Mond der Unsterblichkeit
intensiver und sin n licher.
„Wie sehr liebst du mich, Amber?“
„Was soll diese Frage? Ich liebe dich sehr, ohne Wenn und Aber. Spürst du das nicht?“
„Komm her, in meine Arme.“
Er küsste sie sanft auf die Nasenspitze und rol l te sich auf die Seite. Dann zog er sie an seinen Körper und schloss die Augen. Aber es gelang ihm nicht einz u schlafen. Die vergangenen Minuten der Leidenschaft waren noch immer gegenwä r tig. Er hatte sich nach ihr gesehnt, ihrem Körper und – ihrem Blut. Der Duft ihres Blutes hatte ihn in einen Rausch versetzt, so wie das Blut Revenants, das er gekostet hatte. Es war so köstlich gewesen und hatte eine unglau b liche Gier nach mehr in ihm geweckt, die er kaum kontrollieren konnte.
Er war zu einem Teil der Schattenwelt geworden. Die Furcht davor, sich womö g lich in eine Bestie wie sein Vorfahr zu verwandeln, erfüllte ihn mit A b scheu. Und doch wusste er, dass es geschehen würde.
In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er liebte Amber, das war s i cher. Doch wie stark ihre Liebe war, würde sich noch zeigen.
Epilog
A ls Aidan längst neben ihr friedlich schlief, fand Amber hingegen nicht die e r sehnte Ruhe. Alles hatte sich verändert, ihr Leben und auch Aidan. Sie spürte, dass die Finsternis von ihm Besitz ergriffen hatte, und das äng stigte sie. Aber sie tröstete sich mit der Hoffnung, dass ihre Liebe stark genug war, alles zu übe r winden.
Wenigstens hatte Aidan sich dazu entschieden, die Brennerei nicht wie geplant zu verkaufen, sondern nach einem neuen Geschäftsführer zu suchen. Er ve r sprach, dass Mom und Kevin in der Wohnung weite r hin wohnen dürften. Für den neuen Geschäftsführer sollte ein älterer Trakt des Schlosses renoviert we r den. Das sollte Mom übernehmen, was ihr als guter Einstieg zurück in ihren Beruf als Innenarchitektin dienen sollte. Nicht nur für Amber selbst, auch für Mom änderte sich das Leben nach Dads Tod. Jetzt musste ihre Mutter die Fam i lie ernähren, bis Amber im näc h sten Jahr nach ihrem Abschluss einen Job fand und sie finanziell unterstü t zen konnte.
Amber war froh, Gealach Castle und Aidan nicht verlassen zu müssen. Sie drehte sich zu ihm um und spürte seinen Atem auf ihrem G e sicht. Nie wieder würde alles wie früher sein.
Als sie sich geliebt hatten, vermisste sie seine Zärtlichkeit. Er war grob und b e stimmend gewesen, als wolle er sie bestrafen. Dann seine sel t samen Fragen, die ihr nicht aus dem Sinn gingen. Aber das war jetzt vorbei, unwichtig geworden, und Moira weilte in der Scha t tenwelt. Amber musste an die Zukunft denken, eine Zukunft mit A i dan, der ihr so viel bedeutete, wie kein anderer Mann. Sie lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen und betrachtete sein Gesicht, de s sen Züge sich im Schlaf entspannt hatten.
Wenn die Sonne am nächsten Morgen aufging, gehörte der Tag ihnen. Die furchtbaren Erlebnisse würden sie nie vergessen, aber sie könnten lernen, damit zu leben. Aidan an ihrer Seite zu wissen, verlieh ihr die Zuversicht, alles überst e hen zu können, gleichgültig, was es auch sei. Sie würden sich den Problemen stellen, sollten welche auftauchen. Noch war Aidan hier – bei ihr. Sie würde um ihn kämpfen, mit all ihrer Kraft.
Die Autorin
Elke Meyer wurde 1963 in Hamburg geboren. Bereits als Teenager verfasste sie Verschenktexte und Gedichte zu verschiedenen Anlässen. Seit ihrer Schulzeit beschäftigt sie sich intensiv mit Ägypt o logie und den Kulturen Amerikas. Ihre Reisen rund um den Globus und ihre Begeisterung für wissenschaftliche Th e men, auch Grenzwissenschaften, gaben ihr letztendlich den Anstoß einen R o man zu schreiben. Durch ihre weitläufige berufliche Entwicklung wurde der G e danke leider immer wieder verschoben.
Sie erlernte den Beruf der Bankkauffrau und arbeitet heute als Tei l zeitkraft in einem großen Kreditinstitut in Hannover. Mit ihrem E hemann, ebenfalls ein „Banker“, teilt sie sich die Erziehung von zwei fast erwachsenen Söhnen.
Neben ihrem Beruf absolvierte sie eine Ausbildung in Operngesang und Schauspiel und konzertierte anschließend. Da die Kinde r betreuung sehr viel Zeit in A n spruch nahm, verabschiedete sie sich von der Bühne und erteilte mehrere Jahre privaten Musikunterricht.
Als passionierte Reiterin verwirklichte sie sich vor ein paar Jahren den Traum eines eigenen Reitstalls und verbringt Stunden auf dem Rücken ihrer Pferde.
2005 war es dann so weit.
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