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Mörderische Triebe

Titel: Mörderische Triebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Arentzen
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muss damit rechnen, erschossen zu werden.«
    Das laute Heulen bewies, dass ich mir meine Sprüche hätte sparen können. Sie wirkten nicht, als seien sie sonderlich beeindruckt.
    Wir warteten, bis die Geräusche erneut abbrachen.
    »Sag mal!«, wisperte Marc, »das ist doch komisch. Oder?«
    »Was?«
    »Ein Rudel besteht aus etwa 25 Werwölfen. Davon sind einige weiblich, einige männlich. Jedes Rudel hat zwei Anführer, ebenfalls einer weiblich, einer männlich.«
    »Also sind hier mehrere Rudel vereint?«
    Marc zuckte mit den Schultern. »Wenn, dann ist das die erste Multi-Rudel-Aktion der Geschichte. Oder zumindest der uns bekannten Geschichte, denn Rudel arbeiten nicht zusammen. Da gönnt einer dem anderen nicht die Butter auf dem Brot.«
    Ein drittes Mal erklang das Heulen.
    Diesmal kamen mir die Laute und auch deren Abfolge bekannt vor.
    Ich schloss die Augen.
    »Der will uns verarschen!« Ich sprang auf und lief zur Treppe. »Hier ist vielleicht ein Rudel, aber nicht mehr.« Wenn überhaupt .
    »Wie meinst du das?«, fragte Marc überrascht.
    »Hier sind garantiert nicht so viele Werwölfe, wie er uns glauben machen will.« Damit deutete ich die Treppe hinauf. »Ich gehe vor, du folgst. Mal sehen, was uns da oben wirklich erwartet.«
    Damit startete ich. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend eilte ich die Stiegen hinauf. Dabei achtete ich auf jeden Laut, der mir von oben entgegendrang.
    Das Heulen erklang erneut, und wieder folgte es exakt dem gleichen Schema. Eine Aufnahme. Verdammt …!
    Die Treppe beschrieb eine Biegung. Exakt nach der Hälfte der Stufen knickte sie ab und führte zu der ersten Etage.
    Ich sah den Werwolf auf der Lauer liegen. Er war verwandelt und lag dort wie ein beschissener Wachhund.
    Er hatte mich vermutlich sehr viel früher gehört, denn er knurrte. Geifer troff von seinen Lefzen, seine Augen glühten gelb.
    »Komm nicht auf die Idee, mich …«
    Das Vieh sprang nicht nur in die Höhe, sondern wuchtete sich nach vorne. Es war voll verwandelt. Gut zwei Meter groß, muskulös und mit scharfen Krallen sowie noch schärferen Zähnen bewehrt.
    Fasziniert sah ich der Kreatur entgegen, ehe ich abdrückte und zwei Kugeln in den Kopf des Viehs jagte. Ein Geschoss drang in die Stirn ein, blieb aber wahrscheinlich in dem harten Schädelknochen stecken. Das andere erwischte das Auge und drang von dort ins Hirn ein.
    Die Wucht der Einschläge riss das Biest aus seiner Bahn, sodass es an mir vorbei die Treppe hinabpolterte.
    Marc, der aufgepasst hatte, wich aus und schaute dem Wesen nach, das hinter und gegen die Wand prallte und dann im Knick der Treppe liegen blieb.
    »Einer ist tot!«, rief ich hinauf. »Wir wollten Pérez. Sonst niemanden!«
    Eindruck schindeten meine Worte nicht, denn hektische Schritte erklangen. Und die kamen nicht von Band.
    Wir eilten weiter, ständig darauf gefasst, angegriffen zu werden.
    »Wir müssen Stockwerk für Stockwerk untersuchen«, rief mir Mac zu. »Wer weiß, wo sich der Idiot versteckt.«
    »Oben!« Damit deutete ich die Stufen hinauf. »Jede Wette, dass der ganz oben ist und unterwegs seine Helfer postiert hat?«
    Schritte hallten im Treppenhaus wider. Ein Schemen jagte die Stiegen hinab, ehe ein nur halb verwandelter Werwolf erschien. Er sah uns und riss die Hände in die Höhe. »Nicht schießen. Bitte – ich ergebe mich. Ich will die ganze Scheiße doch nicht!«
    »Welche Scheiße?«, fragte ich wütend. »Was wird hier eigentlich gespielt?«
    Der Werwolf wurde vollends zu einem Mensch. Da er große Kleidung trug, war diese nicht gerissen.
    »Es geht um Drogen!«, erklärte er. »Pérez will …«
    Er schwieg überrascht, drehte den Kopf, um in die Höhe zu schauen – und stürzte nach vorne.
    Aus seinem Nacken ragte ein langes Messer. Es musste seine Wirbelsäule durchtrennt haben – eine auch für Werwölfe tödliche Verletzung.
    »Also Drogen.« Marc nickte. »Ich ahne, wie das läuft. Wahrscheinlich kam Pérez auf die Idee, den Drogenmarkt in New York City zu übernehmen. Ein neues Rudel, und seine Werwölfe als Handlanger. Die toten Dealer passen gut ins Bild. Er erledigt jene, die nicht für einen neuen Boss arbeiten wollen.«
    Ich schaute vorsichtig die Stufen empor uns sah einen kompakten Schatten. Da lauert doch einer!
    Leise schlich ich die Stufen hinauf. Dann aber ignorierte ich die Vorsicht. Wir hatten es mit Werwölfen zu tun und die verfügten über ähnlich gute Sinne wie Hunde.
    Wer-Katzen wären mir lieber gewesen!
    Ein tiefes Knurren

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