Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
falls Sie seine Gefühle nicht erwidern, bringen Sie ihm das am besten möglichst schonend bei. Weil er nämlich total verrückt nach Ihnen ist.«
    Sie stand wieder auf, ignorierte das Gefühl des Schwindels, das sie dabei befiel, riss an dem zweiten Seil für Lowells Beine und bemerkte, dass Ariel in Tränen ausgebrochen war. » Oh, Mann, ich weiß, Sie haben Schmerzen. Ich weiß, dass das hier total ätzend ist, aber halten Sie noch ein paar Minuten durch.«
    » Ich liebe diesen Blödmann, seit er bei mir gegenüber eingezogen ist. Nur hat er mir bisher nie gezeigt, dass ich für ihn mehr als eine bloße Freundin bin.«
    » Oh.« Gott, die Menschen waren einfach seltsam, dachte Eve. Die Frau litt unter unsäglichen Schmerzen, aber jetzt brach sie in Tränen aus, weil irgendein Typ in sie verschossen war. » Jetzt wird er das ganz sicher tun. Himmel, Musik aus!«, knurrte sie, während sie Lowells Beine zusammenband. Doch die Stimmen hallten weiter durch den Raum. » Wissen Sie, wie man diese Scheiße ausstellt?«
    » Nicht wirklich. Ich liege praktisch gefesselt hier herum, seit ich ins Haus gekommen bin.«
    Eve ließ sich auf ihren Hintern fallen und brach in irres Lachen aus. » Haben Sie je daran gedacht, das Backen aufzugeben und zur Polizei zu gehen, Ariel? Ich schwöre Ihnen , das erforderliche Rückgrat und die notwendige Gemeinheit haben Sie auf jeden Fall.«
    » Ich backe gern. Ich werde Ihnen eine unglaubliche Torte backen. Ein gottverdammtes Kunstwerk. Oh, Gott, Gott, glauben Sie, dass bald jemand mit den Schmerzmitteln kommt?«
    » Wird nicht mehr lange dauern. Ich werde sehen, ob ich die Tür öffnen oder eins der Fenster einschlagen kann.«
    » Aber… lassen Sie mich nicht allein.«
    » Hören Sie.« Eve rappelte sich wieder auf, trat neben den Tisch und blickte Ariel ins Gesicht. » Ohne Sie werde ich nirgends hingehen. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    » Wie heißen Sie? Tut mir leid, haben Sie mir Ihren Namen schon gesagt?«
    » Dallas. Eve Dallas.«
    » Falls ich Erik eine Chance gebe und wir heiraten, benenne ich mein erstes Kind nach Ihnen .«
    » Das tun die Leute anscheinend gern.«
    » Aber jetzt schaffen Sie uns, verdammt noch mal, hier raus, Dallas.«
    Eve stellte sich an die Tür, zerrte, drückte, riss und trat daran herum. Fluchte. Drehte sich wieder um und deckte Ariels Gesicht mit ihrem Mantel zu– » Nur für eine Minute, falls die Glassplitter durch die Gegend fliegen«–, zog den Stunner aus der Tasche, stellte ihn auf die höchste Stufe und schoss auf die Tür.
    Das Glas hielt, aber es zitterte. Also schoss sie noch einmal auf genau dieselbe Stelle, zielte ein drittes und ein viertes Mal, bis endlich ein Spinnennetz aus feinen Rissen die Scheibe durchzog.
    » Gleich haben wir’s geschafft.« Eve steckte ihre Waffe wieder ein, schnappte sich den Hocker, der neben dem Stahltisch stand, und schlug damit so lange gegen die beschädigte Tür, bis Tausende von kleinen Scherben auf dem Boden glitzerten und die Öffnung groß genug für sie beide war.
    Sie stellte den Hocker wieder fort, kehrte zu Ariel zurück und zog ihr den Mantel vom Gesicht. Sie war noch ein bisschen blasser geworden, merkte Eve, und zitterte noch mehr. Sie musste sie endlich befreien und aus dem Haus schaffen. » Die Tür ist auf. Jetzt schneide ich endlich Ihre Fesseln durch.«
    » Versuchen Sie, nicht mit dem Messer abzurutschen. Ich bin es nämlich ziemlich leid, dass an mir herumgeschnippelt wird.«
    Eve griff sich eins von Lowells Messern und schob den Mantel vorsichtig von Ariels von Schnitten, Stichwunden und Brandblasen verunstaltetem Arm. Sie legte das Messer an das Seil und sah Ariel ins Gesicht. » Er wird dafür bezahlen. Er wird für jede Minute bezahlen, die Sie hier gefangen waren. Das verspreche ich.«
    Sie durchtrennte das Seil, bekam es aber nicht von Ariels abgeschürften Handgelenken ab. Sie musste ihre Gedanken und den Zorn von den Wunden ablenken, die sie überall an Ariels Körper sah.
    Als sie Ariels Beinfessel durchtrennte, stieß Lowell ein leises Stöhnen aus.
    » Er kommt wieder zu sich, er kommt zu sich«, stieß Ariel mit vor Schmerzen und vor Panik schriller Stimme aus und richtete sich eilig auf. » Er kann sich doch wohl nicht befreien?«
    » Nein. Er ist fest verschnürt. Und selbst wenn er versuchen würde aufzustehen, haben wir immer noch den hier«, meinte Eve, während sie erneut ihren Stunner zog.
    » Warum zielen Sie nicht noch einmal auf ihn? Während ich Ihnen dabei

Weitere Kostenlose Bücher