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Moerderjagd

Moerderjagd

Titel: Moerderjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Lewentz
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klettern, um mein Ticket zu entwerten. Dass ich kein Kleingeld im Portemonnaie fand, machte die Situation nicht leichter. Eine junge Frau mit Kind an der Hand steckte mir einen Euro zu. Der Fahrer in dem Wagen hinter meinem ließ seine Scheibe runter und schrie, ob ich nun noch ein Schwätzchen halten wolle. Ich vermied es, darauf einzugehen.
    Nach Verlassen der Tiefgarage wählte ich sogleich Hansens Nummer. »Hansen, was genau ist denn nun passiert?«, rief ich in mein Autohandy.
    »Meine Ohren funktionieren noch sehr gut, Frau Kollegin.«
    Von meinem Kollegen erfuhr ich, dass Doktor Gemmel inzwischen festgestellt hatte, dass Paul Weinand mit einem Schuss ermordet wurde. Genauere Angaben würde er mir noch zukommen lassen.
    »Was wissen Sie inzwischen noch alles über den Toten?«, hakte ich nach.
    »Paul Weinand, siebenundvierzig Jahre, wohnhaft in dem neuen Wohngebiet, das erst vor drei Jahren angelegt wurde. Er ist zuständig für den Windpark, der in einigen Wochen aufgebaut wird. Sie wissen sicherlich, dass es bei den Anwohnern großen Unmut über die geplante Windkraftanlage gibt? Paul Weinand war einer der Strippenzieher, wenn ich mich mal so ausdrücken darf. Ohne ihn wäre das ganze Vorhaben sicherlich nicht so vorangekommen.
    Ob er verheiratet war? Dachte, Sie kennen den Paul Weinand. Jeder hier kennt ihn. Vor allem die Frauen. Sogar ich war schon auf einem seiner Vorträge für erneuerbare Energien.«
    »Was meinen Sie mit vor allem Frauen? Lebte er alleine?«
    »Nein, das nicht. Er war verheiratet mit Annemarie Weinand, Künstlerin, keine Kinder. Er hat bis vor vier Jahren bei der Stadtverwaltung in Koblenz gearbeitet.«
    »Und was hat er zuletzt gemacht? Wurde ihm gekündigt?«
    »Nein. Er wurde hauptamtlicher Beigeordneter bei der Verbandsgemeinde.«
    »Bei welcher Partei war er?«
    »Dachte, das hätte ich schon erwähnt, bei den Freien. Aber wirklich, Frau Augustin, den Mann müssen Sie doch gekannt haben!«
    »Mit wem hat er den Windkraftpark geplant? Gab es eine Firma, die schon Aufträge erhalten hat?«
    »Eingestiegen waren von Tannenberg als Geldgeber, Ortsbürgermeister Karbach für die Gemeinde Kamp-Bornhofen, und die Firma Luvamat war für die Aufstellung der Anlage unter Vertrag.«
    »Was genau wissen Sie über diese Firma? Wer steckt dahinter?«
    »Ich müsste mich erst kundig machen«, hörte Jil den Kollegen kurz aufstöhnen. »Werde aber gleich mal im Internet nachsehen. Bisher weiß ich nur, dass Luvamat eine Firma ist, die Windkraftanlagen aufstellt. Inzwischen arbeiten knapp achthundert Leute bei der Firma.«
    »Und wer ist der Geschäftsführer?«
    »Es gibt zwei Geschäftsführer.«
    »Aha. Woher wissen Sie das?«
    »Von dem Vortrag, den ich besucht habe.«
    »Und die Namen?«
    »Sie glauben im Ernst, ich bin schneller als ein ICE? Oder gar der Bruder von Einstein, der sich alles behält?«
    »Was?«
    »Ich habe nur laut nachgedacht.«
    »Versuchen Sie, die Namen herauszufinden und einen Termin mit den Herren zu vereinbaren! Ich habe im Übrigen auch schon überlegt, in ein Windrad zu investieren.«
    »Ist ja jetzt allgemeiner Trend. Nur wundere ich mich umso mehr, dass Sie den Paul Weinand nicht gekannt haben. So ein Bild von einem Mann. Da kann doch Ihr Journalist, dieser Manfred …«
    »Es reicht, Hansen!«
    »Tschuldigung.«
    »Erzählen Sie mir jetzt lieber noch etwas Vernünftiges von diesem Traummann.«
    »Ist ja gut! Paul Weinand hatte schon seit Jahren diese Version mit den erneuerbaren Energien. Sein Traum war es, ganze Dörfer miteinander zu vernetzen und mit Strom zu versorgen, der von den Windrädern produziert wird.«
    »Und finanziell? Wie stand es um ihn?«
    »Ihm kam der Tod einer Tante zugute. Es gab keine Kinder, keinen Mann, und da Pauls Eltern zugunsten ihres Sohnes auf den Erbteil verzichteten, war er über Nacht alle Geldsorgen los. Dieses Erbe hat er dann eingesetzt und Grundstücke gekauft. Selbstverständlich zu einem Zeitpunkt, als noch keiner wusste, was genau der smarte Paul vorhatte.«
    »Etwas viel Glück, das dem Weinand in die Arme fiel. So eine Tante habe ich mir auch immer gewünscht.«
    »Was soll das jetzt heißen?«
    »Nichts, war nur so dahergesagt.«
    »Ihre Freundin, die Elke, war sie sauer, dass sie jetzt alleine einkaufen muss?«
    »So einfühlsam kenne ich Sie ja noch gar nicht, Hansen. Weiter so, das gefällt mir!«
    Anstelle einer Antwort hörte Jil ein Räuspern. »Warten wir es ab!«
    »Mich interessiert noch die Waffe, die benutzt

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