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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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Schrank nach dem Kaffee. »Und er sieht schrecklich aus, der Ärmste.«
    »Wegen eines anderen Mannes? Das ist ja interessant.« Schwesterherz ließ sich am Küchentisch nieder.
    »Interessant?« Ich füllte löffelweise Kaffee in den Filter der Kaffeemaschine.
    »Ja sicher. Ich frage mich, wo sie ihn aufgetan hat. Verfügbare Männer sind so selten wie ein Sechser im Lotto in Columbus.«
    Ich schaltete die Kaffeemaschine an und setzte mich neben |26| sie an den Küchentisch. Sie trug ein feuerrotes Sweatshirt mit aufgedruckten grünen Fröschen, die hüpften, wenn sie atmete. Es machte einen ganz schwindelig. Luke, so befand ich, würde aufgrund der Tatsache, dass ihm Bewegung leicht Übelkeit verursachte, hiermit womöglich Probleme bekommen.
    »Hör zu«, sagte ich. »Er ist völlig aufgelöst. Untersteh dich, ihn Reiher-Luke zu nennen.«
    »Hältst du mich für so ungehobelt?« Die Frösche hüpften leicht.
    »War nur als Erinnerung gedacht. Damit du’s nicht vergisst.«
    »Das tu ich schon nicht.« Sie trommelte mit ihren roten Acrylnägeln auf meinem weißen Tisch. »Was er wohl von uns will? Ich wette, es geht nach wie vor um Politik, und er will Geld für Richard.«
    »Ich denke, er braucht jemanden, mit dem er reden kann, und wir sind seine einzigen engen Verwandten.«
    Natürlich lag ich falsch.
    Luke sah ein wenig besser aus, als er aus der Toilette kam. Er hatte sein Haar gekämmt und sich wahrscheinlich kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt. Es war nicht mehr so verquollen. Sein Aussehen war immer noch schlimm genug, um Schwesterherz ein schockiertes »Reiher-Luke, du siehst grauenvoll aus« entfahren zu lassen.
    Er nickte traurig und sank auf den Stuhl mir gegenüber. »Ich weiß. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt geschlafen habe.« Er blickte ein erstes Mal in Richtung Schwesterherz und schloss die Augen. »Mary Alice, hüpfen diese Frösche?«
    »Ich zieh es aus.«
    »Danke.«
    |27| Sie stand auf, zog das Sweatshirt aus und legte es über die Stuhllehne.
    »Jetzt habe ich nur noch ein weißes T-Shirt an.«
    »Danke«, sagte Luke ein weiteres Mal und öffnete die Augen.
    Sein Aussehen war erschreckend. Trotz seines mehrere Tage alten Bartes konnte man sehen, dass seine Wangen eingefallen waren. Offenkundig hatte er auch nichts gegessen. Ich stand auf, schaltete den Backofen an und holte ein Paket Hefeschnecken aus der Gefriertruhe.
    »Patricia Anne sagt, Virginia sei mit einem anderen Mann abgehauen«, gab Schwesterherz ganz ohne Umschweife von sich.
    Luke nickte. »Das ist sie. Mit einem Mann namens Holden Crawford. Einem Prediger, der unser Haus angestrichen hat.«
    »Holden Crawford? Du machst Witze. Klingt ja wie
Fänger im Roggen

    Sie blickten mich beide verständnislos an. Keiner von ihnen würde bei einer
Glücksrad -Sendung
jemals weiterkommen.
    »Warte einen Moment«, sagte ich, »ich will das hören.«
    Der Kaffee war fertig. Ich goss uns allen eine Tasse ein, schob die Hefeschnecken in den Ofen und setzte mich wieder.
    »Er hat nur drei Tage gebraucht, um das ganze Haus, inklusive der Laibungen, zu streichen. Aber als er wieder ging, ging Virginia mit.«
    »Wie sah er denn aus?«, wollte Schwesterherz wissen.
    »Ich habe nicht besonders darauf geachtet. Groß. Dunkles Haar.« Luke nippte an seinem Kaffee. »Immer, wenn ich ihn sah, stand er auf einer Leiter und pinselte.«
    |28| »Und du bist dir ganz sicher, dass Virginia mit ihm gegangen ist?«, fragte ich.
    »Sie hat mir eine Nachricht hinterlassen.« Luke fischte ein Stück Papier aus seiner Hemdtasche und reichte es mir. Es war am oberen Rand mit einer Blumenbordüre verziert, aus der Babys hervorschauten. Zu lesen war:
Es reicht mir. Ich bin mit Holden weg
.
    Ich gab den Zettel meiner Schwester.
    »Scharfes Briefpapier«, sagte sie.
    Luke nickte. »Ich habe es Virginia zum Geburtstag geschenkt. Es ist wie sie. Schön und grazil.«
    Ich blickte auf Lukes Brille. Es war nichts Ungewöhnliches an ihr. Sie war nicht besonders dick.
    »Sie muss abgenommen haben«, sagte Schwesterherz. »Hatte sie in letzter Zeit irgendeine Schönheitsoperation?«
    Ich wollte ihr einen Tritt versetzen, aber sie trickste mich aus, indem sie die Beine anhob.
    Luke war zu aufgelöst, um sich angegriffen zu fühlen. »Das hat sie nicht nötig. Als wir letztes Jahr zum Eröffnungsball waren, konnte es niemand glauben, dass sie Richards Mutter ist.« Er seufzte. »Ich weiß einfach nicht, was, um alles in der Welt, in sie gefahren ist.

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