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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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sechs entdecken. Wenn Sie das betreffende Gebiet schon zuvor absuchen müssen, sagen Sie, Sie müßten noch eine Gegenprobe oder so etwas machen.»
    Colliers Herz tat einen kleinen Sprung. Kurz vor sechs … das würde kurz vor dem Duell sein. Es würde Delicata ablenken, alles andere unwichtig machen – «Es wird Delicata nicht von seinem Vorhaben abbringen», fuhr Modesty fort. Sie starrte ins Leere und schien laut zu denken. «Er wird kaum so kurz vor Einbruch der Dunkelheit gleich mit den Ausgrabungen beginnen lassen … besonders dann nicht, wenn Sie ihm sagen, das Zeug läge ziemlich tief, Dinah. Ja, tun Sie das. Er wird schon beglückt genug sein, wenn er weiß, daß Sie es gefunden haben. Eine zusätzliche Würze der abendlichen Unterhaltung.»
    Collier spürte, wie sein Magen sich hob, und biß die Zähne zusammen, um die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken. «Warum muß man es Delicata überhaupt sagen?» fragte er.
    «Weil es jedermanns Aufmerksamkeit für die Nacht von uns ablenken wird. Sie werden kaum an etwas anderes denken. Und weil Delicata vermutlich einen Mann als Wache im Forumsbezirk aufstellen wird – hauptsächlich um Gabriel durch solchermaßen vorgetäuschtes Mißtrauen zu ärgern. Das bedeutet, daß an anderer Stelle ein Wachtposten weniger steht, und das kann günstig für uns sein.»
    Dinah sagte: «Gabriel wird dafür sein, Lampen aufzustellen und alle Arbeitskräfte schon während der Nacht mit den Ausgrabungen beginnen zu lassen.»
    Modesty schaute Collier an. «Ja. Aber Delicata wird das nicht wollen, oder? Er weiß von Presteign, daß er noch zwei Wochen Spielraum hat, ehe jemand kommt, um nach unserem Verbleib zu fragen. Und sobald der Schatz einmal gehoben ist, muß er das Kommando an Gabriel abgeben. Soweit ich Delicata kenne, wird er zuerst seinen Spaß haben wollen.»
    Müde bemerkte Collier: «Seinen Spaß. Ja. Ich bin sicher, du hast recht.»
    Niemand sprach für eine Weile. Collier merkte, daß Willie Garvins Blick auf ihm ruhte. In einer stummen Botschaft bewegte sich der Blick zu Dinah und dann wieder zurück zu Collier. Collier nickte, stand auf und nahm Dinahs Hand. Mit Mühe sprach er in dem Ton, der ihm – vor einer Ewigkeit, wie es schien – so geläufig gewesen war: «Na schön – ich nehme jetzt ein Bad.
    Und Miss Pilgrim wird das unschätzbare Privileg gewährt, mir den Rücken zu scheuern. Kleine Beutel mit dem benutzten Sand werden später zum Preis von 4 Pence an meine Fans verkauft.»
    Dinah stieß einen kleinen Laut aus, der als Lachen begann und in einem Schluchzen endete. «Tut mir leid», sagte sie hastig, stand auf und ging langsam an Colliers Hand davon.
    Modesty legte sich wieder aufs Bett zurück und schloß die Augen. «Du mußt es ihnen überlassen, Willie», sagte sie gedankenvoll. «Mich würde es freuen, zu wissen, daß ich mich auch so bewähren würde, wenn ich von Null anfinge.» Er antwortete nicht, und als sie die Augen öffnete, sah sie, daß er sie gar nicht gehört hatte und mit leerem Blick zu Boden starrte. Nach einer Weile sagte er: «Es bringt uns nicht weiter, Prinzessin, wenn du die Drohung von mir abwendest und sie statt dessen auf dich richtest.»
    «Sei nicht dumm, Willie. So ist’s viel besser. Wenczel hat über mich keinen p. Z.»
    Er schaute sie an. «Der Degen ist seine Waffe.
    Wenczel lebt doch dafür. Du spielst nur damit, Prinzessin. Er wird besser sein als jeder Gegner, mit dem du je zu tun hattest.»
    «Ein besserer Fechtkämpfer, gewiß. Aber überlege doch mal, was für Grenzen ihm das setzt.»
    Ganz langsam entspannten sich die Linien auf Willie Garvins Gesicht, und ein spekulatives Glitzern zeigte sich an Stelle der tiefen Besorgnis in seinen Augen. «Ja …» sagte er nachdenklich. Seine Gedanken rasten plötzlich und schätzten ein Dutzend Möglichkeiten ab, die ihre Worte ihm aufgezeigt hatten. «Ja, wahrhaftig.»
    Er setzte zu einem Lächeln an, zog dann aber die Unterlippe zwischen die Zähne und runzelte die Stirn.
    «Aber diese verdammte Schutzjacke, Prinzessin. Die gibt ihm einen verteufelten Vorteil. Meinst du, du wirst mit ihm fertig?»
    Sie erwiderte einfach: «Über das Für und Wider habe ich nicht nachgedacht, weil es ein Muß ist.» Er nickte. Vielleicht war dies vor allen anderen die Charaktereigenschaft an ihr, die ihn stolz machte, zu ihren Füßen zu sitzen. Es war eine Eigenschaft, die selten gebraucht wurde, außer in einem Kampf auf Tod und Leben wie diesem hier. Andere mochten diese

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