Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Klaps auf den Allerwertesten führte nicht gleich zu einem Schäferstündchen in der Kabine. Aber Viagra benutzten sie trotzdem nicht. Ted hatte es am Herzen und Molly erlaubte ihm nicht, es zu nehmen. Mit ihrer wohltuend echten Zuneigung und Vertrautheit nach all den Jahren brauchten sie sowieso keine chemischen Hilfsmittel.
    In seinen Armen dachte sie wieder einmal, was für ein wunderbares Leben sie führten und wie schön es war, dass sie immer noch zusammen waren und jetzt diese Jacht besaßen – die Retired! Sie konnten hinfahren, wo immer sie wollten, sich Träume erfüllen, die Welt entdecken und mit einigem Luxus tun, wonach ihnen auch immer der Sinn stand.
    “Okay, Frau, wir müssen los, also spiel die Wohltätige, damit wir endlich ablegen können”, sagte er schließlich.
    “Gut.”
    Molly ging zur Leiter, die an Deck führte, die Essenspakete im Arm. Während sie nach oben stieg, summte sie leise.
    Für einen Moment sah sie einfach nur verwirrt aus und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande.
    Dann brach ihr munteres Summen plötzlich ab.
    Ihr Mund bewegte sich.
    Aber sie bekam keinen Laut heraus.
    Ted hörte ein kleines Geräusch vom Deck.
    “Molly?”
    Keine Antwort.
    “Molly?”, rief er wieder, diesmal ein wenig lauter.
    Er fühlte einen kleinen Stich in seinem Herzen. Vielleicht war sie hingefallen, als sie ins Schlauchboot steigen wollte, und hatte sich wehgetan. Oder noch schlimmer? Schließlich waren sie beide nicht mehr die Jüngsten. Hatte sie vielleicht einen Anfall gehabt? War sie womöglich bewusstlos ins Wasser gefallen?
    Ted sprang auf, weil ihm eine innere Stimme sagte, dass Gefahr im Anzug war.
    Er rannte an Deck.
    Und blieb wie angewurzelt stehen.
    Zwei Gedanken beherrschten ihn.
    Wie hatte er nur so dumm sein können!
    Und …
    Molly, ach Molly, meine Molly …
    “Beweg dich, Ted”, sagte eine barsche Stimme.
    “Ich kann Ihnen nicht sagen, was Sie wissen wollen”, protestierte er mit Tränen in den Augen.
    “Das glaube ich aber schon.”
    “Nein! Ich schwör’s, bei Gott! Ich würde doch, wenn ich es könnte!”
    “Denken Sie nach, Ted. Und glauben Sie mir, Sie werden mir schon noch erzählen, was Sie gefunden haben.”

1. KAPITEL
    E s war ein Totenschädel.
    Das war Beth Anderson klar, nachdem sie Staub, Grashalme und Reste von Palmblättern weggewischt hatte.
    “Und?”, fragte Amber ungeduldig.
    “Was ist es?”, hakte Kimberly nach, die direkt hinter Amber stand und neugierig über ihre Schulter spähte.
    Beth warf ihrer vierzehnjährigen Nichte und deren bester Freundin einen schnellen Blick zu. Vor ein paar Minuten noch hatten sie angeregt geschwatzt wie immer – wie fies sich ihre Freundin Tammy benommen hatte, weil sie ihre eigene Freundin Aubrey so schlecht behandelte. Aubrey suchte jedes Mal bei Amber und Kimberly Trost, wenn Tammy sie mal wieder gedisst hatte. So was machten sie nie, beteuerten die beiden Beth, sie würden Tammy immer direkt ins Gesicht sagen, was sie dachten.
    Beth mochte die Mädchen sehr und war gern mit ihnen zusammen. Und es ging ihr immer wieder nahe, dass sie eine Art Ersatzmutter für Amber war, die ihre leibliche Mutter als kleines Mädchen verloren hatte. Längst hatte sie sich daran gewöhnt, endlose Diskussionen mitzuhören über die angesagteste Musik, die angesagtesten Talkshows und die angesagtesten Kinofilme – und wer gut oder schlecht gecastet war, denn die beiden wollten Schauspielerinnen werden.
    Aber dieses Mal verstummte ihr unaufhörliches Geschnatter von einem Moment zum nächsten.
    Just nachdem Kimberly mit ihrem Zeh an das merkwürdige Objekt gestoßen war.
    Als Amber das Ding näher in Augenschein genommen hatte, rief sie ihre Tante.
    “Los! Graben Sie es aus!”, spornte Kimberly Beth an.
    “Ich … vielleicht besser nicht”, meinte Beth zögernd und biss sich auf die Unterlippe.
    Denn es war nicht nur ein Schädel. Auch wenn sie es vor lauter Dreck und Schmutz nicht genau sah und Gras und Sand den Blick behinderten, erkannte sie mehr als einen Knochen.
    Da sind sogar noch Haare, dachte Beth und spürte ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend.
    Und Gewebereste.
    Auf keinen Fall sollten die Mädchen mehr von dem sehen, was sie da aufgestöbert hatten.
    Selbst Beth wurde plötzlich eiskalt. Sie fasste den Schädel nicht an, sondern legte ein Palmblatt darüber, um die Stelle beim nächsten Mal wiederzufinden.
    Hastig klopfte sie sich den Dreck von den Händen und stand auf. Sie mussten schnell zurück

Weitere Kostenlose Bücher