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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Doktor Pilgrim niemals in der Lage sein würde, Wiedergutmachung zu verlangen.«
    »Eine weise Vermutung«, sagte Collier, »und ich mag Ihre Wendung ›Schlußrunde einer Auseinandersetzung‹, Weng. Sehr vornehm.« Er schüttelte den Kopf, als ginge das alles über sein Fassungsvermögen.
    »Damit du dich nicht wunderst, Dinah, mein Liebling, unsere beiden lachenden Freunde sind nun zu einem schlaffen, bebenden Haufen zusammengesunken, und ich habe noch immer nicht den Grund für eine dermaßen exzessive Fröhlichkeit erfaßt.«
    Dinah erwiderte: »Ich auch nicht. Ich meine, schön für Kapitän Valerius, und es ist irgendwie lustig, daß er einfach in einen Hafen fährt und das ganze Schiff verkauft, um über Nacht Multimillionär zu werden. Aber es ist nicht gerade umwerfend komisch, nicht wahr? Modesty? Willie? Oder vielleicht doch? Haben wir irgend etwas übersehen?«
    Willie atmete gleichmäßiger und antwortete mit rauher Stimme: »Was du übersehen hast, Dinah, ist … nein, erklären Sie es, Weng.«
    »Natürlich, Mr. Garvin.« Weng hatte gerade eine Schachtel mit Pastete geöffnet und sah nun auf. »Diese exzessive Fröhlichkeit, Mrs. Collier, ist auf die Tatsche zurückzuführen, daß Kapitän Valerius nicht nur ein intelligenter Gentleman, sondern auch ein sehr fairer Gentleman ist. Er weiß es zu schätzen, daß Miss Blaise durch ihre Aktivitäten auf Kalivari sein Leben gerettet und ihm zu einem immensen Vermögen verhelfen hat. Er freut sich daher, sie darüber informieren zu können, daß er zehn Prozent des Ertrags aus dem Verkauf der
Marimha
zu ihren Gunsten auf eine Schweizer Bank überwiesen und dort in ihrem Namen ein Konto eröffnet hat. Er bittet sie, sich mit dieser Bank in Verbindung zu setzten, um die nötigen Formalitäten zu erledigen.«
    Nach einigen Sekunden völliger Stille sagte Collier verblüfft: »Zehn Prozent? Aber das sind eineinviertel Millionen Dollar! Eineinviertel Millionen!«
    Dinah erwiderte wie gelähmt: »Du … du bist wieder nahe an einem Mehrfachecho, Tiger. Nicht daß ich dir das zum Vorwurf mache. Ich glaube, ich bekomme gleich einen hysterischen Anfall.« Modesty setzte sich auf und wischte sich die Lachtränen von den Wangen. »Ein Glas Champagner für Mrs. Colliers hysterischen Anfall, Weng«, sagte sie.
    »Willie, ich geb dir einen Scheck über deinen Anteil. Über Danny, Maude und Krolli müssen wir noch reden, aber das hat Zeit.« Sie holte tief Luft und hob die Landkarte auf, die neben ihr lag. »Einige von uns haben morgen einen Dreißig-Kilometer Orientierungslauf vor sich. Wir machen daher besser mit diesem Picknick weiter.«
    Collier saß benommen von so vielen angenehmen Überraschungen mit gekreuzten Beinen da und schaute bedächtig in die Runde seiner Begleiter. Weng entfernte den Draht vom Korken einer Champagnerflasche. Willie lag auf seinen Ellbogen gestützt da, begutachtete das Essen, das auf dem Tischtuch ausgebreitet war und wurde immer noch gelegentlich von einem Lachkrampf geschüttelt. Dinah saß neben ihm. Gierig nahm sie die Umgebung in sich auf, hörte das knallende Geräusch des Korkens und das Zischen des Champagners, blähte leicht die Nasenflügel, um den Geruch der Speisen zu inhalieren, die blinden Augen noch immer groß vor Überraschung. Eine Hand ruhte auf Willies Schulter, um durch die Berührung einen Eindruck seiner entspannten Heiterkeit zu gewinnen. Und um, wie Collier wußte, mit tiefer Freude zu spüren, wie voll und ganz Willie von dem genesen war, das man ihm angetan hatte. Und schließlich Modesty, zerzaust und verschwitzt von der Mühsal des Tages, aber blendend aussehend. Auf ihrer Stirn erschien eine kleine Falte der Konzentration, während sie die Landkarte studierte, die sie auf den Knien liegen hatte, und den Eineinviertelmillionendollarbrief abwesend in die Tasche ihrer Bluse steckte.

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