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Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)

Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)

Titel: Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Evans
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Warum fragen“, sage ich unwirsch, „tue endlich das, was ich sage. Los, mache es, bloß keine Hemmungen. Zeige der Schlampe, wie gut du bist!“
    „Nein! Sie sind total krank!“
    Hatte sie es bisher geahnt, ist ihr jetzt klar, was gleich mit ihr passieren wird.
    Krank? Nein. Ich fühle mich bestens. Ich schalte das Radio auf dem Nachttisch ein. Irgendein Titel von „Nelly Furtado“, dessen Namen ich mir nicht merken kann. Ich mag die Musik und schalte das Radio lauter. Ich muss mir nicht anhören, wie die Kommissarin wimmert. Ich blicke zu Tom, wie er mit seinem ganzen Körper auf ihr liegt und mit extrem harten Stößen seines Beckens rammelt. Dieser Anblick macht mich aber keineswegs sexuell an. Im Grunde genommen widert es mich sogar an, zu sehen, wie Petra ihrem Peiniger hilflos ausgesetzt ist. Eigenartig, wie ich gerade jetzt an ihren Vornamen denke. Ansonsten ist sie nur die Polizistenschlampe. Ist das Mitleid, was ich fühle? Mitleid im wahrsten Sinnedes Wortes, weil ich ebenso schon gelitten habe. Ich weiß doch nur allzu gut, welche tiefste seelische Erniedrigung, eine Vergewaltigung bedeutet. Habe ich bereits diesen brutalen Eingriff in den intimsten Bereich einer Frau schon am eigenen Leibe gespürt. Nicht nur im körperlichen, sondern im psychischen Sinne. Dieses, dem Mann gegenüber völlig willenlose Ausgeliefertsein. Der schlimmste Albtraum, der wahr wird. Welche Möglichkeiten haben wir Frauen in unserer physiologischen Ausstattung mitbekommen, um in einer Situation zu reagieren, die alle unsere bisherigen Erfahrungen übersteigt? Kämpfen ist nicht möglich, Fliehen ist hoffnungslos, ein Entkommen ist aussichtslos. Brüllen, schreien? Damit wird man keinen Erfolg haben. Es bleibt nur die Möglichkeit übrig, zu resignieren, Gefühle abstellen, nichts mehr fühlen, nichts mehr wollen, nur zu erstarren. Die Schreckensstarre ist aber eine Reaktionsmöglichkeit mit schlimmen, weil verwirrenden und beängstigenden, Folgen. Als Frau fühlt man sich hilflos und ausgeliefert, die Gefühle werden eingefroren. Auch nach der Vergewaltigung ist es nicht möglich, diese Starre abzuschütteln und sich seines geretteten Lebens zu freuen.
    Und ich? Wie habe ich gelernt, mit der traumatischen Sexualisierung meines eigenen Missbrauchs und meiner Vergewaltigungen umzugehen? Ich habe nicht resigniert, nein, ich lebe und ich kämpfe. Ich habe alles unter Kontrolle. Ist es wirklich so, Yvonne? Ich habe einen anderen Weg eingeschlagen. Ich bin den Weg der Täuschung gegangen. Ich schlängele mich durchs Leben mit Lügen und Betrügen. Ich lebe mein körperorientiertes, lustbetontes Sexualverhalten aus, so wie ich es will. Ich fragemich noch einmal: Ist es wirklich so, oder täusche ich mir nur etwas vor, indem ich mich einfach wahllos prostituiere?
    Ich schaue mich kurz in den anderen Räumen um und hole einen Laptop und ein paar geschriebene Blätter aus einem Rucksack heraus, die ich dabei habe. Ich trage die ganze Zeit dünne schwarze Handschuhe, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Das Bett quietscht und knackst ganz laut. Während Tom Geräusche von sich gibt, die mich an das Grunzen eines Schweins erinnern, höre ich von Petra nichts. Nicht, dass ich das erwartet hätte. Sie wird sicherlich kein Vergnügen an ihrer Peinigung empfinden. Auch, wenn ich beim Sex gerne laut stöhne, ist es schon eigenartig, warum Männer immer wollen, dass wir Frauen stöhnen. Sie müssten eigentlich wissen, dass Pornostars das Stöhnen nur schauspielern und, dass es somit nicht als selbstverständliche Geräuschuntermalung für Sex im wirklichen Leben angenommen werden kann. Es zeigt doch wieder einmal, wie dumm Männer sind und dass sie keine Ahnung von Frauen haben. Ich drehe das Radio noch lauter und lausche der Musik von Robby Williams und den Sugarbabes. Dann inspiziere ich die Dienstwaffe der Kommissarin. HK P10 ist im Lauf eingraviert. David hat eine ähnliche Waffe, die er in einem Waffenschrank in seiner Wohnung aufbewahrt.
    Mit einem satten Grinsen steigt Tom herunter von der Frau, die er eben vergewaltigt hat. Anzeichen eines schlechten Gewissens sind in seinem Gesicht nicht zu erkennen.
    „Das war megageil!“
    Der Triumph in seiner Stimme ist kaum zu überhören. Es hat ihm sehr offensichtlich viel Spaß gemacht, diese Frau sexuell zu erniedrigen. Und er hat auch noch anfangs so getan, als ob er sich genieren würde. Hast du, Tom, wirklich geglaubt, dass du mich täuschen könntest? Ihr Männer seid doch alle

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