Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Hawthorne.“
    Er sah auf sie herab. „Machst du Witze? Ich frage nicht, ich sage dir, dass du mich heiraten wirst. Glaubst du, ich sei dumm genug, höflich zu fragen und dir eine Chance zu geben, nein zu sagen?“ Er trat einen Schritt vor, hob sie auf die Arme und ließ sie auf den Beifahrersitz gleiten. „Bei Frauen wie dir muss ein Mann energisch sein, sonst tanzen sie ihm auf der Nase herum.“
    „Fertig, Dad?“ David sprang auf den Rücksitz.
    „Fertig.“ Jason stieg ein und startete den Jeep. Die kleine Menschengruppe am Flugzeug jubelte ihnen nach. Kate drehte sich um in ihrem Sitz, um Hank zuzuwinken.
    „Alles in Ordnung jetzt, Kate?“, fragte David.
    Sie grinste und strich ihm durchs Haar. Sie fühlte sich herrlich lebendig und selbstsicher. Der Pirat ihrer Träume hatte sie gerade entführt und brachte sie jetzt in sein Inselversteck, wo er sie leidenschaftlich lieben würde, sobald er eine freie Minute hatte. Der Junge auf dem Rücksitz würde der Sohn sein, den sie selbst nie gehabt hatte. Und ihrer Karriere würde es ausgezeichnet bekommen, wenn sie hier auf Amethyst Island lebte.
    „Ja“, antwortete Kate strahlend. „Alles ist okay.“
    „Wollen wir wetten?“ Jason warf Kate einen Blick von der Seite zu.
    „Hast du ein Problem, Hawthorne?“ Kate lächelte.
    „Ja, ich habe ein Problem. Ich scheine hier der Einzige zu sein, der sich zu dieser Beziehung bekennt. Ich habe dir vor einer ganzen Flugzeugladung von Menschen gesagt, dass ich dich liebe, aber bisher keine Antwort bekommen.“
    „Oh“, sagte Kate, als hätte sie das nur einen Moment lang vergessen. „Mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich auch.“ Jason lachte voller Genugtuung. „Ja, irgendwie dachte ich mir, dass du das tust.“
    Die Telegramme kamen um zehn Uhr morgens. Margaret Lark setzte gerade den Wasserkessel auf, um ihre übliche Tasse Tee zu machen, als es klingelte. Margaret nahm die Depesche entgegen, las sie eilig und griff dann zum Telefonhörer, um Sarah Fleetwood anzurufen.
    „Hast du auch ein Telegramm bekommen?“
    „Aber sicher.“ Sarah lachte.
    „Es ist unglaublich. Was für eine Kur gegen Stress.“
    „Ich wusste, dass Amethyst Island der richtige Ort für sie war. Ich hatte das im Gefühl.“ Sarah las ihr Telegramm noch einmal:
    „Habe meinen Piraten gefunden. Er hat alles: dunkles Haar, graue Augen und einen echten Dolch. Gestern geheiratet. Werde euch bald sehen, wenn wir zu Besuch in die Staaten kommen. Alles Liebe, Kate. “
    - ENDE -

Jayne Ann Krentz
Gefährliche Schatzsuche
    Roman
    MIRA

PROLOG
    Übertreibst du nicht ein bisschen mit dieser ,Blumen‘-Angelegenheit, Sarah?“
    „Kate hat recht, Sarah. Du redest von nichts anderem mehr als den ,Fleetwood-Blumen‘ und diesem Grant Trace. Ich bin sicher, dass die ,Blumen“ nur eine alte Legende sind. Es gibt wahrscheinlich Tausende solcher Geschichten. Warum regt dich gerade diese so auf?“
    Sarah Fleetwood stand am Fenster ihrer gemütlich unordentlichen Wohnung, sah zehn Stockwerke tief auf die Straße hinunter und lächelte. „Weil es meine Legende ist.“
    „Du meinst, weil die Frau, der diese Ohrringe gehört haben, eine entfernte Vorfahrin von dir ist?“ Margaret Lark schüttelte den Kopf. „Das ist kein Grund, warum an dieser Geschichte mehr wahr sein sollte als an allen anderen, die von verlorenen Schätzen handeln.“
    Katherine Inskip Hawthorne zwinkerte. „Wenn du mich fragst, fasziniert dich nicht die Geschichte von den ,Fleetwood-Blumen', sondern dieser Mann, Grant Trace.“
    Sarah spürte einen plötzlichen Anflug von Erregung, wie jedes Mal, wenn von Grant die Rede war. Sie hatte den Mann noch nie in ihrem Leben getroffen, aber nach vier Monaten Briefwechsel mit ihm war sie fest davon überzeugt, dass er genau wie einer der Helden war, über die sie in ihren romantischen Abenteuerromanen schrieb. Dunkel, rätselhaft und ziemlich gefährlich.
    Sie sah über die Schulter zu ihren beiden besten Freundinnen zurück, die auf dem Ledersofa saßen. „Ich kann es nicht erklären, Kate, aber ich weiß, dass die Legende von den ,Blumen“ und Grant Trace miteinander verbunden sind. Ich bin hinter beiden her.“
    „Du hast keine Erfahrung bei der Schatzsuche.“
    „Ich habe ein Gefühl für diesen Schatz. Er gehört mir. Ich werde ihn mit Trace’s Hilfe finden.“
    Margaret blickte gen Himmel. „Warum hast du dir unter all den Schatzsuchern, mit denen du bei den Recherchen für ,Glitzerjagd“ Kontakt aufgenommen hast,