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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Gier nach Zerstörung, als er einen der zu Klumpen verkommenen Füßen vorwuchtete und das, was einmal Arme und Hände gewesen waren, nach dem Dämon ausstreckte.
    »Agaldir, verdammt, was tust du?«, erklang es hinter ihm. Und irgendwo in seinem Hinterkopf, wusste der Halbling noch, daß der Name, der zu dieser Stimme gehörte, Claudel war. Doch das machte keinen Unterschied.
    Claudel!
    Agaldir zog den anderen Fuß nach. Das auf die Stirnstelle verrutschte linke Auge fixierte die Hörner tragende Beute. Geifer rann ihm aus den klaffenden Mundwinkeln, tropfte zähflüssig auf seinen entstellten Leib hinab und tränkte die Kleidung, die ihm nach der Verwandlung nur noch in Fetzen anhing.
    Kaputt hauen!
    Töten!
    Fressen !
    Nur diese Gedanken füllten seinen Geist, als er mit den riesenhaften, teigigen Hände n ausholte und sie um den Narazin zusammenschlug, um ihn darin zu zerquetschen.
    Das Klatschen hallte zwischen den Mauern, schwappte über die Dächer der Stadt hinweg und scheuchte die Vögel in Scharen von ihren Schlafplätzen auf. Doch als er die wulstigen Finger wieder voneinander löste, war der Dämon verschwunden.
    Kaputt hauen!
    Töten!
    Fressen!
    Agaldir brüllte auf und wendete sich dem übrig gebliebenen zweibeinigen Wesen zu.
     
     
    Claudel starrte fassungslos zu dem Halblingsriesen hinauf. Die Fleischschichten, die sich über Agaldirs einst kleine, drahtige Gestalt türmten, glänzen speckig und grau. Fäulnisgeruch sickerte aus den Poren. Ungezieferschwärme begleiteten jede seiner ausladenden Bewegungen wie ein lebendiger, surrender Schatten. Wie konnte ein Magier nur so dumm sein!
    Ein Transmutationszauber auf sich selbst zu wirken, war allein schon ein Risiko, dem sich nur die Besten und Beherrschtesten der Zunft aussetzten. Sich dabei aber auch noch in ein Wesen zu verwandeln, daß nur den Grips einer getrockneten Erbse besaß, war reine Idiotie - gefährlich nicht nur für den Magier, sondern auch für jeden in seiner Umgebung.
    »Hast du denn alles vergessen, was dir über die Jahre in deinen verfluchten Schrumpfkopf eingehämmert wurde?«, rief Claudel. »Willst du uns alle umbringen und die halbe Stadt gleich mit dazu? Ja, das willst du. Das willst du, bevor es das große Paradoxon tut!«
    So hatte er sich den Verlauf der Prüfung nicht vorgestellt, als er Agaldir den Vortritt gelassen hatte. Ganz und gar nicht. Andererseits konnte dieser Unfall seine eigene Lage nur verbessern.
    Der Narazin stellte keine Gefahr mehr da, ob nun von Agaldirs Pranken zerquetscht oder von Vaadh zurück in die Unterwelt geschickt. Wenn er beweisen wollte, dass er im Gegensatz zu dem Halbling die Magie klug und besonnen einzusetzen wusste, dann musste er das jetzt und an diesem Fleischberg tun.
    Mit einem hämischen Grinsen auf den schmalen Lippen drehte er die Hände in den Handgelenken, ließ sie kreisen, hob langsam die Arme und raunte Wort für Wort de n Bannspruch, um eine Schildaura um sich herum entstehen zu lassen.
    Jetzt wird es sich zeigen, wer der größere Zauberer ist, mein verachtenswerter Freund - ein stumpfsinniger Klops oder der Sohn eines ruhmreichen Dämonenjägers.
    Agaldir dagegen schien sich um Ruhm und Ehre, Prüfung und Magisterdiplom keine Gedanken mehr zu machen.
    Er brüllte erneut.
    Die fransigen Schwulste, die einst Lippen gewesen sein mochten, schlackerten im Atemstoß, bevor er sich in Gang setzte und auf Claudel zuwalzte. Doch der wartete nicht ab, sondern schleuderte dem verhassten Nebenbuhler mit einem knappen Ausruf und einer rasch geführten Armbewegung eine Eiskette entgegen.
    Die frostigen Glieder schlangen sich um die Klumpfüße, fraßen sich klirrend in den Boden und hielten das Monstrum auf der Stelle, während Claudel ihn in flinken Schritten umrundete, die Hände über den Kopf erhob, als würde er nach einem Tau greifen und es nach vorne und Agaldir in den Rücken werfen.
    Hell leuchtende Seile schossen aus dem Nichts hervor, hakten sich mit dem einen Ende zu den Füßen des Magiers in den Boden und surrten dem Fleischberg über Kopf und Schultern hinweg, um sich auf der anderen Seite ebenfalls zwischen die Pflastersteine zu schlagen.
    Der Magier raffte seine Robenärmel hoch zu den Ellenbogen, schloss die Hände in Gedanken um die Lichtbänder und zog an. Zog, als würde er die Ladung auf einem Karren festzurren wollen, während Agaldir in blinder Raserei um sich schlug. Doch dem Halbling blieb keine Chance. Zoll um Zoll spannten sich die Seile, schnitten

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