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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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Knoten gedreht getragen hatte, fielen offen auf ihre Schultern. Es war, als würde sie schon immer hierher gehören. Einen Moment lang sagten sie beide nichts. Sahen sich nur in die Augen. Vielleicht auch, weil sie weder wussten, wo sie anfangen sollten, noch, wie es weitergehen würde. Sie spürten, wie die Spannung zwischen ihnen stieg.
    Katarina begann, sich unbehaglich zu fühlen. Was war das nur? Sie fühlte sich zu diesem Mann hingezogen. Selbst nach dem missratenen Auftritt heute Nachmittag war ihr sein Bild pausenlos durch den Kopf gezuckt. Gleichzeitig wollte sie sich um keinen Preis in ihn verlieben. Sie wusste, so etwas würde nur schief gehen. Nicht mit Kollegen, nicht mit Gästen, das war ihr Motto, seit sie ein paar Mal jämmerlich auf die Nase gefallen war. Nur, und das war ihr auch bewusst, wo sollte sie einen Mann kennen lernen, wenn nicht im Beruf? Mit Annicka auf dem Spielplatz? Oder im Schwimmbad? Aussichtslos. Junge Mütter mit Kindern, und seien es auch noch so süße kleine Töchter, standen nicht im Fokus des Interesses der Singles, die für Katarina infrage gekommen wären. Frau mit Kind? Viel zu kompliziert, das war die Meinung der meisten. Und irgendwann hatte Katarina das auch begriffen. Und einfach beschlossen, sich nicht mehr zu verlieben. Jedenfalls nicht mehr, bis Annicka aus dem Haus sein würde.
    Nun war sie dabei, diesen erwiesenermaßen sehr praktischen Grundsatz, der sie vor einigen schmerzhaften Enttäuschungen bewahrt hatte, zu verletzen. Oder was sollte das Magenflattern und das plötzliche Schwindelgefühl, das sie in diesem Moment überfallen hatte, bedeuten? Sie war auf dem besten Wege, sich in Sven Svanblom zu verlieben. Und das bedeutete, sie war auf dem besten Wege, sich eine Reihe von Problemen aufzuhalsen. Das galt es zu vermeiden. Also rettete sie sich in das Einzige, was zu helfen schien: die Aggression.
    »Gut, dass wir uns treffen, Herr Svanblom. Ich habe nochmals über uns nachgedacht. Natürlich nicht über uns privat. Ich wollte sagen, es ist mir eingefallen, dass Sie mir ja einen mündlichen Vertrag schon gegeben hatten, nicht wahr. Ich war ja nicht zu Ihnen gekommen, um zu klären, ob Sie das Catering von mir gemacht haben wollen. Ich sollte die ersten Vorschläge präsentieren, und bei dieser Gelegenheit wollten Sie mich Ihrer Mutter vorstellen.
    Ich gehe also davon aus, dass ich den Auftrag habe. Also sollten wir so bald wie möglich darüber reden, wie Sie sich den Ablauf des Festes vorstellen. Außerdem würde ich Ihnen gerne einige Vorschläge zur Speisefolge machen.«
     
    Sie hatte sich in Rage geredet, ihre Augen blitzten ihn aggressiv an. Ihre Wangen erröteten. Und er konnte einfach nicht verhindern, dass er lachen musste. Was für eine schöne, lebendige, kämpferische Frau. Er durfte sie einfach nicht mehr aus den Augen verlieren. Dies schien auch sein Herz zu begreifen, denn obwohl er wusste, dass es durchaus Schwierigkeiten mit Viveca geben würde, hörte er sich sagen:
    »Natürlich haben Sie den Auftrag. Haben Sie etwa daran gezweifelt?«
    Katarina konnte ihre Verblüffung nicht verbergen. Hatte Sie richtig gehört? Dieser Mann war ihr ein Rätsel.
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut sicher.«
    Einen Moment lang wollte sie ihrem Misstrauen noch nachgeben. Aber dann dachte sie daran, wie wichtig dieser Auftrag war, und nur darum ging es. Sie fasste sich ein Herz. Und glaubte ihm einfach.
    »Hervorragend. Sie werden es nicht bereuen.«
    Sie streckte ihm die Hand hin. Und Sven nahm ihre Hand. Und hielt sie einfach fest, während er tief in ihre Veilchenaugen sah. Einen Augenblick lang standen sie einfach nur da. Es war, als wären sie plötzlich allein auf der Welt. Nur sie und das leise Plätschern der Wellen.
    Katarina spürte dem Gefühl nach, das in ihr hochstieg. Es war warm und prickelnd. Irgendwie aufregend. Viel zu aufregend, wie sie plötzlich fand. Sie zog ihre Hand zurück.
    »Also dann. Ich werde dann mal nach Hause gehen und mir ein paar Gedanken machen. Allzu viel Zeit habe ich ja nicht.«
    Sie wollte an ihm Vorbeigehen. Musste über die glitschigen Felsen steigen, die bis zum Wasser reichten. Doch, waren es ihre wackligen Knie, oder war es, weil sie sich nicht richtig auf ihre Füße konzentrierte? Wie auch immer, als sie schon fast an ihm vorbei war, kam sie ins Rutschen und drohte ins Wasser zu stürzen. Doch da war schon sein hilfreicher Griff. Er packte sie fest am Arm. Hielt sie fest und zog sie zu sich auf sicheres Terrain. Und

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