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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Ach ja? Und ich habe gehört, dass eine Straßennutte Ihnen einen geblasen und sich dabei einen Tripper eingefangen hat.«
    » Das klingt wirklich ernsthaft und offiziell«, murmelte Roarke , was wegen des Gebrülls der anderen Cops jedoch nur Eve verstand.
    In Whitneys Büro stand der Commander hinter seinem Schreibtisch und Mira neben einem Stuhl. » Lieutenant«, nahm er sie in Empfang. » Detective, Roarke .«
    » Sir, ich gehe davon aus, dass der zivile Berater uns bei dieser Besprechung weiterhelfen kann, und bitte deshalb darum, dass er daran teilnehmen darf.«
    » Gern. Bitte, setzen Sie sich.«
    Roarke , Peabody und Mira nahmen Platz, Eve selbst aber blieb stehen. » Wenn Sie gestatten, Commander, bringe ich zuerst Sie und Mira auf den neuesten Stand.«
    Sie berichtete den beiden knapp, was vorgefallen war.
    » Er hat Sie verfolgt?« Es war Whitney anzuhören, dass er ihre Aussage nicht einen Augenblick in Zweifel zog. » Haben Sie eine Ahnung, warum?«
    » Ja, Sir. Dr. Mira hat mich bereits darauf angesprochen, dass die Möglichkeit besteht, dass ich von ihm ins Visier genommen werde. Dass er nicht diese anderen Frauen gekidnappt hat, weil sie zu Roarke gehören, sondern weil sie zu Roarke gehören und er das Bindeglied zwischen ihnen und mir selber ist.«
    » Diese Theorie haben Sie mir gegenüber bisher mit keinem Wort erwähnt, Doktor.«
    » Ich habe Dr. Mira gebeten, mir ein wenig Zeit zu lassen, um die Sache in Gedanken durchzugehen«, antwortete Eve, bevor Mira etwas sagen konnte. » Um darüber nachzudenken und ein paar Wahrscheinlichkeitsberechnungen anzustellen, bevor wir uns bei den Ermittlungen darauf konzentrieren. Das habe ich getan, und inzwischen glaube ich, dass diese Theorie nicht von der Hand zu weisen ist. Ich war schon damals als Detective und Partnerin des Ermittlungsleiters hinter diesem Typen her, ich erfülle optisch die Kriterien der von ihm anvisierten Frauen, und vielleicht bin ich ihm vor neun Jahren schon irgendwo über den Weg gelaufen oder habe mich parallel zu ihm bewegt. Ich glaube, dass er aus bestimmten Gründen nach New York zurückgekommen ist. Unter anderem, weil er auch mich erwischen will.«
    » Was ihm nicht gelingen wird«, warf Whitney ein.
    » Nein, Sir, das wird es nicht.«
    » Für wie groß halten Sie die Wahrscheinlichkeit, dass er es auf den Lieutenant abgesehen hat, Dr. Mira?«
    » Ich habe meine eigenen Berechnungen dazu angestellt und glaube aufgrund s eines Profils, dass er es als seine größte Leistung betrachten würde, den Lieutenant in seine Gewalt zu bringen. Schließlich ist sie bestens ausgebildet, genießt jede Menge Autorität und ist obendrein auch noch mit einem äußerst einflussreichen Mann verheiratet. Was mich zu einer anderen Frage führt. Nämlich der, wie der Mann eine solche Leistung anschließend noch toppen will.«
    » Das kann er nicht«, erklärte Roarke . » Und das ist ihm bewusst. Sie soll die Letzte sein, nicht wahr? Die Beste, die größte Herausforderung, die Krönung s eines Werks.«
    » Ja.« Mira nickte zustimmend. » Das sehe ich genauso. Deshalb ist er sogar bereit, das Profil des Opfers etwas zu verändern. Sie ist keine Frau, der eine bestimmte Routine zugeordnet werden kann. Sie ist kein Gewohnheitsmensch, hält sich nicht immer zur selben Zeit an denselben Orten auf. Er kann ihr auch nicht direkt gegenübertreten und sie irgendwohin locken wie anscheinend bisher die meisten anderen Frauen. Aber sie scheint es ihm wert zu sein, dieses große zusätzliche Wagnis einzugehen und einen Weg zu finden, sie trotzdem zu erwischen. Er ist hierher zurückgekehrt«, fuhr die Psychologin fort. » Ist an den Ort zurückgekehrt, an dem er offenkundig seine Wurzeln hat. Weil er seine Arbeit hier beenden will.«
    » Er hat seine Arbeit auch schon vorher hin und wieder unterbrochen«, warf Peabody skeptisch ein. » Ist für ein oder zwei Jahre abgetaucht. Wie kann er einfach beschließen, dass sein Werk beendet ist? Diese Art von Killer hört nicht eher auf, als bis sie gefangen oder getötet ist.«
    » Das stimmt.«
    » Sie glauben, dass er im Sterben liegt«, mischte sich Eve in das Gespräch. » Oder dass er beschlossen hat sich umzubringen, wenn er mit mir fertig ist.«
    » Ja. Genau das glaube ich. Und ich glaube, dass er keine Angst vorm Sterben hat. Weil der Tod eine Vollendung für ihn ist. Er sieht das Leben als zeitlich begrenzten Zyklus und den hat er unseres Wissens nach seit fast einem Jahrzehnt geradezu meisterhaft

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