Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)
Mohr, hat Ihre Freundin Frau Fenske vergessen zu erzählen, dass sie diejenige war, die Ihren Bruder ermordet hat?“
11:05 Uhr
Tom schaut immer noch recht verschlafen aus. Ich habe ihn anscheinend mit meinem Anruf aus dem Bett geholt. Er riecht noch recht muffelig und seine Kleidung nach Rauch. Er hat offenbar meine Anweisung direkt befolgt und hat sich auf dem schnellsten Weg hierher gemacht. Braver Junge!
„Du weißt, was du zu sagen hast, Tom?“
„Ja“, antwortet er, „aber …“
„Was aber? Es gibt kein aber, Thomas Barthel. Du tust genau das, was ich dir sage,“ fauche ich unwirsch.
Was glaubt er, wer er ist? Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn ein Mann, auch noch dazu ein Schüler, glaubt, mit mir das Diskutieren anfangen zu müssen.
Tom drückt die Klingel an der Mehrfamilienwohnanlage.
„Hallo, wer ist da?“
„Ja, spreche ich mit Kommissarin Braun?“
Spreche ich mit Kommissarin Braun?’ Was ist das denn für eine bescheuerte Frage? Der Kerl telefoniert doch nicht mit ihr, sondern steht vor dem Haus, wo groß und deutlich ihr Name an der Klingel steht und spricht durch die Sprechanlage. Vermassele bloß die Sache nicht, Tom. Sonst werde ich verdammt böse.
„Wer sind Sie und was wollen Sie?“
Die weibliche Stimme am anderen Ende der Sprechanlage klingt leicht gereizt und geht nicht auf Toms Frage ein. Ich gebe Tom einen Stupser.
„Mein Name ist Tom Barthel, Frau Braun. Ich war ein Freund von Antonio Ferrara.“
Es herrscht eine kurze Pause, bis die Stimme am anderen Ende sich wieder meldet.
„Ja, und? Sie können doch am Montag zu mir ins Polizeipräsidium kommen. Warum belästigen Sie mich zu Hause?“
Ich stupse meinen Schüler noch einmal und flüstere ihm etwas ins Ohr.
„Ich kann Ihnen einiges zu Frau Fenske sagen. Es ist wichtig. Vielleicht ist Montag zu spät.“
Tom stutzt, als ich ihm wieder etwas leise zuflüstere. Mit einer deutlichen Geste meiner Hände und säuerlicher Mimik deute ich ihm an das zu sagen, was ich ihm auftrage. Meine Güte, warum zögert er noch?
„Womöglich überlebe ich das Wochenende gar nicht. Ich muss mit Ihnen jetzt reden. Es ist sehr, sehr wichtig!“
Nach einer kurzen Pause meldet sich die Stimme am anderen Ende wieder.
„Okay, kommen Sie hoch. Meine Wohnung ist im fünften Stock.“
Die Tür öffnet sich mit einem Surren.
Auch, wenn mein Herz recht schnell pocht, ist meine sportliche Kondition so ausgezeichnet, dass fünf Stockwerke in Windeseile hochzusteigen mich nicht aus der Puste bringt. Ich habe schon ausgekundschaftet, wo die Wohnung der Kommissarin liegt. Sie ist nicht die Einzige, die Verfolgungsspiele spielen kann. Der Fahrstuhl steht, von Frau Brauns Wohnung aus gesehen, rechts gegenüber. Das Treppenhaus befindet sich am linken Ende des Stockwerks. Ich öffne die Treppentür einen Spalt und beobachte, wie Tom aus dem Fahrstuhl steigt. Die Wohnungstür geht auf. Tom läuft mit eiligen Schritten dorthin. Langsam, du Idiot, langsam! Ich kann die Polizistin nicht sehen, da sie noch in ihrer Wohnung steht aber ich höre ihre Stimme. Wenn ich sie nicht sehen kann, kann sie mich auch nicht sehen. Ich bewege mich schnell in Richtung ihrer Tür. Tom betritt die Wohnung, ich bin knapp hinter ihm. Ich ziehe die Tür schnell hinter mir zu. Die Kommissarin sieht mich und streckt geistesgegenwärtig Tom mit einem gezielten Karateschlag an den Hals nieder. Du bist schnell, meine Hübsche. Ja, das muss ich dir lassen, aber das wird dir nichts nützen. Es hätte mich gewundert, wenn die Kommissarin nicht in Selbstverteidigung ausgebildet wäre. Höchst wahrscheinlich sind ihre Nahkampftechniken sogar besser als meine. Aber ich habe keinesfallsvor, mich mit ihr zu messen. Wozu habe ich denn Antonios Waffe?
„Ganz sachte,“, sage ich und richte die Waffe mit beiden Händen gegen ihren Kopf, „wäre doch jammerschade, wenn ich Ihren hübschen Kopf wegpusten müsste.“
Die Kripobeamtin, die gerade in einer abwartenden Kampfgrundhaltung konzentriert vor mir verharrt, sagt gar nichts. Ihr Blick richtet sich nach der Waffe in meiner Hand. Tja, meine kleine hübsche Klugscheißerin, du hast wohl gedacht, dass ich nur mit einem Messer umgehen kann. Jetzt siehst du aber ganz schön blöd aus.
„Oh Tom, steh’ doch endlich auf. Ich habe dich nicht mitgenommen, damit du die ganze Zeit auf dem Boden herumliegst,“ sage ich leicht genervt und gebe ihm einen leichten Tritt in die Seite.
Ich habe nicht gedacht, dass mein
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