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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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wo?«
    »Es ist keine Wohnung. Es ist ein ganzes Haus. ’30er-Jahre-Stil. In Dohr. Wir haben in zwei Wochen noch mal einen Termin mit dem jetzigen Besitzer und dem Architekten. Lisa hat die Adresse von einer Kollegin.«
    »Das alles so nebenbei. Das hättest du mir längst mal erzählen können.«
    Frank zuckte mit den Schultern. »Ist mir einfach dadurch gegangen. War keine Absicht. Du wirst noch früh genug erfahren, wann und wo du beim Renovieren helfen musst.«
    Ecki grinste und schwieg.
    »Ich denke, dass wir bis zum Einzug noch eine ganze Zeit brauchen werden. Das Kind ist dann bestimmt schon ein paar Monate alt.«
    »Klingt so, als hättet ihr euch schon entschieden. Und, was machst du mit deinem MGB?« Ecki konnte sich nun doch einen sarkastischen Unterton nicht verkneifen.
    »Nee, das ist in der Tat noch ein Problem. Da habe ich mich noch nicht entscheiden können. Ich habe schon überlegt, ihn auf dem Gelände des PP vorübergehend einzumotten. Unser Schirrmeister findet sicher ein Plätzchen. Ich würde mich wirklich nur ungern von dem Auto trennen.«
    »Der Schirrmeister ist nicht das Problem, eher die Verwaltung. Wenn ich mir vorstelle, dass Laumen das entscheiden soll, weiß ich schon jetzt, dass der alle möglichen Vorschriften hervorkramt, um das zu verhindern.«
    »Laumen, der staubt doch. Der wird mich mit Sicherheit nicht davon abbringen. Möchtest du noch einen Kaffee?«
    »Warum nicht?«
    Bevor Frank der Kellnerin winken konnte, klingelte sein Handy.
    »Borsch. Wer stört?«
    Es war ein Kollege von der KTU. Frank hörte schweigend zu, dann trennte er die Verbindung.
    »Der Bericht ist da. Unser Skelett vom Bökelberg hat ein Gesicht.«
    Zwanzig Minuten später hatte Frank die dicke Mappe aufgeschlagen, die auf seinem Schreibtisch schon auf ihn gewartet hatte.
    Konzentriert blätterte Frank durch die Seiten. Ab und zu schüttelte er den Kopf. Dann wieder blätterte er einige Seiten zurück und fuhr mit dem Finger über die Zeilen. Die beigehefteten Fotos nahm er aus dem Ordner und hielt sie abwechselnd hoch, um sie besser betrachten zu können.
    Ecki wartete ungeduldig darauf, endlich auch einen Blick in die Unterlagen werfen zu können.
    »Das ist unglaublich, Ecki. Sieh dir die Bilder an. Endlich haben wir ein Gesicht. In den nächsten Tagen bekommen wir noch ein Kunsts toffmodell des Kopfes.« Frank schob seinem Kollegen mehrere Papierabzüge hin.
    Die Fotos sahen aus wie Porträtaufnahmen in verschiedenen Stadien.
    »Sieht ein bisschen arg künstlich aus, oder?« Ecki schob die Bilder auf seinem Schreibtisch hin und her.
    »Findest du?«
    »Na, ein bisschen schon.« Er hielt ein Foto hoch.
    »Für meine Begriffe ist das schon ein ziemlich guter Schnappschuss.« Frank sah nur kurz hoch, um dann wieder in dem Aktenstück zu blättern. »Was die Wissenschaftler nicht alles können. Hut ab. Hör mal: Zuerst haben sie jeden einzelnen Knochen gescannt, dreidimensional. Dann haben sie die Knochen am Computer zusammengefügt. Es gibt sogar eine Software, mit der man eine virtuelle Fahrt durch den Schädel unternehmen kann. Wo ein Knochen fehlte, wurde einfach sein Spiegelbild eingesetzt. Um das Bild zu vervollständigen, haben sie bekannte Daten anderer Kinderschädel genommen. So wurde der Kopf am Ende plastisch.«
    Ecki hatte nur mit einem Ohr hingehört. Er hatte sich ganz auf das Bild des kleinen Mädchens konzentriert. »Was hast du gesagt?«
    »Um das Kunststoffmodell anfertigen zu können, haben sie die sogenannte Stereolithografie benutzt. Dabei wird flüssiger Kunststoff mit Hilfe von Laserstrahlen so gehärtet, dass ein exaktes Schädelmodell entsteht, in dem man sogar die inneren Strukturen des Schädels sehen kann.«
    »Hm.«
    »Mensch, Ecki, du könntest wirklich mal zuhören.«
    »Den Rest kann ich gleich selber lesen.«
    »Pass auf: Wenn man nun die Daten der Weichteile eines Menschen erfasst und mithilfe eines speziellen Bildbearbeitungsprogramms auf die Skelettdaten projiziert, kommt man am Ende zu dem Ergebnis, das du nun in Händen hältst.«
    »Unglaublich.« Ecki legte die Fotos zurück auf den Tisch.
    »Ich denke, dass wir mit dem Schädel weiterkommen. Wir gehen damit an die Presse. Vielleicht meldet sich jemand.«
    »Dann sollten wir nicht länger mit einer Veröffentlichung warten.« Ecki ließ seinen PC hochfahren, um ihrem Pressesprecher Hans-Peter Wirtz eine Mail zu schicken.
    »Lass uns erst mit Böllmann sprechen.«
    »Stimmt.«
    »Im Bericht steht noch mehr. Dass es

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