MK Boeckelberg
schwere Eingangstür des Bunkers.
»Auf jeden Fall könnte Sabrina Genenger hier festgehalten worden sein. Nur das zählt. Und nicht irgendwelche alten Kriegsgeschichten.«
»Apropos. Was sagt dieser Colonel Digby? Was gedenken Sherlock Holmes Erben zu tun? Oder tappen die auch im Dunkeln?«
Ecki kam einen Schritt näher. »Auf jeden Fall gibt es im Fall des Jungen nichts Neues. Die Briten überlegen allen Ernstes, ob sie ihre Soldaten nicht zu einem Gentest zitieren. Und was diesen Rankin betrifft, müssen sie auch weiter mit den zivilen britischen Polizeibehörden zusammenarbeiten. Was ihnen nicht zu schmecken scheint.«
Frank grinste. »Tja, so ist das nun mal. Die Generäle haben gottseidank nicht überall das Sagen.«
»Denkst du an die Zeit beim Bundesgrenzschutz?«
»Das ist nicht vergleichbar. Aber ähnlich ist’s schon.«
»Also, Colonel Digby lässt dich schön grüßen und schickt uns in den nächsten Tagen die Mitteilung, ob sie den Gentest nun machen oder nicht. Ich glaube, er hofft inständig, dass weder Opfer noch Täter aus den Reihen der Streitkräfte kommen.«
»Nur keine Nestbeschmutzer! Typisch. Die Fahne muss sauber bleiben.« Frank wandte sich ab und ging zu seinem Wagen.
»Sind wir hier fertig?« Ecki sah seinem Freund nach. Manchmal konnte Frank schon komisch sein.
»Hier schon.«
* * *
»Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?« Frank sah Horst Laumen wütend an.
»Ich habe euch lange genug gewarnt. Nun ist endgültig Schluss. Ab morgen fahrt ihr den Opel vom KK 4.«
Ecki versuchte zu intervenieren. »Horst, das kannst du doch nicht tun! Wir brauchen den Wagen. Und der CD-Player stört doch nun wirklich keinen. Wir kommen eh kaum noch zum Musikhören. Horst, bitte.«
Horst Laumen strich sich überlegen über seinen kanariengelben Pullunder und zog ihn am Bund gerade. »Ihr kennt die Vorschriften. Der Mondeo wird vorläufig eingezogen. Der CD-Player wird ausgebaut. Dann könnt ihr meinetwegen den Wagen zurückhaben.«
Ohne weiter auf die beiden verdutzten Ermittler des KK11 zu achten, verließ der langjährige und penible Sachbearbeiter der Mönchengladbacher Polizei, Horst Laumen, das Zimmer seiner Kollegen.
Ecki konnte nur mit Mühe Frank zurückhalten, der von seinem Schreibtisch aufgesprungen war, um Laumen zu folgen.
»Lass ihn.«
»Ich bring ihn um!« Frank schüttelte Eckis Arm ab und blieb stehen.
»Ist schon gut. Lass ihn nur. Ich rede mit dem Schirrmeister. Der wird den CD-Player schon nicht ausbauen. Warte ab, wir behalten ihn, ohne das Laumen etwas bemerkt.«
»Wie soll das gehen?«
»Lass mich nur machen.«
»Den mach ich fertig.«
»Auf jeden Fall. Später.« Ecki grinste und schlug Frank freundschaftlich auf die Schulter. »Kommt Zeit, kommt Rache.«
»Der kann sich jetzt schon warm anziehen.«
»Vergiss Laumen. Was machen wir jetzt in Sachen Hünner?«
»Nix. Solange es keinen Beweis für seine Schuld gibt, können wir nichts machen.« Frank hatte sich wieder an den Schreibtisch gesetzt.
»Ich kann ja noch mal Druck machen bei den Briten. Das kann ja nicht ewig dauern, bis die Unterlagen ankommen. In der Zwischenzeit sollten wir noch mal mit Schrievers abklären, ob wir die Herkunft von Billy nicht doch ein bisschen eingrenzen können.«
»Mach das. Ich brauche jetzt einen Kaffee. Laumen hat mich fast um den Verstand gebracht.«
»Lass dich doch von dem nicht aus der Bahn werfen.«
Frank schnaufte wütend.
* * *
»Ich bin unterwegs. Können wir nicht später reden?«
»Es gibt kein ›später‹. Du hörst jetzt ganz genau zu. Du sorgst dafür, dass das Spiel kippt! Egal wie. Hast du mich verstanden?«
Alexander Rauh nahm das Mobiltelefon von seinem Ohr. Hünner war ein echtes Drecksschwein. Er würde ihn anzeigen. Er würde die Presse informieren. Sofort. Nein. Er hatte keine Beweise. Niemand würde ihm glauben. Er würde sich nur lächerlich machen. Sie würden mit dem Finger auf ihn zeigen. Nein, er konnte nichts tun. Diese Bande hatte ihn in der Hand. Niemand durfte das Geheimnis seiner Puppe erfahren. Pascal, geliebter Pascal. Warum war Pascal nicht mehr da? Er hätte Rat gewusst. Nun würde er gehorchen müssen. So lange, bis ihm eine Lösung eingefallen war. Die Zeitungen saßen ihm im Nacken. Sie warteten nur darauf, ihn schlachten zu können. Der Kicker versuchte ihn schon seit Tagen zu erreichen. Er durfte sein Geheimnis nicht preisgeben. Auf keinen Fall. Das wäre sein Ende.
Ein lautes Hupen riss ihn in die Wirklichkeit zurück. In
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