Mondscheinbiss (German Edition)
Telefon griff. Tief durchatmen, sie hatte schon Schlimm e res übe r standen.
„ Hi Mom. “
„ Hallo Mäuschen! Wie geht’s dir? “
Ihre Mutter liebte Kosewörter. Als einzige Tochter unter fünf Kin dern bekam Serena das meiste ab. Wobei ihre Brüder auch nicht viel besser dran waren, es gab schließlich auch männliche Kos e namen. Ihr liebster war Bärchen.
„ Danke, gut und euch? “
„ Bestens, bestens. Ich bin schon ganz aufgeregt. Hab gerade ang e fangen , eine Liste zu schreiben, was wir alles brauchen, was erledigt werden muss, wen wir einladen und so weiter. “
Serenas Hals fühlte sich trocken an. „ Wie, wen wir einladen? Ich dachte, ihr plant eine kleine Familienfeier? “
„ Wenn es eine Überraschung sein soll, müssen schon mehr da sein als dein Vater, deine Geschwister, du, Jason und ich. “
„ Wer noch? “ Es war doch keine gute Idee gewesen , heute schon anzurufen. Ein paar Tage hätte sie ruhig noch warten können. Heute Nacht würde sie Albträume bekommen.
„ Ich dachte erstmal an euren Onkel, Riley und Samuel … “
Nicht gut, ihre irren Cousins. Die beiden waren zwar nur Halbwerwölfe, weil ihre Mutter ein Mensch war, aber das hi n derte sie nicht da r an, sich genauso abgedreht zu verhalten wie Serenas Brüder, wenn sie im Rudel auftraten. Der einzige genetische Unterschied bestand darin, dass sie keine Werwolfnachkommen mit einer menschlichen Frau ze u gen konnten.
„ Oder dieser reizende, junge Mann, mit dem sich Kip in letzter Zeit so gern triff, Ames heißt er. “
„ Nein, Mutter! Familie, gut und schön. Aber nicht den. Das ist i r gendein hirnloser, streunender Köter, der … “
„ Serena! “ , unterbrach Mum sie empört. „ Sei nicht unhöflich, so spricht man nicht über andere Leute. “
Sie seufzte. „ Mom, bitte. Du kennst ihn nicht. “
„ Du etwa? “
„ Ich weiß zumindest, was in seiner Akte steht. “
Das verschlug Mom die Sprache. Leider nur einen Moment. „ Du sollst nicht immer die Polizeiakten über alle Menschen lesen, denen du begegnest. So kriegst du ein ganz falsches Bild von den Leuten. Jeder hat doch mal irgendwas ausgefre s sen. “
Na klar. Sie urteilte also vorschnell, wenn sie erfuhr, dass sich ihr zweitjüngster Bruder mit einem Werwolf traf, der me h rere Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, Körperverletzung und Diebstahl am Hals hatte. „ Mom, er ist mit Sicherheit noch jung. Er hat sich nicht unter Kontrolle und zieht Kip mit in diese Sachen hinein, er … “
„ Ach was. Da spricht nur die Polizistin aus dir. Wenn er wirklich ein Frischling ist, dann muss man ein wenig toleranter sein. Als junger Werwolf hat man sich nun mal nicht immer unter Kontrolle. “
Darin hatte sie im Gegensatz zu ihrer Mutter keine Erfahrung. Sie war als Werwolf geboren, während ihre Mutter von i h rem Vater ve r wandelt wurde.
„ Komisch, du als seine Mutter solltest dir eigentlich Sorgen um Kip machen, nicht ich. “
„ Du klammerst dich viel zu sehr an das Gesetz, Liebes. Lass dem Jungen seine Freiheit. “
„ Klar, und wenn er dann was ausgefressen hat, soll seine große Schwester den Kopf hinhalten. “
„ Das wird nicht passieren. Kommt ihr zwei denn zu der Party? “
„ Irgendwer muss ja aufpassen, dass sie nicht aus dem Ruder läuft. “
„ Na dann bis Montag. “
„ Scheiße, ist Mon… “
„ Serena! Reiß dich zusammen! “
„ … etwa schon der Fünfte ? Ich dachte, Kip hätte nächste Woche Geburtstag! “
„ Richtig, Mäuschen. Wir haben Samstag, also ist übermorgen nächste Woche. “
Sie schlug sich die Hand vor die Stirn. Nur mühsam konnte sie einen weiteren Fluch unterdrücken. In dem Moment tr a ten Jase und Steven ein. Kam ihr gerade recht, also beendete sie das Gespräch.
Sie ging zu Jase, um ihren Kopf an seine Schulter zu lehnen. Er nahm sie in den Arm.
„ Du hast mit deiner Mutter gesprochen. “
Er umfasste ihr Kinn und sah ihr in die Augen. Wahrscheinlich ve r suchte er abzuschätzen, ob es sich um etwas Ernstes handelte.
„ Ich möchte nicht zu dieser Party “ , jammerte sie.
Er lachte leise.
„ Ich dachte, ich hätte noch ein bisschen Zeit , mich vorzubereiten. Mental, meine ich. Und ein Geschenk habe ich auch noch nicht. Übermorgen. “
„ Familie “ , setzte Jase erklärend für Steven hinzu.
„ Aha “ , sagte dieser. „ Kann manchmal ziemlich langweilig werden, was? “
Er hatte ja keine Ahnung. „ Okay, dann los. Ich werde den faulen Leichenschnipplern Dampf
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