Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
Ich habe es überhaupt nicht nötig, diese Jacke zu tragen!»
    «Davon bin ich überzeugt», pflichtete Delicata ihm bei und lächelte auf ihn herunter. «Aber Sie werden sie trotzdem anziehen, Wenczel … einfach mir zuliebe.»
    Tangyes Team hielt sich wohlweislich fern von der Frau, die sterben sollte, und von ihren Freunden. Als die schwere Tür sich geschlossen hatte, aßen sie ihre Abendration, tranken ihr Wasser und lagen dann schweigend auf ihren Betten. Mrs. Tangye saß bei ihrem Gatten.
    Im Nebenraum fragte Collier voller Bitterkeit:
    «Dann gab es also keinen anderen Weg?»
    «Ich sagte es dir doch, Steve.»
    «Ich weiß. Du sagtest mir allerdings nicht, daß dieser Weg dahin führt, dich von einem degenwütigen Fanatiker durchbohren zu lassen. Du und Dinah, ihr könntet heute nacht durch das Loch da entkommen. Aber nein, o nein, verdammt noch mal! Du gehst hin und machst so etwas!»
    «Es ist der einzige Weg, uns alle herauszubringen.»
    «Auch die Zombis?»
    «Alle.»
    «Und mit weniger gibst du dich nicht zufrieden?»
    «Würde ich schon, wenn nicht die Chance bestünde, mehr zu tun.»
    «Du nennst das eine Chance? Wie zum Teufel soll uns das überhaupt helfen?» Collier verflocht seine Finger ineinander, um ihr Zittern zu unterdrücken. Sein Körper war kalt von Schweiß.
    «Ich möchte es dir lieber nicht auseinandersetzen, Liebling», sagte sie entschuldigend. «Du bist so viel überzeugender, wenn du nichts vorzutäuschen brauchst. Wirklich. Dein Gesicht war Gold wert, als ich Wenczel vorhin köderte. Ein Blick darauf, und Delicata wußte, daß wir kein abgekartetes Spiel trieben.»
    Sie lag auf ihrem Bett und hatte die Hände hinter dem Kopf gefaltet. Willie saß auf dem Bettrand. Collier und Dinah saßen Seite an Seite ihnen gegenüber auf Dinahs Bett.
    Collier wischte sich mit der Hand über das feuchte Gesicht. Seine aus dem Schock entstandene Wut schien plötzlich zu verfliegen und ließ ihn schlaff und etwas benommen zurück.
    Willie hatte nicht gesprochen, seit die Wachen sie für die Nacht in den Gemeinschaftsraum getrieben hatten. Jetzt sagte er mit neutraler Stimme zu Collier: «Sie sind in diesem Augenblick am Leben, weil die Prinzessin sich schon früher einmal nicht mit weniger zufriedengab. Wissen Sie noch?»
    Collier nickte müde. «Gewiß. Das weiß ich. Aber wird sie morgen abend um diese Zeit noch am Leben sein?»
    «Hör auf damit.» Modesty hob leicht den Kopf. «Leg deiner Phantasie die Zügel an, Steve.»
    Dinah sagte mit ruhiger Stimme: «Ich bin zu besorgt und zu verwirrt, als daß ich wüßte, was ich von dem allem halten soll. Aber ich finde einfach, Sie sollten aufhören, auf Modesty herumzuhacken, Steve.»
    «Das finde ich auch», sagte Modesty liebenswürdig.
    «Und jetzt hört zu: ich krieche durch den Aquädukt, sobald es draußen richtig dunkel ist, und werde eine Weile fort sein. Du arbeitest weiter an dem Bogen, Willielieb. Steve, du könntest vielleicht damit beginnen, einen Griff an die andere Messerklinge zu befestigen, die Willie gefunden hat. Er wird dir zeigen, wie man das macht. Oh, und vergiß nicht, morgen ein bißchen zu humpeln, sonst könnte sich Delicata allmählich Gedanken darüber machen, ob du den Sturz heute abend nur gemimt hast.»
    Willie beugte sich vor und berührte Dinahs Knie.
    «Meinst du, du könntest die Enden der Schlinge mit einem Stückchen Lederriemen verbinden, Schatz? Ich habe eine Fischgräte zum Löcherstechen.»
    «Sicher, Willie. Zeig mir den Anfang, dann schaffe ich das schon.» Dinah sprach, als wären ihre Gedanken anderswo. Ihr Gesicht wirkte angespannt und müde.
    Nach kurzem Zögern fuhr sie fort: «Ich weiß nicht, ob es etwas Gutes oder Schlimmes ist, aber ihr solltet es wohl besser hören. Ich werde morgen den großen Fund machen.»
    «Den Schatz aufspüren?» Collier starrte sie an. «Wie wollen Sie das wissen?»
    «Ich spürte, wie es ein bißchen zog. Es ist etwas außerhalb des Geländestreifens, den ich heute absuchte. In einer Ecke des Forumsbezirks, soweit ich es feststellen konnte.»
    Es folgte Schweigen. Dann sagte Modesty: «Liegt er tief?»
    «Nein … Ich glaube, ich hätte das Ziehen nicht gespürt, wenn er tief läge. Was soll ich nach Ihrer Meinung tun?»
    Modesty setzte sich auf und schwang ihre Füße auf den Boden. Nach ein paar Sekunden sagte sie: «Verbergen Sie nichts, Dinah. Machen Sie den Fund. Aber richten Sie es so ein, daß Sie … warten Sie. Richten Sie es so ein, daß Sie ihn morgen kurz vor

Weitere Kostenlose Bücher