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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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war.
    Um die Zelte herum waren Männer und Frauen mit den verschiedensten Dingen beschäftigt. Meistens paarweise studierten sie Landkarten, heizten Spiritusbrenner an, kochten, überprüften ihr Schuhwerk, versorgten wunde Füße, standen plaudernd vor einem großen Erfrischungszelt oder ruhten sich einfach aus.
    Die Atmosphäre war außerordentlich entspannt und heiter.
    Weng sagte: »Da hinüber. Das Jetpacker-Zelt in der Ecke.« Collier fühlte sich unbehaglich und fehl am Platz, als sie mit dem Picknickkorb und der Kühltasche um den Lagerplatz herumgingen. Aber sie wurden von allen Seiten freundlich gegrüßt und nur ein paarmal von Vorbeigehenden gehänselt. Als sie um die Ecke bogen, lachte Collier plötzlich auf.
    »Was ist so lustig?« fragte Dinah.
    »Der Anblick, mein Liebling. Da ist das kleine blaugrüne Zelt, und draußen auf dem Gras liegt niemand Geringerer als Willie Garvin auf dem Rücken, den Kopf auf die Hände gebettet, die Augen geschlossen, einen nackten Fuß im Schoß seiner Teamgefährtin Miss Blaise, die vor ihm kniet und anscheinend irgend etwas mit seiner Ferse macht.«
    »Wahrscheinlich hat er eine Blase oder so etwas Ähnliches.«
    »Das überrascht mich nicht. Aber was soll die krankenschwesterliche Fürsorge? Mich frißt der Neid. Wann hast du jemals so etwas für eine Blase an meinem Fuß getan?«
    »Du bist niemals weit genug gegangen, um eine zu bekommen, Liebling.«
    »Unsinn! Was war damals, als du mich zum Supermarkt geschleppt hast?«
    Modesty hob den Kopf und bemerkte sie. Einen Augenblick starrte sie überrascht in ihre Richtung, dann erhellte sich ihr Gesicht. »Dinah! Steve! Das ist ja eine herrliche Überraschung. Wie um alles in der Welt ist euch das eingefallen?«
    »Weng hat darauf bestanden«, sagte Collier, blieb stehen, beugte sich zu ihr hinunter und küßte sie. »Hat uns praktisch gekidnappt.«
    Während die beiden Frauen einander begrüßten, öffnete Willie die Augen und meinte: »Weng? Was hat diese gelbe Gefahr jetzt wieder vor?« Dinah ortete ihn aufgrund seiner Stimme, kniete sich neben ihn auf den Boden und beugte sich vor, um ihn zu küssen.
    Collier fragte ungläubig: »Was ist dieser Mann? Ein Sultan? Ein Pascha? Ein Mandarin? Da liegt er mit einem Mädchen, das seinen widerlichen Fuß verhätschelt und einem anderen, das ihm sein häßliches Gesicht ableckt. Ich möchte über sein Geheimnis in Kenntnis gesetzt werden.«
    Dinah erwiderte: »Ich lecke ihm nicht das Gesicht ab, ich flüstere ihm etwas ins Ohr.«
    »Ah, das ist fein. Das ist großartig. Mach dir nur nichts daraus, wenn du dem armen alten Collier mit solch häßlichen Eröffnungen den Magen umdrehst.«
    »Nein, ich mach mir nichts daraus. Modesty, würdest du ein Engel sein und den armen alten Collier ein paar Minuten entführen, damit ich mich ohne störendes Hintergrundgeräusch mit Willie unterhalten kann?«
    Modesty lachte und stand auf. »Mach nur. Ich werde mit dem armen alten Collier zum Erfrischungsstand hinübergehen und ihm einen klebrigen süßen Kuchen kaufen.«
    Weng sagte streng: »Keinen Kuchen bitte, Miss Blaise. Ich möchte nicht, daß er sich den Appetit für mein Picknick verdirbt.«
    »Keinen Kuchen«, stimmte sie ernst zu. »Ich werde ihm statt dessen eine kleine Blume zeigen, die wir beim Herkommen gefunden haben. Ich glaube, es ist eine Froschorchidee.«
    »Das Picknick ist in zehn Minuten fertig, Miss Blaise.«
    »Wir werden rechtzeitig zurück sein, Weng.«
    Sie schlenderte mit Collier fort, und sobald sie allein waren, sagte er ernst: »Ich bin froh, daß ich die Gelegenheit habe, mich in Ruhe mit dir unterhalten zu können, Modesty. Hast du etwas dagegen, wenn ich dich was frage?«
    »Ob ich etwas dagegen habe? So, wie wir miteinander stehen? Ach, hör doch auf damit.«
    »Also, es ist ein wenig unangenehm. Hör zu, als du von Kalivari zurückgekommen bist, hast du dafür gesorgt, daß Dinah und ich mehr oder weniger überstürzt aus dem sicheren Haus, in das Tarrant uns gebracht hat, auf deinen Besitz in Marokko verlegt wurden. Wir haben in Pendragon eine herrliche Zeit verbracht, vielen Dank dafür. Moulay hat für uns gesorgt, als ob wir Fürsten wären, aber ich hab festgestellt, daß wir die ganze Zeit über unauffällig, aber sorgfältig bewacht wurden. Danny Chavasse besuchte uns, nachdem er mit Stavros alles erledigt und jede lästige Publicity verhindert hatte, und er erzählte uns eine ganze Menge darüber, was dir und Willie auf Kalivari passiert ist.

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