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Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits

Titel: Modesty Blaise 02: Die Lady bittet ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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sein. Und ich verwende gleich drei Schaltuhren.»
    «Wie lange haben wir Zeit, abzuhauen?»
    «Dieses System müßte uns zwanzig Minuten geben, aber du kannst mit fünf Minuten mehr oder weniger rechnen, denn sie sind nicht sehr genau.»
    Er nahm die Uhren zur Hand. Sie befanden sich in einem dünnen Bleigehäuse. Wenn man die Glasphiole der Uhr zerbrach, rann Säure aus, die sich in einen Metallstreifen fraß. Sobald dieser Streifen durchgefressen war, löste sich ein Hebel und brachte die Ladung zur Explosion.
    Willie zerschlug die Phiolen am Absatz seines Stiefels und legte in die eine Mine zwei Schaltuhren, in die andere die dritte Uhr. Dann trat er zurück, sah Modesty an und grinste. «Gehen wir jetzt lieber und versuchen wir es mit unserer beherzten Flugnummer.»
    «Ich brenne darauf.»
    Sie gingen hinaus, schlossen leise die Tür, wandten sich westlich und entfernten sich etwa dreihundert Meter vom Kamm. Nun mußten sie zum Ende der Piste abbiegen, die sich in der Mitte des Tales bis zur Talenge hinunter erstreckte. Die Dove stand einen Steinwurf weit vor ihnen. Auf der einen Seite türmten sich eine Menge von Felsblöcken, die beiseite geräumt worden waren, als die Piste für die großen Frachtmaschinen angelegt worden war.
    Sie waren noch etwa zwanzig Schritte von der Dove entfernt, als rechts von ihnen eine ruhige Stimme befahl: «Halt. Keinen Schritt weiter.»
    Es war Delgado.
    Er stand zehn Schritte von ihnen entfernt neben einem großen Felsblock und hielt einen 112-mmMagnum-Revolver auf Modesty gerichtet. Hinter ihm standen drei Männer mit Maschinenpistolen in lässiger Haltung, aber schußbereit. Es waren Männer seiner eigenen Abteilung.
    Willie Garvin hatte sein Hemd noch nicht angezogen. Es hing von seiner Hand herab. Das schwarze Lederhalfter mit den beiden Messern, die staffelförmig übereinander auf seiner linken Brust lagen, hob sich auffallend von seinem braunen, glänzenden Körper ab.
    «Versuch es nicht mit den Messern, Willie», warnte Delgado. «Ich weiß, du bist schnell, aber ich kann auf Modesty noch schneller feuern.»
    Er trat vor und blieb sechs Schritte vor Modesty stehen. «Das gleiche gilt für dich. Du brauchst nicht einmal daran zu denken, deinen Colt in Anschlag zu bringen, Liebling. Du würdest es einfach nicht schaffen.»
    Sie antwortete nicht gleich. Willie beobachtete sie aus den Augenwinkeln und sah, wie sie mit der ihm zugewendeten Hand ein Zeichen machte. Sie krümmte Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis, während die anderen drei Finger gegen den Boden wiesen. Augenblicklich vergaß er Delgado und konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf die drei Männer.
    «Nun … Mike», Modestys Stimme klang sehr mild.
    «Was führt dich in dieser schönen Nacht hinaus?»
    «Eine kleine Vorahnung, Liebling, die mich nicht zur Ruhe kommen ließ.» Delgado lächelte. «Ich konnte es nie so richtig glauben, daß du und Willie euch zerstritten habt. Glaubwürdig genug habt ihr es ja gemacht, das muß ich zugeben, aber ich kenn dich besser als alle andern. Viel besser, wie du dich vielleicht erinnern wirst?»
    «Ihr seid ein sehr kleines Empfangskomitee für uns», sagte sie.
    «Aber ausreichend.» Sie sah, wie seine Augen im Mondlicht belustigt aufblitzten. «Ich verschaffe mir auf diese Weise Ansehen. Ich kann einen oder zwei Gutpunkte in Karz’ Register sehr gut gebrauchen. Er scheint der Ansicht zu sein, ich hätte wissen müssen, daß du trotz Lucille
faul
sein könntest.»
    Sie überlegte, daß Delgado von ihrem Tun im Munitionslager keine Ahnung haben konnte, denn sonst würde er kaum hier herumstehen und seinen Triumph auskosten.
    «Du hast also in meinem Zimmer im
Seraglio
nachgesehen?» fragte sie.
    «Erst vor einer Stunde, und nach einer etwas unruhigen Nacht, Liebling. Ich stellte fest, daß du weg warst. Und Willie ebenso. Also holte ich mir diese würdigen Männer hier und machte mich auf den Weg zum Flugzeug. Ich kam gerade recht, wie mir scheint.
    Ich fürchtete schon, ihr würdet uns zuvorkommen.»
    Sie zuckte müde die Achseln. «Wir kamen über den Fluß durch das ganze Tal. Auch mußten wir eine ganze Weile warten, bis wir die Wachen gefahrlos umgehen konnten.»
    «Zu dumm.» Er gab einen freundlichen Seufzer des Bedauerns von sich, aber die Magnum schwankte nicht. «Es zeigt sich eben wieder einmal, wie sehr es auf die kleinen Details ankommt.»
    «Warum machst du nicht mit uns mit, Mike?» fragte sie ruhig. Sie stellte die Frage jedoch nur, um ihn glauben

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