Mondscheinbiss (German Edition)
ihr eigentlich alle blind? Schert es euch einen Dreck? “ Lion starrte jeden seiner Familie einzeln an. „ Er ist nicht gut für sie! “
Jase funkelte ihn an. „ Willst du ihr etwa verbieten, mit mir z u sammen zu sein? Dann muss ich dich leider enttäuschen. “
„ Ach ja? Glaubst du nicht, dass wir sie davon überzeugen könnten? “
Jase lachte humorlos. „ Nein, das glaube ich nicht. Wenn ihr sie vor die Wahl stellt, dann wird sie sich für mich entsche i den. “
„ Arrogantes Arschloch “ , schnauzte Lion ihn an. „ Was bildest du dir eigentlich … “
„ Schnauze! “ , unterbrach Vince seinen Sohn. „ Soll das eine Drohung sein, Jase? Du würdest zur Not mit meiner Tochter durchbrennen? “
„ Nein, das war keine Drohung. Ich habe lediglich gesagt, was passi e ren würde. “
„ Wenn du mich nicht zornig erleben möchtest, dann solltest du dir das noch mal überlegen, Junge. Ich habe jetzt keine Nerven dafür, macht das unter euch aus. Komm, Schatz. “
Er nahm Cherry an der Hand und sie warf im Hinausgehen einen beunruhigten Blick über die Schulter. Es schien ihr nicht geheuer zu sein, ihre Söhne derart aufgebracht allein zu lassen, doch sie protestierte nicht, als ihr Mann sie mit sich zog. Vince ’ Bruder Jerry folgte ihnen. Zurück blieben Jase, die vier Geschwister, ihre beiden Cou s ins, Mia und Ames.
Lion blickte ihnen hinterher und wartete , bis sie außer Hörweite waren. „ Das war dein Todesurteil, Blutsauger. “ Er trat einen Schritt zurück, hockte sich auf den Boden und konzentrierte sich für die Wan d lung.
Serena ließ Shadow und Blossom im Garten, da sie wusste, dass sie sich nicht weit vom Haus entfernen würden. Als sie die Haustür öffnete, bekam sie ein ungutes Bauchgefühl. Es lag Spannung in der Luft und Aggressivität. Zunächst dachte sie – oder wünschte sich vielmehr –, dies seien nur Hirngespinste, weil sie insgeheim damit rechnete, dass nichts Gutes dabei herauskam, wenn ihr vampirischer Freund mit ihrer werwölfischen Familie allein war. Vor allem dann, wenn das Haup t thema Serenas Bisswunde sein würde.
Noch bevor sie das Wohnzimmer betrat, wusste sie, dass die Hauptanzahl der Personen, die sich darin befanden, keine menschliche n Gestalt en mehr hatten. Ob es am Geruch lag oder an ihrer Intuition, spie l te keine Rolle. Sie riss die Tür auf.
Jase rollte mit einem braunen und einem schwarzen Fellbüschel, die sie als Lion und Darren identifizierte, am Boden. Wer momentan die besseren Karten hatte, war schwer zu beurteilen, weil mehrere Wölfe im Raum ihr die Sicht versperrten, in s besondere Darrens riesige Gestalt, der sich offenbar in Lions Nacken ve r bissen hatte.
Überall lagen Kleidungsfetzen am Boden. Sie stand einen Moment wie benommen in der Tür und realisierte, dass sie b e reits mehrere Sekunden damit vergeudet hatte, sich Gedanken zu machen, we s halb nur sieben Wölfe hier waren und wo ihre Eltern und ihr Onkel stecken mochten. Dann wurde ihr der Ernst der Lage bewusst. Sie begriff, dass ihr Bruder ve r suchte, ihren Freund zu beißen – was Jase ’ Tod bedeuten würde.
Urplötzlich kam Bewegung in ihre Beine, ohne dass sie ihnen den Befehl dazu gegeben hätte. Sie stürzte sich in das G e rangel, nicht fähig , zu überlegen, was sie dort tun wollte, dafür ging alles zu schnell. Sie griff in Lions Fell, nicht sicher, ob sie es ihm über die Ohren ziehen oder ihn beruhigen wollte, da fuhr er in blinder, rasender Wut herum und biss ihr ins Han d gelenk.
Seine Augen weiteten sich vor Schreck, als er seine Schwester erkannte und sofort ließ er wieder los. Blut lief ihr in Str ö men über die Finger. Als sie Jase ’ Gesichtsausdruck bemerkte und seine plötzlich verkramp f te Körperhaltung, fluchte sie innerlich.
Er keuchte, hielt nach einem Atemzug aber augenblicklich die Luft an und schloss die Augen in Konzentration um B e herrschung. Als er sie einen Moment später wieder öffnete, waren die Pupillen groß und tiefschwarz, wie sie sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Sie zuckte u n willkürlich zurück. Jemand fasste ihre Hand und wickelte stramm ein Stück Stoff darum, sie interessierte sich jedoch nicht dafür, wer es war.
Jase zitterte, als stünde er selbst vor einer Verwandlung. Dann, zu schnell für Serenas Augen, war er aufgesprungen und griff Lion, der immer noch regungslos neben ihr hockte, mit einer Hand in den Na c ken wie eine Löwin ihr Junges. Das Nächste, was sie mitbekam , war das Klirren
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