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Mörder sterben nicht im Bett

Mörder sterben nicht im Bett

Titel: Mörder sterben nicht im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Sie kommen mit, Eloise«, sagte
ich.
    »Wie denn ?« höhnte sie. »Wollen Sie mich huckepack tragen ?«
    Ich zog meinen Revolver und
zielte auf sie. »Wir gehen«, sagte ich.
    »Na, dann schießen Sie doch !« Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte wild. »Das
bringen Sie nie fertig, Boyd !«
    Sie lachte immer noch, als ich
den Revolver umdrehte und ihr den Knauf hart an die Stirn schlug. Da verstummte
sie und brach langsam in die Knie. Ich packte sie unter den Armen und zog sie
wieder hoch. Ihre Augen wirkten glasig, schlaff hing sie in meinen Händen.
Deshalb warf ich sie mir über die Schulter und ging zu meinem Auto hinaus. Nur
einen kleinen Trost gab es dabei, dachte ich. Wenn man schon eine Frau schlagen
mußte, dann am besten eine Masochistin.
     
     
     

11
     
    Bis wir Pembrokes Haus
erreichten, hatte Eloise sich wieder völlig erholt. Sie hatte noch eine Beule
an der Stirn, aber bestimmt keinen Schaden an den Stimmbändern genommen. Der
Schwall von Schimpfwörtern, den sie mir an den Kopf warf, hätte meine
Bewunderung erregt, wenn ich mich nicht voll aufs Fahren hätte konzentrieren
müssen, weil sie mir dauernd mit aller Kraft ins Steuer griff. Ich hielt und
ging zur Beifahrertür. Aber Eloise verschränkte nur die Arme unter dem
gewichtigen Busen und funkelte mich bösartig an.
    »Ich steige nicht aus !« schrie sie. »Ich bleibe im Auto !«
    Ich vergrub die Finger meiner
Rechten in ihrer makellosen Hochfrisur und zog einmal kräftig. Mit einem wilden
Aufschrei fiel sie seitlich aus dem Auto, schlug mit einem Krach, daß der Boden
erzitterte, auf und begann, wieder lauthals zu schreien. Damit war meine Geduld
erschöpft. Ich trat sie einmal nachdrücklich ins Hinterteil und befahl ihr,
sofort aufzustehen. Im nächsten Moment merkte ich, wie dumm es von mir gewesen
war, mich ausschließlich auf Eloise zu konzentrieren.
    »Nett, daß Sie uns wieder
besuchen kommen«, sagte eine Stimme hinter mir. »Und dann auch noch in so
unerwarteter Begleitung!«
    Pembroke und Carl standen vor
der Haustür. Carl hatte einen Revolver in der Hand und frohe Erwartung
    im Gesicht, als er mir
entgegenstarrte.
    »Ob Sie’s glauben oder nicht«,
sagte ich, »ich komme in friedlicher Absicht. Oder jedenfalls, um Frieden zu
stiften und zu verhindern, daß noch mehr Menschen sterben müssen .«
    »Aber sicher«, nickte Pembroke.
»Kommen Sie ins Haus, Boyd. Sie auch, Eloise.«
    Inzwischen hatte sich Eloise
wieder, hochgerappelt. Ihre Würde hatte wie ihre Frisur beträchtlichen Schaden
gelitten. Sie nahm sich Zeit, mir eine Ohrfeige zu verpassen, dann stieg sie
langsam die Treppe zur Haustür hoch. Ich folgte mit einem Brummschädel, denn
Eloise konnte Schläge austeilen wie ein Maulesel Tritte. Drinnen in der
Bibliothek sank ich in den nächsten Ledersessel, wurde aber umgehend von Carl
wieder hochgerissen. Er zog mir den Revolver aus dem Schulterhalfter und stieß
mich auf meinen Platz zurück. Eloise saß steif in einem anderen Sessel und
tastete geistesabwesend nach ihrem Haar. Ihr Blick war noch leicht gläsern.
Pembroke hockte sich auf die Schreibtischkante und musterte uns.
    »Ich bin etwas verwirrt«, gestand
er. »Sie, Boyd, hatte ich ja früher oder später hier erwartet, aber Eloises
Besuch ist ein unvermutetes Vergnügen .«
    »Es war meine Idee, daß sie
mitkommen sollte«, erläuterte ich.
    »Das merkte man sofort an Ihrer
galanten Art, ihr aus dem Wagen zu helfen«, grinste er. »Warum aber?«
    »D’Avenzi ist seit zwei Jahren
tot«, sagte ich. »Es gibt keinen Grund, warum noch jemand deshalb sterben
sollte .«
    »Wissen Sie, wer ihn umgebracht
hat ?«
    »Ja.«
    Er furchte die Stirn. »Sehen Sie,
das stellt uns vor ein zwingendes Problem«, sagte er nachdenklich. »Können Sie
mir Ihr Schweigen garantieren? Und selbst wenn Sie das könnten — kann ich Ihr
Wort darauf akzeptieren ?«
    »Es gibt einen einfachen Weg,
alles zu bereinigen«, sagte ich. »D’Avenzi hat versucht, Miss Appleby zu vergewaltigen. Sie tötete ihn in Notwehr, jeder
Staatsanwalt wird das anerkennen. Und dafür, daß Eloise in diesem Zusammenhang
nicht erwähnt wird, stimmt Louise dem Vertrag zu und läßt ihr Haus zum neuen
Country Club umbauen .«
    »Eloise ?« erkundigte er sich leise.
    »Elendes Schwein !« kreischte Eloise mich an. »Ich könnte Sie auf der Stelle
umbringen, Boyd !«
    »Damit beantwortet sich eine
Frage, die mir schon lange im Kopf herumgeht«, sagte Pembroke. »Nämlich: wer
konnte bloß d’Avenzi

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