Anwesenden hatte sich nicht weiter gerührt. Eine seltsame Friedlichkeit füllte den Raum und verströmte ein solch starkes Gefühl von Glück, dass Agaldir nicht anders konnte, als heiter aufzulachen.
    » Botschafterin ... », begann Vaadh und unterbrach sich gleich wieder, als bräuchte er all seine Energie, um seine Beherrschung gewahrt zu wissen. »Botschafterin, diese Geste der Beschwichtigung ist nicht notwendig.«
    Die Vermummte wandelte bis ganz an das Pult heran, beugte sich über die blank polierte Tischplatte und hauchte Agaldirs Meister ein paar Worte entgegen, die sich wie ein sachtes Blätterrauschen anhörten.
    Immer noch gab es keine anderen Reaktionen.
    Keiner der übrigen Ratsmitglieder rührte sich, keine Wachen, kein aufgeregter Hof-Pilar, der dem Eindringling hinterhergeeilt kam.
    Wer bist du? , fragte Agaldir in Gedanken, maß ihre Gestalt neuerlich mit seinem Blick und begann vorsichtig, seine Sinne nach ihr auszustrecken.
    Doch schon als der erste , noch dünne geistige Faden ihre verhüllten Knöchel streifte, drehte die Botschafterin sich ruckartig um, fixierte ihn und schnitt die Verbindung so abrupt ab, daß der Halbling aufstöhnte.
    » Ich bin Mandraeja, Abgesandte aus dem Elfental, Hüterin des Glücks und Beschützerin der Unversehrten Seelen«, erschallte die Antwort auf seine unausgesprochene Frage mit überraschend mädchenhafter Klangfarbe durch den Raum. »Aber wer bist du, dass du die besänftigenden Schleier mit deiner Magie durchdringen kannst, ohne auch nur einen Finger gerührt zu haben?«
    Ihr Frage klang eher neugierig als erbost oder gar drohend und verleitete Agaldir - immer noch gebannt von ihrer Präsenz - abermals zu einem fröhlichen Lacher. Seine Beherrschung reichte weniger weit, als die seines Mentors.
    Er gluckste mehrfach, als er nach einer angedeuteten Verbeugung sprach: »Ich bin Agaldir On'tor,

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