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Mondmilchgubel Kriminalroman

Titel: Mondmilchgubel Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Bodenmann
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Hongkong überwiesen hat. Aber das ist noch nicht alles. Auch sein Lohnkonto hat er aufgelöst.«
    »Wenn Kuno sich mit einem falschen Pass nach Südamerika absetzt, können Sie ihn vergessen.«
    Stille.
    »Es gibt genug Orte auf der Welt, wo man sich mit Geld das Schweigen der Polizei erkaufen kann. Immerhin wissen wir jetzt mit Gewissheit, dass er Iris getötet hat. Er wird nicht zufälligerweise von einer asiatischen Schönheit begleitet?«
    »Nein. Die Frau, auf die Sie anspielen, heißt Linda Wong und ist seine Assistentin.«
    »Und woher stammt sie?«
    »Aus Hongkong.«
    »Na also.«
    »Sie behauptet, mit ihrem Chef privat keinen Kontakt gehabt zu haben, und bis jetzt konnten wir ihr nichts Gegenteiliges nachweisen.«
    »Ich frage mich, warum sie am Begräbnis teilgenommen hat.«
    »Das ganze Büro war dort.«
    »Vielleicht lässt er seine hübsche Assistentin später nachkommen?«
    »Sie und seine ganze Familie werden telefonisch überwacht.«
    »Ich bin sicher, dass Kuno irgendwann Kontakt mit seiner Mutter aufnehmen wird«, versucht sie ihn aufzumuntern.
    »Hoffen wir’s.«
    »Vielleicht sollten Sie dieser Linda Wong mal intensiv auf den Zahn fühlen. Ich bin sicher, dass sie mehr weiß, als sie vorgibt.«
    »Möglich. Brunners Buchhalterin hat auf jeden Fall durchblicken lassen, dass Wong und Brunner vertraut miteinander umgingen.«
    »Bei der Beerdigung kam sie mir vor wie seine Geliebte. Ich bin sicher, früher oder später macht Kuno einen Fehler. Er ist kein Einzelkämpfer.«
    »Ihre Zuversicht möchte ich haben«, erwidert er zerknirscht.
    »Was ist mit diesem Geschäftspartner, der Kuno ein Alibi gegeben hat?«
    »Der hat ihm eine größere Summe Geld geschuldet. Allerdings gibt er vor, nichts von Brunners wahren Absichten gewusst zu haben. Er glaubte, es ginge um eine Liebesaffäre.«
    »Ich würde, wenn ich Sie wäre, das Ganze nicht so persönlich nehmen. Selbst wenn Sie den Mann nicht schnappen sollten, ist seine Strafe groß genug.«
    »Strafe?«, gibt er ärgerlich zurück.
    »Kuno hat sein ganzes Leben in diesem Dorf gelebt und gearbeitet. Er hängt an seiner Familie. All seine Freunde stammen aus der nahen Umgebung. Durch seine Flucht verliert er alles, woran er hängt.«
    »Ich muss den Kerl finden. Sie hätten hören sollen, wie Kurtz getobt hat, als sie von Brunners Flucht erfuhr.«
    »Auch die Staatsanwältin wird darüber hinwegkommen. Das Leben läuft nun mal nicht nach Plan. Das sollten Sie langsam wissen.«
    »Ich muss jetzt aufhängen.«
    »Sie hatten gegen ihn nichts in der Hand«, versucht sie es erneut.
    »Es kommt ab und zu vor, dass man einen Verdächtigen sympathisch findet, aber ein Polizist darf sich davon nicht beeinflussen lassen.«
    »Sieh mal einer an, und ich dachte, dass Polizisten auch nur Menschen sind.«
    »Suchen Sie Streit, Frau Jung?«
    »Wenn Sie es darauf anlegen, warum nicht. Seit dem Tod meines Mannes konnte ich mich mit niemandem mehr so richtig streiten.«
    »Tut mir leid. Da müssen Sie sich ein anderes Opfer suchen. Und wenn wir schon beim Thema sind, auch Sie hätte ich nicht involvieren dürfen. Bis jetzt habe ich Privatpersonen immer erfolgreich aus meinen Ermittlungen herausgehalten. Ich verstehe nicht, was in aller Welt mich dazu bewogen hat, meine Prinzipien zu brechen.«
    »Dann denken Sie nach«, fordert sie ihn heraus.
    »Gefühlsverstrickungen haben in einer Ermittlung keinen Platz«, erwidert er streng.
    »Kopf und Gefühl lassen sich nicht einfach so trennen. Abgesehen davon haben wir beide davon profitiert. Oder etwa nicht?«
    Er antwortet nicht.
    »He, sind Sie noch dran?«
    »Ich muss jetzt wirklich Schluss machen.«
    »Prinzipientreue Menschen sind sture und langweilige Wesen.«
    »Meine Grundsätze beruhen auf Erfahrungen, nicht auf Sturheit.«
    »Warum sind Sie so hart zu sich? Ich finde, dass jeder Mensch ein Anrecht darauf hat, Fehler zu machen.«
    »Das verstehen Sie nicht. Das Ganze ist mir entglitten. Das darf in meinem Beruf einfach nicht vorkommen.«
    »Ich glaube, es ist höchste Zeit, dass Sie sich einen antrinken.«
    »Als würde das helfen.«
    »Lassen Sie sich überraschen.«
    »Lieber nicht.«
    »Sie Angsthase.«
    Schweigen.
    »Sind Sie noch dran? Haben Sie was über Trinkler herausgefunden?«
    »Ja, meine Vermutung war richtig. Er gehört tatsächlich derselben Sekte an.«
    »Wie hat Trinkler reagiert, als Sie seine Lüge entlarvt haben?«
    »Er hat versucht sich herauszureden.«
    »Und Edelmann?«
    »Reumütig. Dieser Mann

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