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Mörderische Tage

Mörderische Tage

Titel: Mörderische Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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zugesehen, hat ihnen aber wohl nicht so zugesagt, sind ein bisschen zartbesaitet.«
    Sie öffnete Zelle Nummer acht, ohrenbetäubender Lärm schlug ihr entgegen, dazu ein Licht, wie es greller kaum sein konnte, und sie sah eine nackte Frau, die auf dem Fußboden kauerte und ihren Oberkörper hin- und herschaukelte. Sie sah nicht einmal auf, als Sabine Kaufmann zu ihr kam und sich in die Hocke begab. Sie fasste die Frau vorsichtig am Arm, doch die Frau zuckte zusammen und weigerte sich im ersten Moment, doch Kaufmann ließ nicht locker und zog sie hoch und mit ihr hinaus. Sie schlug die Tür zu, der Lärm hörte augenblicklich auf.
    »Alina«, sagte Hellmer. »Alina, hallo, hörst du mich?«
    »Es wird eine Weile dauern, bis sie wieder hört«, meinte Holzer kalt. »Gib ihr ein wenig Zeit, sie wird sich schon erholen. Oder auch nicht.«
    »Noch ein Wort, und ich stopf dir das Maul«, zischte Hellmer. »Und das mein ich ernst, du solltest mich inzwischen kennen.«
    »Meinst du, ich habe Angst?«
    Franziska Uhlig saß im Halbdunkel am Tisch und schrieb, ohne aufzublicken. Bis sie Sabine Kaufmanns Stimme vernahm.
    »Hallo, Frau Uhlig, hören Sie mich?«, sagte sie mit sanfter Stimme. »Ich bin Sabine von der Polizei. Sie können aufhören, Sie sind frei.«
    »Schade, ich hätte gerne das Gesicht von dem Pfaffen gesehen, wenn er ihre Leiche vor seiner Kirche gefunden hätte. So blass und bleich wie der Tod. Tja, man kann nicht alles haben, manche Vergnügen bleiben einem verwehrt«, sagte Holzer grinsend.
    »Halt dein verfluchtes Maul, du gottverdammter Bastard. Ich kann dir nur raten, dass Julia …«
    »Krieg dich wieder ein.«
    »Sie lebt«, sagte Kaufmann, nachdem sie die zehnte Zelle aufgeschlossen hatte.
    Julia Durant lag zusammengekrümmt wie ein Fötus auf der Pritsche und sah ihre Kollegin an, als wäre sie ein rettendes Wesen aus einer andern Welt, das sie aus der unerträglich lauten Stille und der Finsternis der Hölle befreite.
    »Dein Glück«, sagte Hellmer, »dein Glück. Ich hätte dir die Rübe weggeblasen und es wie Notwehr aussehen lassen. Glaub mir, die hätten mir das abgekauft, und wenn nicht, dann hätten sie sich's nicht anmerken lassen.«
    »Julia, es ist vorbei. Komm«, sagte Kaufmann.
    Sie reagierte nicht, als wäre auch dies nur einer von diesen schrecklichen Träumen.
    »Bitte, steh auf und komm«, forderte Kaufmann sie auf und griff nach ihrer Hand.
    »Lass mich«, kam es kaum hörbar über Julia Durants Lippen.
    Kaufmann ging hinaus und sagte: »Versuch du's, dich kennt sie besser. Ich pass derweil hier auf.«
    »Julia, ich bin's, Frank! Es ist vorbei. Es ist kein Traum. Bitte, tu mir den Gefallen und steh auf.«
    »Kein Traum?«, fragte Julia Durant leise und drückte Hellmers Hand.
    »Kein Traum.«
    »Kein Traum, kein Traum«, sagte sie mit Tränen in den Augen und ließ sich von Hellmer hinausführen, während Sabine Kaufmann sich dicht neben Holzer gestellt hatte, da sie fürchtete, dass er sich in einem unbeobachteten Moment über das Geländer in die Tiefe stürzen könnte, um so seiner Bestrafung zu entgehen, doch diesen Gefallen wollte sie ihm nicht tun.
    »Was hast du mit ihr gemacht?«, fragte Hellmer mit geballten Fäusten.
    »Deine heiße Partnerin wird es dir irgendwann erzählen. Wir hatten jedenfalls viel Spaß miteinander, nicht wahr, Julia, Schätzchen?«
    »Lass es sein, Frank, lass es einfach sein, er ist es nicht wert. Ich ruf jetzt unsere Leute.«
    »Hier unten funktioniert leider kein Telefon.«
    »Arschloch.«
    Sabine Kaufmann rannte nach oben, tippte die Kombination der Stahltür ein – sie hatte sich die schwierige Kombination gemerkt, weil sie mit einem fotografischen Gedächtnis ausgestattet war –, ging ins Freie, rief bei Berger an und schilderte ihm die Situation und den Ort, wo sie und Hellmer sich befanden.
    »Was haben Sie?«, schrie er ins Telefon, doch Kaufmann ließ Ihn nicht zu Wort kommen.
    »Hören Sie, wir haben den Täter, und Julia und zwei weitere Frauen leben. Über alles andere können wir später reden. Wir brauchen dringend zehn, am besten zwanzig Leute, dazu drei oder vier Krankenwagen, und zwar pronto.«
    Es war dunkel geworden, Sabine Kaufmann setzte sich in den Range Rover, startete den Motor, schaltete das Fernlicht ein und stellte den Wagen so hin, dass er von der Straße gut zu sehen war, den Motor ließ sie laufen. Danach eilte sie wieder nach unten, Julia Durant, Alma Cornelius und Franziska Uhlig saßen nebeneinander auf dem kalten

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