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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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sich auf Händen und Knien um und lächelte ihm zu. »Dann werden wir dazuschauen müssen. Ich zieh mich jetzt an, und in einer halben Stunde brechen wir auf.«
    Die Sonne war schon aufgegangen, als sie über den schmalen Strand zwischen den Klippen und dem Meeresufer wanderten. Sie waren darauf gefaßt, sich beim ersten Motorengeräusch flach hinzuwerfen und ins Wasser zu rollen. An der Stelle, an der die Klippen ins Meer vorstießen, wateten sie in die Fluten und begannen zu schwimmen, wobei sie sich nahe an den Felsen hielten. Willie trug die im Plastiksack eingehüllten Handgranaten und die Pistole. Durch Kleider und Schuhe behindert, schwammen sie in einem gemäßigten Brusttempo dahin, um ihre Kräfte zu schonen.
    Fünfunddreißig Minuten, nachdem sie die Höhle verlassen hatten, erreichten sie die Stelle, an der eine Unmenge zerklüfteter Felsen zu einer langen, schmalen Mole aufgetürmt waren, die sich von ihnen wegbog und den südlichen Arm des Hafens bildete. Sich knapp über dem Wasser haltend, bahnten sie sich ihren Weg durch das Gewirr von Felsen zum Ende der Mole.
    Wenn sie richtig vermutet hatten, würde die Durchsuchung des Hafens und der Boote mittlerweile abgeschlossen sein, und der Großteil von Thaddeus Pilgrims Leuten würde sich dem Inneren der Insel zuwenden. Nur zwei oder drei würden den Hafen gegen eine Annäherung aus dem Landesinneren überwachen.
    Als sie um das Ende der Mole herumschwammen und die Köpfe knapp über dem Wasser hielten, berührte Modesty Willies Arm und deutete mit den Augen.
    Er sah aufs Meer hinaus. Eine schnittige, große weiße Luxusjacht hielt in einer Entfernung von kaum einem Kilometer auf Kalivari zu. Gerade als sie schauten, drangen vom Hafen her Schüsse aus Handfeuerwaffen zu ihnen hinüber. Das Rattern eines Maschinengewehres vermengte sich mit dem trägen Bellen eines automatischen Gewehres, das immer nur Einzelschüsse abgab.
    Willie wandte sich rasch um und sah sie fragend an.
    Sie hob den Kopf aus dem Wasser und flüsterte: »Weiß der Himmel, Willie, aber immerhin sind sie jetzt abgelenkt. Schwimm weiter.«
    Sich dicht an die Felsen haltend, schwammen sie um die Mole herum und überblickten den Hafen. Die Jacht und die übrigen Boote waren am Landungssteg vertäut, nur das Sportboot lag zwanzig Meter von ihnen entfernt an einer Boje in der Hafeneinfahrt. Jetzt befand sich ein Mann darauf, der Mann im dunklen Hemd und der blauen Schirmmütze. Er hielt ein Fernglas an die Augen, und seine ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich darauf, was an der Küste hinter dem Landungssteg passierte. Dort erhoben sich hinter dem Landeplatz verschiedene Nebengebäude. Eine Helling am Hügelabhang befand sich unterhalb einer Betonplattform, auf deren einer Seite ein Bootshaus stand. Auf der anderen Seite sah man eine Reparaturwerkstatt, ein Treibstofflager, einen Schuppen für den Hafengenerator und ein großes, zweistöckiges Steingebäude mit flachem Dach und Brüstung. Ursprünglich war es vor hundert Jahren von Mönchen erbaut worden, die darin Wein aus den Trauben erzeugen wollten, die sie anzubauen vorhatten. Nun wurde es als allgemeines Lagerhaus verwendet.
    Mindestens die Hälfte der Bevölkerung Kalivaris war um die Gebäude herum verteilt und feuerte sporadisch auf das Dach des großen Lagerhauses. In der Mitte der Straße, die vom Landungssteg zum Kloster hinaufführte, lagen zwei leblose Gestalten neben einem schweren Maschinengewehr, das auf einem Dreifuß stand. Während Modesty und Willie die Szene beobachteten, sahen sie eine Gestalt in Tarnjacke und Mütze über das Dach des Lagerhauses rennen, die mit einem automatischen Gewehr auf ein unsichtbares Ziel schoß, bevor sie hinter der Brüstung wieder in Deckung ging.
    Modesty kam dicht an Willie heran und flüsterte ihm ins Ohr: »Das ist verrückt, aber wer auch immer das ist, er ist auf unserer Seite, also –« Sie hielt abrupt inne, denn der Mann im Sportboot hatte das Fernglas weggelegt und ein Gewehr in die Hand genommen. Er stand auf, kniete mit einem Bein auf den Dollbord und hob das Gewehr, um schußbereit zu sein, wenn die Gestalt auf dem Dach wieder auftauchte. Modesty sagte drängend: »Mach ihn fertig, Willie«, und verschwand unter der Wasseroberfläche, um auf das Boot zuzuschwimmen.
    Willie zog eines der Messer aus dem Futteral an seiner Brust, schätzte die Entfernung und warf. Gleichzeitig hörte er vom Ufer her das Wiederaufflammen der Schüsse. Er war zu dem Schluß gekommen, daß jetzt

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