Mondscheinbiss (German Edition)

mir was schuldig. “
    „ Sie schuldet dir gar nichts “ , knurrte Jase.
    Die beiden starrten einander an. „ Ich hab nicht mit dir g e sprochen “ , antwortete Alex mutig.
    „ Hey, ist gut jetzt! Tschüss, Alex “ , sagte Serena und er nickte wide r willig.
    „ Ja. Bis dann. “
    Als er das Zimmer verließ, bemerkte sie, dass auch alle anderen sich aus dem Staub gemacht hatten, nur Darren, Nico und die Hunde waren noch da. Verdammt, sie musste länger bewusstlos gewesen sein als g e dacht, denn ihre Brüder waren schon wieder in menschlicher G e stalt und angezogen.
    Sie legte ihre linke, unverletzte Hand an Jase ’ Wange. „ Warum quälst du dich so? Wenn dir der Geruch etwas ausmacht, kannst du doch … “
    „ Er macht mir nichts aus. “ Seine Stimme war rau.
    „ Deine Gereiztheit rührt nicht zufällig daher? “
    Er lehnte die Stirn gegen ihre. „ Vielleicht ein bisschen. Aber hauptsächlich kann ich es nicht ausstehen, wenn dir wehg e tan wird. “
    Zur Bestätigung seiner Worte drückte er leicht ihr Handgelenk und öffnete danach langsam die Hand. Seine Finger und das Stück Stoff waren blutverschmiert , aber ihre Wunde befand sich bereits im fortg e schrittenen Zustand der Heilung. An der Stelle, an der Lions Zähne durch die Haut gegangen waren, konnte man eine neue, dünne, rosige Hautschicht sehen. Bei der Tiefe des Bisses hätte es ohne Werwolfgene genäht werden müssen.
    „ Auch wenn du etwas verspannt wirkst, hast du dich ziemlich cool im Griff “ , meinte Nico mit einem Blick zu Jase ’ blu t verschmierter Hand. „ Ich meine, müsste es dich nicht in Versuchung führen, oder so was ? “
    Serena war froh, als Jase leise lachte und sich die Spannung etwas lockerte.
    „ Deine Schwester führt mich immer in Versuchung und das hat nichts mit ihrem Blut zu tun. “
    „ Oh, bitte! Kommt ja nicht auf die Idee , vor meinen Augen noch mal irgendetwas in der Art wie die Duschszene von heute Morgen zu ve r anstalten .“
    „ Dazu ist sie nicht in der Lage “ , erwiderte Jase ernst.
    Sie zog die Augenbrauen hoch. „ Was soll das heißen? “
    „ Du bist am Ende deiner Kräfte. Sonst wäre dir nicht schwarz vor Augen geworden. “
    „ Soll ich euch sagen, warum ihr schwindelig geworden ist? “ , mischte sich Lion ein, der nun am Türrahmen lehnte. „ Weil ihr Freund es für nötig gehalten hat, ihr das Blut auszusaugen. “
    Jase ’ Gelassenheit war sofort wieder verflogen. „ Oder weil ihr Bruder ihr beinahe die Pulsader durchgebissen hätte. “
    „ Schluss jetzt “ , sagte Dad, der ebenfalls zurück ins Wohnzimmer kam. „ Lion, geh ins Esszimmer, die anderen warten. “ Als dieser der Aufforderung folgte, trat Dad auf Serena zu und legte ihr die Hände auf die Schultern. „ Wie geht es dir, Pri n zessin? “
    Sie lächelte ihn an. „ Danke, schon wieder bestens. “
    Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „ Ich habe mir schlimme Vorwürfe gemacht, als ich eben davon erfahren habe. Ich hätte die beiden Streithähne “ , er warf einen scheinbar flüchtigen Blick zu Jase, „ nicht allein lassen sollen. Jetzt musste meine Kleine dafür büßen. “
    „ Unsinn “ , versicherte sie ihm. „ Es war nicht deine Schuld. “
    Er ließ die Hände von ihren Schultern sinken und sein Blick suchte erneut Jase. „ Wenn ich mich nicht verantwortlich für die Eskalation fühlen würde, ließe ich meinen Sohn und nicht dich das Fenster erse t zen. Was du getan hast, hat er dafür verdient, dass er Serena – ganz egal, dass es unabsichtlich war – gebissen hat. “
    Jase nickte. „ Danke, das bedeutet mir mehr als du ahnst. “
    „ Aber glaube ja nicht, dass ich deshalb deine Worte vergesse, die der Auslöser für Lions Verhalten waren. “
    „ Sicher, das habe ich auch nicht erwartet. “
    „ Was hast du denn gesagt? “ , fragte Serena und sah abwechselnd von Jase zu ihrem Dad.
    „ Wir gehen jetzt alle zusammen rennen “ , wechselte Letzterer das Thema, woraufhin sie einen Schmollmund zog. Das brachte ihn zum Lachen. „ Ich nehme an, ihr wollt nicht mi t kommen? “
    „ Nein, Dad. “
    „ In Ordnung. Verabschiede dich noch von deiner Mutter, sie macht sich Sorgen. “
     
    Wie im Rudel üblich, hatten alle auf den Leitwolf gewartet, bevor sie mit der Wandlung begannen. Als sie ins Zimmer tr a ten, kam nur Mom sofort zu ihnen, um sie zu umarmen. Die anderen befanden sich mitten in einer Diskussion.
    „ Und wieso nicht, Jerry? “ , fragte Lion ihren Onkel.
    „ Ach weißt du,