Mohr im Hemd oder wie ich auszog die Welt zu retten
oder springen auf schlanken Beinen durch Wald und Feld, und trotzdem können auch sie sich nun freuen: Wenn Wiener und Nicht-Wiener beim Heurigen gemeinsam singen und musizieren, dann schaukeln die Bäume sanft im Rhythmus, die Tiere stehen lauschend am Waldesrand, und in den Wolken über der Stadt, da summt es leise mit.
Nur ich bleibe gefesselt in der Straßenbahn sitzen, mich hat man vergessen, mich hat man übersehen, Djaafar der Rabe ist der Einzige, der hin und wieder vorbeischaut und mir Gesellschaft leistet, ich freue mich über seinen Besuch, noch mehr aber freute ich mich, würde er mich mit seinem Schnabel von Knebel und Fesseln befreien. Man spricht viel von der Klugheit der Raben, doch vielleicht gilt das Gesagte nicht für in Raben verwandelte Menschen, in Djaafars Hybridhirn scheint jedenfalls kein Platz zu sein für das Konzept der Freiheit, er plaudert munter vor sich hin, ist gut gelaunt wie eh und je, erzählt von diesem und jenem, und ich sitze und lausche, während die Straßenbahn vorbeifährt an Hofburg und Parlament und Rathaus und Universität und Börse und Donaukanal und Urania und Stadtpark und Oper und Hofburg und Parlament.
Dank
Mein Dank geht an die Kulturabteilung der Stadt Wien, die mir die Arbeit am vorliegenden Roman durch die Verleihung eines Autorenstipendiums erleichtert hat. Danke auch an Otto Hollerwöger vom Wiener Integrationshaus, der bereitwillig Auskunft gab und mir Einblicke in den Alltag jugendlicher Flüchtlinge gewährte. Danke an Trin Haland und Hans-Jürgen Wirth vom Psychosozial-Verlag für mehrere Bücher zum Thema Traumatisierung bei Flüchtlingen. Meinem guten Freund Daniel Castro verdanke ich eine Idee, die mir letztendlich die Struktur für den Epilog lieferte. Bedanken möchte ich mich außerdem bei meinem wunderbaren Agenten Georg Simader sowie bei Marion Kohler vom Verlag für die gute Zusammenarbeit beim Lektorat.
1. Auflage
Copyright © 2012 by Deutsche Verlags-Anstalt, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Alle Rechte vorbehalten
Typografie und Satz: DVA/Brigitte Müller
ISBN 978-3-641-08304-5
www.dva.de
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