Moerderische Sehnsucht
gottverdammt. Peabody, holen Sie sie ein, holen Sie sie, verdammt noch mal, auf der Stelle ein.« Er sprang auf und folgte Roarke , der bereits losgelaufen war. » Sie weiß, was sie tut«, versuchte er Roarke zu beruhigen, während er sich hinter ihm in einen Fahrstuhl quetschte und in Richtung der Garage fuhr.
» Das weiß er auch.«
Eve stellte den Wagen ab und ging den Bürgersteig hinauf. Das Tor des Grundstücks war bereits für sie geöffnet. Ungemein entgegenkommend, dachte sie und spürte dem Gewicht der Waffe unter ihrer Achsel nach.
» Bin an der Tür«, raunte sie in ihr Mikrofon und drückte auf den Klingelknopf.
Sofort machte ihr der Droide auf. » Lieutenant, danke, dass Sie gekommen sind. Mr Klok ist im Salon. Darf ich Ihren Mantel nehmen?«
» Nein. Gehen Sie einfach vor.«
Sie behielt den Butler sorgfältig im Auge, nur, um ganz sicherzugehen.
Die Vorhänge vor den Fenstern waren zugezogen und das Licht gedämpft. Sie sah die Silhouette eines Mannes, der vor dem Kamin in einem Sessel saß und dessen eingegipstes Bein auf einem gepolsterten Hocker lag.
Er hatte einen kurzen, braunen Bart, kurzes, braunes Haar und eine kleine Beule an der Stirn. » Korpulent« wäre eine höfliche Umschreibung für seine Statur gewesen, nahm sie an. Sie hätte gesagt, er wäre » fett«.
» Lieutenant Dallas?« Er hatte einen kaum hörbaren deutschen Akzent. » Bitte verzeihen Sie, dass ich sitzen bleibe. Ich war ein bisschen ungeschickt und bin heute Morgen vor der Haustür ausgerutscht. Bitte nehmen Sie doch Platz. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Tee? Kaffee?«
» Nein.«
Er bot ihr seine Hand, während er sprach. Sie nahm sie, denn die Geste brächte sie ihm nah genug, um zu erkennen, ob er Robert Lowell war.
Sie legte ihren Kopf zurück, sah ihm in die Augen, zog die rechte Hand zurück und griff nach ihrer Waffe. » Hallo, Bob.«
Er lächelte gut gelaunt. » So hat mich noch nie jemand genannt. Sie haben mich also durchschaut.«
» Aufstehen. Du«, wies sie den Droiden an. » Wenn ich nicht deine Leitungen durchschmoren soll, rührst du dich nicht vom Fleck.«
» Ich bin etwas behindert«, meinte Lowell gut gelaunt. » All der Schaumstoff unter meinen Kleidern und dann noch der Gips.«
Eve trat ihm den Hocker weg und der Gipsfuß krachte auf den Boden. » Hinlegen, mit dem Gesicht nach unten, Hände auf den Rücken. Sofort.«
» Ich werde es versuchen.« Er stand mühsam auf, ließ sich auf die Knie sinken und rollte sich schnaufend auf den Bauch.
Als sie sich bückte, um sein Handgelenk zu packen und den Arm zurückzuziehen, drehte er die Hand und drückte zu.
Sie spürte den Stich und fluchte. » Der Hurensohn hat mich betäubt.« Dann zielte sie mit ihrem Stunner auf die Mitte s eines runden Leibs und drückte ab.
Gleichzeitig gaben ihre Beine nach.
» Ein uraltes Mittel«, stellte Lowell fest und richtete sich ohne Mühe wieder auf. » Wurde damals oft für Tötungen benutzt. Aber Sie habe ich damit nur betäubt«, erklärte er ihr lächelnd, während sie zu Boden ging. » Wobei man wirklich schnell sein muss, wenn so etwas gelingen soll.«
Er blieb sitzen, wo er war, und knöpfte die wattierte Jacke auf, unter der er eine gewöhnliche, schusssichere Weste trug. » Ich dachte mir, dass Sie möglicherweise auf mich schießen würden. Deshalb habe ich vorgesorgt. Bring sie runter in den Arbeitstrakt«, wies er den Droiden an.
Während ein anderer Droide bereits ihren Wagen weit, weit weg an einem Ort abstellte, wo er nicht so leicht zu finden war.
» Zu Befehl, Sir.«
Sie hatten jede Menge Zeit, dachte er vergnügt. Wenn er sicher wäre, dass alles in Ordnung war, riefe er den anderen Droiden wieder heim und tauschte dessen Festplatte genau wie die Erinnerungsfunktion des hiesigen Droiden aus. Das machte er schließlich jedes Mal.
Weil ihm so ganz sicher niemals etwas nachzuweisen war.
Zunächst aber sammelte er seine Anzugjacke, seinen Gips und Eves Waffe ein. Vielleicht hatte sie ja auf dem Revier gemeldet, dass sie ihn besuchen wollte. Dann käme bestimmt jemand vorbei. Doch es gäbe nirgendwo einen Beweis dafür, dass sie jemals in seinem Haus gewesen war.
Ihr Fahrzeug stünde kilometerweit von hier entfernt.
Alle technischen Geräte, die sie bei sich hätte, nähme er ihr ab und schaltete sie aus.
Jetzt hatte er sie ganz für sich allein, dachte er gut gelaunt, während er die Treppe zu seinem Arbeitsraum hinunterging. Sie wäre die Krönung s eines Lebenswerks.
Krank vor
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