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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Limbo.«
    »Ach der, ja.« Er setzte sich neben sie. »Was ist passiert, Maude?«
    Modesty hörte das Geräusch der Motorboote, als diese den Landungssteg erreichten. Dann das Getrampel von Füßen, als ein Haufen Männer in Sicht kamen, auf den Landungsplatz strömten und sich unter den gebrüllten Anweisungen Krollis zwischen den Gebäuden verteilten. Sie waren unterschiedlich gekleidet und unterschiedlich bewaffnet, aber sie sahen wie Männer aus, die ihr Handwerk verstanden. Von Zeit zu Zeit wurden ein paar Zufallsschüsse abgefeuert. Dann sah sie, daß ein Dutzend Überlebende der Herberge der Rechtschaffenheit flüchteten und über das holperige Gelände zu beiden Seiten der Straße davonstürzten.
    Miss Johnson tauchte aus einem fünfzig Meter entfernten niedrigen Schacht auf. An ihrer Hand baumelte ein Revolver. Modesty legte die Uzi an und rief: »Lassen Sie die Waffe fallen.« Miss Johnson machte keinerlei Anstalten, die Waffe zu heben, sondern bewegte einen Finger ihrer freien Hand in einer höflichen Geste der Verneinung hin und her, drehte sich dann um und begann, langsam die Straße zum Kloster hinaufzugehen, den Revolver immer noch in der Hand.
    Modesty sah ihr eine Weile nach, zuckte die Achseln und ging zum Bootshaus. Seltsamerweise war in diesem Augenblick kaum jemand zu sehen. Nur ein Mann in einem perfekt geschnittenen Seidenhemd und dunklen Hosen, der eine weiße Jachtmütze und eine Pistole trug, kam auf sie zu. Er war Mitte Vierzig, klein und kräftig, und sein braungebranntes Gesicht strahlte vor Freude.
    »Stavros«, rief sie. »Was zum Teufel machen Sie hier?«
    Er küßte sie auf beide Wangen und deutete auf die prächtige Jacht vor der Küste. »Danny und Maude wollten ein Schiff«, sagte er. »Ich habe die Jacht genommen.«
    Zwischen zwei Gebäuden tauchte Krolli auf, Er rannte. Schweiß floß ihm in Strömen über das Gesicht, das bei ihrem Anblick strahlte, und er rief: »Da ist die Mam’selle!« Danny Chavasse und zwei oder drei andere waren dicht hinter ihm.
    Sie sagte: »Hallo Krolli … Danny. Schön, euch zu sehen. Hör zu, Krolli, ich will nicht, daß einer deiner Männer beim Eliminieren dieser Bande verletzt wird. Wir nehmen einfach alle Boote und überlassen es den griechischen Behörden, die Angelegenheit zu erledigen. Ich nehme an, Stavros weiß, an wen er sich wenden muß.« Sie sah mit leicht verwirrter Miene zum Dach des Lagerhauses hinauf. »Ich hab gesehen, daß Maude getroffen wurde, und es hat schlimm ausgeschaut. Aber Willie hat gerade heruntergerufen, daß sie okay ist.«
    Mit beträchtlicher Anstrengung lenkte Thaddeus Pilgrim seine Konzentration auf die Realität und auf Mrs. Ram, die ihren Manuskripthalter umklammert hielt. »Es könnte in der Tat angebracht sein«, sagte er, »eine frühe Abfahrt auf der Jacht in Erwägung zu ziehen, natürlich in Begleitung von ein oder zwei ausgewählten Personen, obwohl ich der Meinung bin, daß wir zuerst den
genauen
Grund des – äh – Ausbruchs der Schießerei, die wir vor wenigen Augenblicken aus der Richtung des Hafens gehört haben, überprüfen sollten. Ich stelle fest, daß sie nun aufgehört hat, also – ach, da ist Miss Johnson, zweifellos kann sie uns über die jüngsten Ereignisse in Kenntnis setzen.«
    Miss Johnson stand an der Tür. In einer Hand hielt sie eine – Flasche Whisky und ein Glas – beides hatte sie auf ihrem Weg zum Arbeitszimmer geholt – in der anderen einen Colt .45 Revolver. »Jüngste Ereignisse?«, fragte sie liebenswürdig. »Machen Sie sich keine Gedanken über jüngste Ereignisse, Schätzchen. Ich habe ein großartiges neues Szenarium für Sie.« Sie trat ins Zimmer. »Es geht so …«
    Sie hob den Revolver und schoß Mrs. Ram durchs Herz. Die schwere Kugel ging glatt durch den Manuskripthalter und warf die Frau durch die Wucht, mit der sie in den Körper eindrang, von dem Stuhl. Miss Johnson lächelte herzlich. »Und so …«
    Mit großer Sorgfalt zerschmetterte sie nacheinander mit jeweils einer Kugel beide Schultern Thaddeus Pilgrims. Der erste Schuß hob ihn aus seinem Sessel, der zweite schleuderte ihn zurück, bis er gegen die Wand flog. Er glitt zu Boden und blieb zusammengesackt liegen. Blutend, mit angsterfüllten Augen, schrie er mit dünner, hoher Stimme. Und nun war sein Innerstes endgültig und vollständig zu einer Einheit mit seinem realen Körper geworden.
    »Kein schlechtes Szenarium, he, Schätzchen?« fragte Miss Johnson. Sie stellte Flasche und Glas auf den

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