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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Wenczels Arbeitsgruppe anzuschließen. Dinah begann die Arbeit an der für diesen Tag bestimmten Bodenfläche, indem sie sie quer und nicht wie üblich längs abschritt. Gabriel erhob keine Einwände dagegen. Das war ein weiterer kleiner Vorteil. Er bedeutete, daß sie die Ecke des Forums erst gegen Ende des Tages erreichen würde.
    Die Mittagspause kam heran.
    Außer zum Schlafen war Mrs. Tangye jetzt aus dem kleinen Nebenraum ausgezogen und hatte ihn den vier Fremden überlassen. Collier saß da und schliff die Schneide des Messers, das er gemacht hatte. Willie Garvin schnitt die Leitflossen für die beiden Pfeile aus einer sichelförmigen, dünnen Plastikscheibe zu, die er von dem Mützenschirm eines Tropenhelms abgerissen hatte, der einmal einem von Tangyes Männern gehört hatte. Er hätte Truthahnfedern für die Befiederung der Pfeile vorgezogen; aber es gab schließlich vieles, das er vorgezogen hätte und das eben unmöglich war.
    Dinah saß neben Collier und drehte geduldig lange Leinenfäden aus einem Jackett zusammen, das ebenfalls bei Tangyes Gruppe requiriert worden war. Willie hatte sich bei der Bogensehne gegen Nylon ausgesprochen. Nylon hatte ein zu großes Dehnungsvermögen, und das brachte einen Verlust an Leistung. Hanf wäre das beste gewesen, aber Leinen war ein gutes Ersatzmaterial.
    Modesty saß mit gekreuzten Beinen auf ihrem Bett.
    Sie schien zu schlafen, nur standen ihre Augen offen. Die Lider bewegten sich nicht. Die Pupillen waren riesengroß. Ihr Atem ging so langsam, daß man das Heben und Senken ihres Busens kaum erkennen konnte.
    Collier hatte diese Kombination ihrer physischen Gegenwart und geistigen Abwesenheit zuerst ein bißchen unheimlich gefunden. Aber nach den ersten zehn Minuten hatte er sich daran gewöhnt. Wenn er in ihr Gesicht schaute, sah er die langsam zunehmende Gelassenheit, die Ruhe eines Geistes, der von allen Sorgen und Belastungen befreit ist. Offenbar bestand keine Gefahr, sie zu stören, denn Willie redete ganz obenhin bei seiner Arbeit, ohne sich um sie zu kümmern. Seine Unterhaltung schien ungezwungen und drehte sich um ganz normale Dinge.
    Nach einer Stunde holte Modesty langsam und tief Luft. Sie regte sich, ihre Augen gewannen an Sehschärfe. Sie streckte sich, seufzte und legte sich mit nach unten gewandtem Gesicht auf das Bett.
    «Laß uns eine Sitzung mit den magischen Fingern haben, Willielieb.»
    «Klar, Prinzessin.» Eine halbe Stunde preßte und knetete er mit sicherer Geschicklichkeit. Seine Finger brachten jeden Muskel zu geschmeidiger Leistungsfähigkeit.
    «So ist’s gut», sagte sie schließlich. «Wie steht es mit den Pfeilen?»
    «Ich bin gerade dabei, die Leitflossen anzukleben. Bis heute abend sind sie dran.»
    Während der frühen Stunden der vergangenen Nacht war Collier aus quälenden Träumen erwacht und hatte Willie über einem winzigen Feuer kauern sehen, das er angefacht hatte, indem er aus Feuerstein und Eisen einen Funken schlug. Er hatte in einem halb mit Wasser gefüllten Trinkbecher uralte Bruchstücke von Tierknochen zum Kochen gebracht.
    Nun, zwölf Stunden später, hatte sich am Boden des Bechers ein dünner Film Klebstoff abgesetzt und verhärtet. Collier schaute zu, als Willie sich mit einem kleinen Ball trockener Wolle von einer der Schlafdecken hinkniete und mit einem seiner gehamsterten Eisenstücke auf einen Feuerstein zu schlagen begann.
    «Ich hätte nicht gedacht, daß Sie aus diesen Knochen jemals Klebstoff herausholen können», sagte Collier. «Sie waren zu alt und ganz ausgetrocknet.»
    «Da war nur das Fett weg. So blieb es mir erspart, das erst auszuscheiden.» Willie goß ein paar Tropfen Wasser in den Becher und nährte die winzige Flamme mit in Stücke gebrochenen dürren Zweigen.
    Zehn Minuten später waren die drei Leitflossen einen Zoll vor dem Ende jedes Pfeils angebracht. Als er mit seiner Arbeit zufrieden war, ging Willie hinaus und legte die Pfeile behutsam über zwei Steine im Aquädukt, wo er auch die übrigen seiner primitiven Waffen versteckt hatte.
    Er kam zurück, streckte sich auf Mrs. Tangyes Bett aus und griff nach einer zerknitterten Illustrierten, die Skeet Lowry vor zwei Tagen zurückgelassen hatte. Eine Weile brütete er stirnrunzelnd über einem Kreuzworträtsel; dann sagte er: «Wieviel S stecken in dem Wort ‹Besessenheit›, Prinzessin?»
    Sie legte die Stirn in Falten. «Von Rechtschreibung verstehe ich nicht viel, aber ich weiß, was mir gefällt. Drei sind doch sicherlich

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