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Mörderische Triebe

Titel: Mörderische Triebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Arentzen
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Marc zerknirscht, »das wir ihn erneut verloren haben. Der macht sich aus dem Staub.«
    »Ja. Wir haben seine Pläne durchkreuzt. Macht er weiter, wissen wir, dass er noch hier ist. Also muss er sich zurückziehen und warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Oder einen anderen Plan aushecken, um seine Ziele zu erreichen.« Ich lachte freudlos. »Wie war das mit den mörderischen Trieben? Im Wilson-Project bekommt dieser Ausdruck eine völlig neue Bedeutung, oder?«
    Wir hatten die Bronx hinter uns gelassen.
    »Ist das da hinten ein Computerladen?«, fragte ich meinen Partner.
    Dieser nickte. »Eine Kette. Die verkaufen im ganzen Land Geräte. Meine Frau hat …«
    »Halt an!«, unterbrach ich ihn.
    Kaum stand der Wagen, als ich auch schon über die Straße lief, den Laden betrat und mich umschaute.
    »Ein Notebook mit Bluetooth!«, rief ich dem Verkäufer nach ein paar Sekunden zu. »Lange Akku-Dauer und ein Adapter, um es im Auto laden zu können.«
    Ich erhielt das Gewünschte, zahlte mit der Spesen-Kreditkarte des USMS und eilte zurück zum Wagen. Dort packte ich das Gerät aus und schaltete es ein.
    »Fahr!«, bat ich Marc, während ich die Software einrichtete. Viel benötigte ich nicht; lediglich einen Browser. Und den lieferte das System bereits von Haus aus.
    »Was tust du da eigentlich?«, fragte mich mein Partner.
    »Mir ein System der Agency ausleihen, sofern ich noch Zugriff habe.« Ich verband das Notebook mit dem PDA; um ihn als Modem zu nutzen, rief eine verschlüsselte Webseite auf und gab jenen Code ein, den ich als Agentin nutzte. Da es sich nicht um einen persönlichen Zugang handelte, war er aktiv und ich konnte eine Anfrage an die Satelliten stellen, auf welche die CIA Zugriff hatte.
    Anschließend lud ich ein Bild von Pérez, aufgenommen mit der Digitalbrille am Abend zuvor, auf den Server, um es als Suchmuster nutzen zu können. Dann gab ich meine neue E-Mail-Adresse ein und schickte die Suchanfrage ab.
    Ab dann hieß es Hoffen und Bangen .
     
    *
     
    Zwei Tage waren vergangen, seit uns Pérez in der Bronx gelinkt hatte. Zwei Tage, in denen er sich hatte sicher fühlen dürfen.
    Ich war bestrebt, daraus keinesfalls drei Tage werden zu lassen.
    Die Dunkelheit hatte sich über Hatch, New Mexiko gelegt wie ein samtenes Tuch. Hier sagten sich ohnehin Fuchs und Hase gute Nacht. Der Ort zählte nicht einmal 2000 Einwohner. Einzig die grüne Chili, laut BBC die beste Chili der Welt, hatte den Ort berühmt gemacht. Während der Ernte trieb es einem schon die Tränen in die Augen, wenn man den Ort nur passierte.
    Und das war keine Übertreibung, sondern ein Fakt.
    Es war auch ein Fakt, dass ich auf dem Dach eines Buchladens lag, in der Hand aber eine Armbrust, kein Gewehr, wie es beim Attentat auf JFK benutzt worden war.
    Marc und ich hatten genug von der elenden Scheiße, die Pérez veranstaltete. Er hatte uns im Big Apple gelinkt, er hatte Frauen getötet und seine Untergebenen in die Schlacht gegen uns geschickt. Von all den toten Dealern ganz abgesehen.
    Dem Satelliten der CIA war es gelungen, den Werwolf aufzuspüren. Hier, in Hatch hatte er sich mit zwei Männern getroffen, die normalerweise illegale Einwanderer von Mexiko in die Vereinigten Staaten schleusten. Hin und wieder nahmen aber auch Verbrecher ihre Dienste in Anspruch, um in die andere Richtung zu reisen.
    Wir wussten, wann das Spiel losgehen sollte, und hatten vor, die Regeln nachhaltig zu ändern.
    Geduld ist die Stärke des Marshals, hatte man mich während der vier Wochen Ausbildung in Mount Paxton gelehrt.
    Da sich dies mit den Sprüchen meines Ausbilders bei der Agency deckte, lag ich recht gelassen auf dem Dach und wartete.
    Um kurz nach zehn wurde meine Geduld belohnt.
    Pérez verließ eine schäbige Unterkunft, in der er sich versteckt gehalten hatte, schaute sich misstrauisch um und schlenderte schließlich über die Straße.
    Ein Wagen fuhr vor, in ihm saßen zwei Personen. Dank der Brille erkannte ich, dass es sich um die Schlepper handelte.
    »Zugriff!«
    Plötzlich jagten Polizeiautos herbei und blockierten die Straße. Marc spurtete aus einem Haus, die Waffe in der Hand.
    Während sich die Cops um die Schlepper kümmerten, wollte Marc unsere Zielperson verhaften.
    Aber Pérez sah nicht ein, dass das Spiel zu Ende war. Er wandte sich zur Flucht und begann gleichzeitig, sich zu verwandeln.
    Danke, Mistkerl!
    Ich drückte ab.
    Der Bolzen jagte in den Nacken des Flüchtenden, zerstörte dort die Wirbelsäule und ließ

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