Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Titel: Mode ist ein glitzernder Goldfisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Smale
Vom Netzwerk:
vorkauen?
    Jane blinzelt ein paar Mal. »Wunderbar. Also, Nick, gehe ich recht in der Annahme, dass dies trotz deines unglaublich jungen Alters nicht deine erste große Kampagne ist? Du hast für Armani gearbeitet, für Gucci, Hilfiger …«
    Â»Sieht ganz so aus.«
    Â»â€¦ und jetzt für Baylee. Ich erinnere mich, dass es leichte Kontroversen gab, als du unter Vertrag genommen wurdest: Einige Insider der Branche fühlten sich … wie sollen wir sagen, ein wenig auf den Schlips getreten. Wie ist es, mit deiner Tante Yuka zusammenzuarbeiten? Ein bisschen stressiger, oder ist es schön, dass es so familiär ist?«
    Nick lacht. »Sagen wir mal so:Wenn ich es vermassle, wird es eine sehr ungemütliche Weihnachtsfeier.«
    Wie bitte?
    Mein Kopf wird ganz wattig. Yuka ist Nicks Tante? Nick ist Yukas Neffe? Sie sind verwandt? Sie sind Familie? Durch ihre Adern rinnt dasselbe … also, ihr versteht schon.
    Und keiner hat mir was gesagt?
    Â»â€¦ Du hast auch schon für Aufruhr gesorgt, das kann man wohl so sagen, Harriet?« Jetzt beugt Patrick sich vor, und mir geht plötzlich auf, dass er mich – während ich innerlich ausflippe – ins Gespräch ziehen will.
    Â»Hör zu, Harriet«, zischt Yuka mir ins Ohr. »Oder tu wenigstens so.«
    Â»Ã„hm«, murmle ich und lächle so viele Leute an wie möglich.
    Â»Fünfzehn Jahre alt und vor nicht ganz einer Woche auf einem Schulausflug der Unbekanntheit entrissen, ist das richtig?« Jane sieht in ihre Notizen. »Du bist, wie man hört, der legendären Designerin Yuka Ito sofort ins Auge gefallen. Himmel. Das passiert nicht oft, nicht wahr. Ist das nicht wie ein Märchen?«
    Ich sehe sie verständnislos an.
    Â»Ja,Jane«, flüstert Yuka. »Das ist für jedes Mädchen wie ein Märchen, das plötzlich Wirklichkeit ist.«
    Â»Ja, Jane«, wiederhole ich brav. »Das ist für jedes Mädchen wie ein Märchen, das plötzlich Wirklichkeit ist.«
    Â»Und du hast sofort die Aufmerksamkeit der ganzen Modebranche erregt. Anscheinend entwirft Yuka sogar ein besonderes Outfit für dich in ihrer nächsten Schau.«
    Das ist mir neu. Ich starre Jane an.
    Â»Ja«, sagt Yuka, und ich wiederhole es. »Ich habe unglaubliches Glück.«
    Â»Wirklich unglaublich.« Jane schüttelt den Kopf, als würde sie am liebsten quer übers Sofa springen und mir neidisch eine knallen. »Wer würde sich so etwas nicht mit fünfzehn wünschen?« Sie lacht unbekümmert. »Was rede ich da: Wer würde sich so etwas nicht egal in welchem Alter wünschen? Und hier steht, dass du ihre neue Muse bist. Wow. Erzähl mal, Harriet, wolltest du immer schon Model werden?«
    Â»Seit ich klein war«, sagt Yuka laut und deutlich in meinem Ohr. »Ich habe die Kleider meiner Mutter angezogen und mich im Schlafzimmer vor dem Spiegel gedreht. Ich habe mich immer schon für Mode begeistert.«
    Â»Seit ich klein war«, sage ich pflichtbewusst. »Ich habe d…d…die …« Ich schlucke. Okay, das kommt der Wahrheit nicht auch nur im Entferntesten nahe. Erstens hat mein Vater die Kleider meiner Mutter an einen Wohltätigkeitsladen gegeben, als sie starb. Es gab nichts, womit ich mich hätte verkleiden können. Und zweitens wäre, als Annabel in unser Leben kam, das Einzige, womit ich mich hätte verkleiden können, ein Kostüm gewesen.
    Ich stelle mir kurz vor, wie ein mageres kleines Mädchen mit rotem Haar in einem viel zu großen Nadelstreifenkostüm herumwirbelt – komplett mit Krawatte und Büropumps –, und muss ein Kichern unterdrücken.
    Â»Harriet«, fährt Yuka mich an. »Sag’s einfach.«
    Â»â€¦ die Kleider meiner Mutter angezogen und mich im Schlafzimmer vor dem Spiegel gedreht«, fahre ich fort und versuche, ein neutrales Gesicht zu machen und gleichzeitig nicht zu weinen. »Ich habe mich immer schon für Mode begeistert.«
    Â»Und wie hast du das Ganze bis jetzt mit der Schule unter einen Hut bekommen?«, fragt Jane. »Das ist sicher nicht so einfach.«
    Â»Baylee hat die Schule immer an erste Stelle gestellt«, plappere ich Yuka nach. »Das ist ihnen sehr wichtig.«
    Abgesehen von – wisst ihr – dem einen Mal, als sie mich gezwungen haben, zwei Tage blauzumachen, um nach Russland zu fliegen.
    Und heute Morgen.
    Â»Und dein Lieblingsfach?« Patrick

Weitere Kostenlose Bücher