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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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sich mit stumpfem Knall in den Mauerabsatz bohrten.
    Wütendes Grollen.
    Klauen kratzten über Stein, bevor der Dämon neuerlich mit der Umgebung verschmolz.
    »Ein Narazin!«, rief Agaldir zum Gasseneingang hin, als er wenige Sekunden später Claudel durch das Tor kommen sah.
    Vom Dämon war unterdessen nichts mehr auszumachen. Doch Agaldir wusste, dass nicht zu sehen, nicht gleichbedeutend war, mit nicht da sein. Also streckte er seine Sinne nach den Spuren der Bestie aus, versenkte sich in das Eins -sein mit der Energie und ließ seinen Geist die Bahnen der unsichtbaren Kreuzgitterlinien entlangfließen.
    Wie eine zweite Welt über der alten formten sich die einzelnen Details zu einem großen Ganzen. Er sah nicht die Luke, die in den Kellerraum des anliegenden Hauses führte, nein er roch sie, schmeckte sie und ... ja zu einem gewissen Teil war er diese Luke selbst.
    Ein gutes Versteck für einen Dämon, der in sichtbarer Gestalt mit seiner Größe an die Decke eines Stockwerks reichte. Zumindest, wenn man nicht fliegen konnte und im vermeintlichen Opfer seinen Jäger gefunden hatte. Und wie gut dieser Jäger war, das sollte der Narazin noch zu spüren bekommen. 
    In höchster Konzentration fokussierte Agaldir seinen Geist auf den Raum unterhalb der Luke, hob die Hände und begann die Form für den Zauber zu weben. Seine Finger strichen die Energiebahnen entlang, kitzelten ihnen Faden um Faden heraus, nur um sie vor seinem inneren Auge erneut zu einem Netz zu knüpfen.
    Ein Kinderspiel, dachte Agaldir, sicher, dass er die Prüfung bestehen würde.
    Kaum hatte er den Satz beendet, fühlte er es in seinem Rücken wie Feuer brennen.
    Er schrie auf, drehte ruckartig den Kopf und sah Claudel über den geborstenen Boden hinweg mit weit aufgerissenem Mund auf ihn zu hechten.
    Noch vor der Vollendung war der Zauber gebrochen, die Konzentration im Bruchteil einer Sekunde von dem vermuteten Versteck hin zu dem Angreifer gewendet. Zu spät für eine abwehrende Formel.
    Noch während Agaldir sich aus der Not heraus plump zu Boden fallen ließ, konnte er das resignierende Seufzen seines Meisters hören.
    Nur eine Illusion, dummer Junge. Du verlässt dich noch immer viel zu sehr auf deine Augen.
    Aber es war keine Zeit, sich über die Schelte für so viel Dummheit Gedanken zu machen. Die Hände links und rechts auf die Pflastersteine gedrückt, stieß Agaldir seinen Oberkörper genau in dem Moment in die Höhe, als der peitschenartige Schweif des zurückverwandelten Narazin über ihn hinwegzischte.
    Gleiches mit Gleichem!, rief Agaldir sich in wachsender Verzweiflung einen Lehrspruch ins Gedächtnis. Er legte den Kopf in den Nacken, schob das Kinn so weit wie möglich nach unten, der Brust entgegen, und bäumte sich auf, würgte drei, vier Mal und spie dem Monstrum einen Sturm entgegen, der umliegenden Unrat mit sich riss, in die Höhe katapultierte und zu gefährlichen Geschossen werden ließ.
    Wo, bei allen Göttern, bleibt Claudel, ratterte es in Agaldirs Kopf, während er sich mühte den Zauber diesmal aufrecht zu halten.
    »Willst du mich fortwehen, kleiner Magier?«, erhob der Narazin seine Stimme, durchtränkt von solchem Hohn, daß Agaldir einen Lidschlag lang in seinem Vorhaben stockte.
    Was, wenn er zu stark ist?
    Der Dämon zog die Lefzen in die Höhe, als könnte er Agaldirs Gedanken hören, die aufkommende Unsicherheit an ihm ablesen, während er beiläufig Zeitungen und Dosen, fauligen Salat und zerborstene Stuhlbeine beiseite wischte, als wären es bloß lästige Fliegen.
    » Ich zeig dir, was man mit solchen wie dir außerhalb von Unterwelt anstellt«, gab Agaldir bissig zurück. Ein letzter Energiestoß in den Wirbel, dann löste er seine Aufmerksamkeit von dem Zauber, nur um neue, noch konzentriertere Magie aus den erdenen Adern zu ziehen und Woge um Woge in sich selbst zu pumpen.
    Der Halblingschüler wuchs und blähte sich auf.
    Erst eine Menschenlänge hoch, dann die eines Elfen, bis er schließlich einem Riesen gleich in den Himmel emporragte. Das Gesicht zu einer deformierten Grimasse verkommen, der Körper mehr Fleischberg, dennoch eine erkennbare Gestalt. Augen, Nase, Mund, Schultern, Arme und Beine - nichts mehr war an seinem angestammten Platz, war durch den Transmutationszauber verschoben und in seiner Funktion pervertiert.  
    Ungebändigte Wut wallte in ihm auf, rohes Verlangen danach, den Feind zu zerfleischen, ihn zu zerschlagen und in Stücke zu reißen. Nichts mehr war wichtig, außer diese

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