Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
Wurm, hob den Kopf und blickte den Halbling aus schwarzen Augen an.
    Bald. Bald wirst du deinen Platz einnehmen müssen.
     
     
    Als Agaldir wieder zu sich kam, fand er sich in seinem Bett wieder. Er hob den Kopf. Doch entgegen seiner Befürchtung war Mandraeja geblieben. Sie hatte sich den Hocker unter dem kleinen Studierpult vorgezogen und sich darauf niedergelassen, den Blick auf ihn gerichtet.
    »Warst du das?«, fragte er und richtete sich auf.
    » Es war meine Runenzeichnung, aber deine Magie«, gab die Elfe sachte zurück.
    Der Halbling lächelte schief. »Passiert das jedem, der dich anzufassen versucht?«
    Die Elfe schüttelte den Kopf und ihr Blick auf Agaldir wirkte forschend und gerade so, als würde sie blind auf eine Stelle starren und dort dennoch etwas zu lesen versuchen. »Nein, es ist noch nie passiert, dass die Runen reagiert haben«, gab sie schließlich zögernd zurück.
    » Wozu sind sie gut?«
    Mandraeja wog den Kopf von einer Seite zur anderen. »Die Runen können vieles auf einem Körper bewirken. Aber nicht jeder ist dafür gemacht, sie zu tragen. Ich vermute, du bist es. Nicht für dich, verstehst du? Für etwas, das du noch nicht ahnst. Du wirst so wichtig sein. Aber du wirst die Belohnung Zeit deines Leben nicht erhalten.«
    » Was genau zeigen sie einem?«, fragte Agaldir, den es schauderte.
    » Was hast du denn gesehen?«
    Agaldir lächelte gequält. »Licht. Und dann hat ein Wurm zu mir gesprochen.«
    Die Elfe nickte schmunzelnd. Und Agaldir richtete sich auf. Er hatte noch viele Fragen an diesem dämmrigen Morgen und Mandraeja blieb, um sie ihm , soweit sie konnte, zu beantworten.
    Stück für Stück formte sich so in dem Halbling ein neues Bild, ein neues Ziel und ein neues Leben, da s vor ihm lag.
    Ein Leben mit Mandraeja.
     
     
    Doch die Elfe sollte es nur einen kurzen, leidenschaftlichen Moment mit ihm teilen können. Als die Sonne langsam über die Dächer kroch, rissen Schreie Agaldir aus dem Schlaf und einer sanften Umarmung.
    » Dämonen! Dämonen sind in der Stadt!«

6
     
    » Ich will sie alle«, sagte Agaldir mit fester, geradezu drohender Stimme. »Bis auch das letzte bisschen Haut meines Körpers mit ihnen bedeckt ist. Sie sollen die ganze Geschichte berichten und auch das, was noch kommen wird, vor allen Dingen das, was noch kommen wird.«
    Der hagere Mann am gegenüberliegenden Ende des Tisches brummte unwillig, bedachte den Halbling mit einem weiteren prüfenden Blick und drückte sich schließlich an seinem Stab in den Stand. »Wenn Ihr unbedingt einen qualvollen Tod sterben wollt, werde ich Euch gewiss nicht aufhalten. Nur will es mir nicht in den Kopf, warum es ausgerechnet auf diese Weise geschehen sollt.«
    Statt einer Erklärung wuchtete Agaldir einen Beutel, prall gefüllt mit Münzen, auf den Tisch. »Das ist alles, was ich besitze. Nehmt es. Nehmt alles, aber stellt keine weiteren Fragen mehr.«
    Tedley Galandier war der einzige Runenmaler der Stadt und auch der einzige, den man überhaupt im Menschenreich kannte. Geschichten über ihn gab es zuhauf. Bessere und schlechtere. Doch sie alle behaupteten einstimmig, dass er seine ausgefallene Kunst einst von den Elfen erlernt hatte. Denn nur sie besaßen allgemeinhin die Gabe, die magischen Muster in den Tiefen der Erde zu sehen und mit Feder und Tinte so auf ein Pergament oder die bloße Haut zu setzen, dass sie diese Energie weiterhin in sich trugen.
    Angeblich hatte Tedley für das Privileg , unterrichtet zu werden, zweihundert Jahre gegeben. Zweihundert Jahre im Dienst der Elfen, um durch einen magischen Bund die nötige Zeit zu gewinnen, die sonst ein Menschenleben überstiegen hätte. Ob diese Legende stimmte, darüber schwieg er sich aus, so oft man ihn auch danach fragte.
    Auf Agaldir wirkte der großgewachsene Mann mit dem ausgedünnten Haarschopf nicht älter als vielleicht sechzig Jahre. Die Haut runzlig, der Körper leicht nach vorne gekrümmt, doch seine Hand bewegte er zielstrebig und ruhig, sobald sie eine Feder führte.
    »Die Runenbilder brauchen Zeit, um sich mit den Energiebahnen des Trägers zu verbinden, daher sollte man nicht mehr als zwei zugleich auftragen. Sie werden sich neu verbinden und auch dir eine Geschichte erzählen, die du selbst noch nicht kennst«, fuhr Tedley schließlich in seinem Vortrag fort und schlurfte zu einem der vielen Regale, in denen Dutzende Kästchen und dicke, ledergebundene Folianten aufgestapelt lagen.
    » Ich habe keine Zeit zu warten«, entgegnete Agaldir

Weitere Kostenlose Bücher