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Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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aussuchen«, sagte Marsha bitter. »Aber über Geschmack läßt sich ja
streiten. Auf den Parties stehen die Männer Schlange
bei ihr, alle mit einem Steifen in der Hose. Das ist mir unerklärlich, denn so
faszinierend ist sie ja auch wieder nicht. In meinen Augen liegt ihre
Hauptanziehungskraft an dem vielen Geld, das sie besitzt .«
    »Geld ?« hakte ich nach.
    »Louise ist stinkreich«,
erzählte Marsha. »Jedenfalls behauptet man das hier. Sie hat in Santo Bahia
eine Menge Interessen und Besitzungen. Zwar weiß ich nicht, ob Greg schon mit
ihr zu tun hatte — geschäftlich, meine ich — , aber er
sagt immer, daß sie hier in der Gegend eine wichtige Rolle spielt.«
    »In welcher Branche ist Ihr
Gatte ?« erkundigte ich mich.
    »Immobilien«, antwortete sie.
»Meist hat er mit neuen Wohnprojekten zu tun. Sie kennen doch die Methode: man
kauft einen Sumpf, zieht einen Kanal hindurch, parzelliert ihn für ein paar
Bungalows und Motels, richtet Bootanlegeplätze ein, und schon ist es ein
blühendes Touristenviertel. Hofft man jedenfalls .«
    »Und Louise d’Avenzi hat
ebenfalls mit Landerschließung zu tun ?«
    »Keine Ahnung. Aber ich
schätze, Greg würde sie gern dafür interessieren. Vielleicht braucht er gerade
Kapital und hat die richtige Methode gefunden, es aus ihr herauszupressen.
Indem er sich nämlich in Los Angeles mit ihr im Bett wälzt, während die treue
kleine Frau daheimsitzt und strickt !«
    Ich trank aus und stellte das
leere Glas vorsichtig auf den Tisch. »Danke für den Drink, Marsha«, sagte ich.
»Jetzt muß ich weiter .«
    »Schon so schnell ?« schmollte sie. »Warum bleiben Sie nicht noch und
schwimmen ein bißchen? Ich kann Ihnen auch Mittagessen machen .«
    »Das wäre herrlich«,
versicherte ich ihr. »Aber mein Klient sitzt mir im Nacken .«
    »Wie wär’s dann mit einem
Abendessen ?« Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über
die Unterlippe. »Damit Sie sich nach harter Tagesarbeit erholen können, ganz
unter uns. Mit Kerzen und so — ich habe das schon seit einer Ewigkeit nicht
mehr gemacht. Sie wissen schon...«
    »Gern«, sagte ich und hoffte
nur, daß es ehrlich klang.
    »Also, dann gegen acht. Und
bitte kein formeller Anzug .« Wieder leckte sie sich
die Lippe. »Ziehen Sie etwas ganz Leichtes an, Danny, das Sie ganz leicht auch
wieder ausziehen können .«
    »Wird gemacht«, versprach ich.
    Untergehakt führte sie mich
hinaus, drückte dabei meinen Handrücken fest an ihre linke Brust.
    »Gerade fällt mir noch etwas
ein«, meinte sie an der Haustür. »Aber wahrscheinlich weiß das Ihr Klient schon
längst .«
    »Was denn?« Sanft befreite ich
meinen Arm und öffnete die Tür, um einen freien Fluchtweg zu haben.
    »Louises Mann kam vor zwei
Jahren ums Leben«, erzählte sie. »Man hat ihn in seinem Auto am Fuß einer
steilen Klippe gefunden. Aber er war vorher erschossen worden. Wie ich hörte,
hat man den Mörder niemals gefunden und auch nicht das Motiv entdeckt. Louise
war zu der Zeit gerade in New York, also hatte sie ein perfektes Alibi. Zwar
kursierte damals das Gerücht, daß sie auch einen Berufskiller hätte engagieren
können, aber natürlich glaubte ich nie daran. Immerhin, er war zwanzig Jahre
älter als sie und steinreich. Deshalb erbte sie von ihm auch das viele Geld und
alles andere .«
    »Sie sind die reinste
Nachrichtenagentur, Marsha«, sagte ich respektvoll.
    »Und Sie sind ein Bastard,
Danny«, antwortete sie ungerührt. »Man merkt es schon an Ihrem Bürstenschnitt .«
    »Damit falle ich unter all
diesen Langhaarigen erst so richtig auf«, erläuterte ich.
    »Und außerdem sind Sie in Ihr
Profil verliebt«, fuhr sie fort. »Vielleicht nehme ich heute abend die Nilpferdpeitsche, Danny. Würde es
Ihnen gefallen, wenn ich Ihre kostbare Haut damit ritze ?«
    »Nicht unbedingt. Hätten Sie’s
denn gern ?«
    »Wahnsinnig gern !« strahlte sie. »Wenn Sie mich nur vorher ans Bett fesseln.
Danach können Sie alles mit mir anstellen, was Sie wollen — wenn nur keine
bleibenden Schäden entstehen .«
    »Wissen Sie was, Marsha ?« erkundigte ich mich. »Sie sollten sich beim örtlichen
Fremdenverkehrsamt registrieren lassen. Dank Ihrer Mitwirkung würde sich der
Touristenstrom bald verdoppeln !«
    Ich ging zu meinem Auto hinaus
und glitt hinters Steuer. Im nächsten Augenblick stand sie neben mir.
    »Sie mieser kleiner
Ladenschwengel«, sagte sie eiskalt. »Sie hatten nie vor, heute
abend zum Essen zu kommen, wie ?«
    »Machen Sie Witze ?« fragte ich dagegen.

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