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Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Titel: Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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sich der Mann jetzt auf ihn zubewegen, würde aber schräg und mehr zu seiner Linken an ihm vorbeikommen. Jetzt nahm er die große, stämmige Gestalt aus.
    Gamarra.
    Acht Schritte von ihm entfernt, sieben, sechs … im nächsten Augenblick würde er an ihm vorbei sein und sich wieder entfernen. Willie erhob sich auf die Knie und holte mit dem Arm weit aus.
    Das wundervoll ausbalancierte Messer zischte bloß ganz leise, während es durch die Luft sauste. Und er hinten nach. Gamarra machte einen taumelnden Schritt. Das Messer war fast bis zum Heft in der Seite seines Halses vergraben. Kräftige Hände verhinderten, daß er fiel, und ließen ihn sachte zu Boden. Gamarra starrte verständnislos in das Gesicht über ihm. Garvin … ? Dann wurde ihm schwarz vor den Augen.
    Eine eisige Stimme flüsterte: «Du hättest dich von Modesty fernhalten sollen, Amigo.» Gamarra starb, noch ehe Furcht und die in seinem Denken erlöschende Frage Gestalt annehmen konnten.
    Willie riß das Messer heraus, wischte es auf dem Hemd des toten Mannes ab und ging weiter durch die Dunkelheit.
    Zechi hatte eine richtiggehende Wut im Leib, während er zwischen den verstreut herumliegenden Felsbrocken am Fuß des Kammes patrouillierte. Er war überzeugt, daß dieser Schuft Gamarra hier irgendwo Bier versteckt hatte und nicht daran dachte, es mit ihm zu teilen.
    Zechi lugte zwischen die Felsen hinunter und wünschte, er könnte von seiner abgeblendeten Taschenlampe besseren Gebrauch machen, aber damit würde er Gamarra bloß mißtrauisch machen. Hinter diesen großen Felsblock wollte er noch schauen, dann würde er es aufgeben. Er hatte sich bereits zu lange in diesem Teil des Reviers aufgehalten. Er ging um den Block herum, als plötzlich etwas hart gegen seine Schulter schlug. Der Schlag war furchtbar gewesen, sein ganzer Arm wurde gefühllos. Seinen Aufschrei erstickte eine Hand, die sich wie ein Enterhaken um seine Kehle schloß. Zechis freie Hand fuhr in die Höhe, um sich zu befreien, aber da fuhr ein Arm unter seine Achsel, und ein anderer Enterhaken klammerte sich um seinen Nacken.
    Sein brauchbarer Arm wurde durch einen einfachen Nelson eingeklemmt. Die Hand an seiner Kehle bewegte sich ein wenig, und während die Handkante gegen seinen Hals drückte, krümmten sich die Finger hinauf über sein Jochbein. Sein Kopf wurde herumgedreht. Als er versuchte, mit dem Fuß nach hinten zu stoßen, preßte sich ein Knie mit lähmender Gewalt von hinten in seinen Oberschenkel und verhinderte jede Bewegung.
    «Zechi», flüsterte eine eiskalte Stimme an seinem Ohr. «Sag Gamarra, daß ich dich geschickt habe. Er wird dir erzählen warum.»
    Garvins Hände drehten fest zu. Es hörte sich an, als breche er einen feuchten Zweig.
    Willie Garvin glitt über die Böschung zu Modesty hinunter. Es waren keine dreißig Minuten vergangen, seit er sie verlassen hatte.
    «Erledigt, Willie?»
    «Alles erledigt.» Er nahm Lucille aus ihren Armen.
    «Ich war eine Weile in der Dove und habe mir das Armaturenbrett angesehen.»
    «Wie steht es mit dem Treibstoff?»
    «Die Tanks sind voll. Würdest du bitte meinen kleinen Sack tragen?»
    Zehn Minuten später reichte sie ihm Lucille in die Tür der Dove hinauf und kletterte dann selbst nach. Sie schloß die Tür und knipste die abgeblendete Taschenlampe an. Die vier Vordersitze konnten mit ein paar Handgriffen zu Liegen umgewandelt werden. Modesty richtete den Liegesitz an der Backbordseite rasch zurecht, und Willie bettete das schlafende Kind darauf und sicherte es mit zwei Gurten.
    Modesty sagte: «Wir werden ihr in einer halben Stunde besser noch eine Spritze geben. Ich werde zurückkommen und es besorgen.»
    «Gut.» Er nahm die Schachtel mit Spritze und Nadel aus seinem Sack und legte sie auf den Boden.
    Sie kletterten beide aus der Maschine, schlossen die Tür und gingen hinüber zu dem Munitionsdepot. Die Tür war bloß mit einem großen Riegel verschlossen.
    Drinnen hing ein breiter Feuerschutzvorhang aus Asbest. Willie machte die Tür hinter sich zu und drehte die Lichter an. Die Höhle erstreckte sich sowohl in die Breite wie auch volle fünfzehn Schritt in die Tiefe des etwa vierzig Meter breiten Kammes. Gemeinsam betrachteten sie die sorgfältig aufgestapelten Kisten mit den Minen, Raketen, den Mörsergranaten, dem Plastiksprengstoff, den 10.5-cm-Granaten und die Kisten mit der Munition für Handfeuerwaffen.
    «Der gute alte Tarrant», sagte Willie leise.
    Sie sah ihn leicht überrascht an. «Was ist mit

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