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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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hockte sie sich neben ihn und drehte ihn unsanft auf den Rücken. » Du bist wirklich dümmer, als die Polizei erlaubt.«
    » He, he.« Irgendein Gutmensch blieb neben ihr stehen. » Was machen Sie da mit dem Jungen? Was ist nur mit Ihnen los?«
    Eve stellte einen ihrer Stiefel auf der Brust des Jungen ab und zückte ihre Dienstmarke. » Sie wollen sicher weitergehen.«
    » Miststück!«, stieß der Junge aus, während der Gutmensch noch stirnrunzelnd Eves Dienstmarke betrachtete. Dann biss er wie ein tollwütiger Terrier kraftvoll zu.
    *
    » Bisse von Menschen sind gefährlicher als Bisse von Tieren.« Peabody hatte das Lenkrad übernommen, während Eve ihr Hosenbein hochzog, um sich den Schaden anzusehen. » Und er hat richtig zugeschnappt.« Peabody zuckte vor lauter Mitgefühl zusammen. » Himmel, er hat wirklich richtig zugeschnappt.«
    » Dieser kleine Schweinehund. Wollen wir doch mal sehen, wie es ihm gefällt, wenn zu der Anklage wegen Raubes noch eine wegen tätlichen Angriffs auf eine Polizistin kommt. Dieser tollwütige Kerl hatte ein Dutzend verschiedener Geldbeutel in seinen Manteltaschen versteckt.«
    » Sie müssen die Wunde unbedingt desinfizieren.«
    » Seinetwegen habe ich die Limousine verloren. Allein dafür hätte ich ihn am liebsten grün und blau geschlagen.« Eve biss die Zähne aufeinander und tupfte die Wunde mit dem sauberen Lappen ab, den Peabody im Wagen aufgetrieben hatte. » Hat sich sofort verdrückt, als das Chaos ausgebrochen ist. So macht er es immer. Weicht großen Menschenmengen und Konfrontationen aus. Dieser verfluchte Kerl.«
    » Ich wette, das tut wirklich weh. Sind Sie sicher, dass er es war?«
    » Ich weiß, wenn mich jemand verfolgt.«
    » Davon bin ich überzeugt. Ich frage mich nur, weshalb er uns verfolgen sollte. Ich nehme an, er hat versucht herauszufinden, was wir alles wissen. Aber was hätte er davon? Wenn er uns verfolgt, bekommt er höchstens raus, wohin wir fahren– und bisher haben wir schließlich nur Orte aufgesucht, an denen er uns im Rahmen der Ermittlungen erwarten kann.«
    » Er versucht, sich ein Bild von meinem Tagesablauf, meinem Tempo, meinen Bewegungen zu machen.«
    » Weshalb sollte er…« Wieder zuckte Peabody zusammen. » Heiliges Kanonenrohr. Er ist hinter Ihnen her.«
    » Und bildet sich allen Ernstes ein, das würde ich nicht merken.« Sie riss ihr Hosenbein wieder herunter, denn wenn sie auf die Zahnabdrücke blickte, schmerzten sie noch mehr. » Bildet sich anscheinend allen Ernstes ein, dass ich so berechenbar wie diese anderen Frauen bin. Aber da hat er sich eindeutig geschnitten. Weil er sich an mir– haha– die Zähne ausbeißen wird.«
    » Wie lange wissen Sie schon, dass er es auf Sie abgesehen hat?«
    » Wie lange ich das weiß? Seit einer halben Stunde. Mit dem Gedanken spiele ich schon eine ganze Weile, aber erst, seit er mich verfolgt hat, weiß ich es genau.«
    » Sie hätten mir als Ihrer Partnerin ruhig schon früher was davon erzählen können.«
    » Regen Sie sich ab. Ich war nur eine von Gott weiß wie vielen möglichen Frauen. Inzwischen hat sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, und Sie sind die Erste, die etwas davon erfährt. Eine dezente, schwarze Limousine mit runden Scheinwerfern und ohne jeden Schnickschnack, was ganz ausgezeichnet zu ihm passt. Wenn ich richtig gesehen habe, hatte der Kühlergrill fünf Stäbe. Das müsste reichen, um herauszufinden, was für ein Modell der Wagen war.«
    Sie hätte beinahe vor Erleichterung geseufzt, als Peabody in die Garage ihrer Wache fuhr, denn sie brauchte dringend etwas Eis für ihr verdammtes Bein. » Das Nummernschild war aus New York, aber mehr als die Farbe konnte ich nicht sehen. Der Wagen war einfach zu weit entfernt, und es hat zu dicht geschneit, um irgendwelche Zahlen oder Buchstaben zu lesen.«
    » Sie müssen die Verletzung umgehend behandeln.«
    » Ja, ja.«
    » Und Sie müssen sich eine Stunde hinlegen. Sie sind total erschöpft.«
    » Ich hasse die Kojen hier.« Eve stieg unter Schmerzen aus. » Wenn ich mich hinlegen muss, dann auf dem Boden in meinem Büro. Das ist für mich okay.« Sie hinkte Richtung Fahrstuhl und fügte hinzu: » Tun Sie mir einen Gefallen. Machen Sie für mich möglichst sofort einen Termin mit Whitney und Mira aus. Ich klaue währenddessen etwas Desinfektionsmittel und Verbandszeug aus dem Behandlungsraum.«
    » Sie brauchen die Sachen nicht zu klauen. Die Sanitäter werden Sie ordnungsgemäß behandeln.«
    » Ich will aber nicht, dass sie

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