Mondscheinbiss (German Edition)
von Glas, das zerbarst. Ihr Blick fuhr herum und sie sah, wie Lion mitten durch das Wohnzimmerfenster nach draußen geschleudert wurde. Das Glas splitterte wie Regen bei stürmischem We t ter.
Blossom und Shadow fingen an zu bellen. Sie sah zu, wie zwei andere Wölfe – ihr Gehirn arbeitete nicht schnell genug, um alles auf einmal zu verarbeiten, sie fühlte sich wie in Watte getaucht, daher wusste sie nicht, wer es war – hinter Lion her durch den Fenste r rahmen sprangen, der vor einem Moment noch eine intakte Scheibe besessen hatte. Als die Pfoten der beiden Wölfe auf dem Rasen au f schlugen, veränderte sich der Ton des Bellens von Shadow und Blossom. Es klang nun wie ein Jaulen. Sie stürzte zum Fenster, um nach der Ursache zu sehen und bereute es sofort. Vor ihren Augen wurde es schwarz und sie geriet ins Taumeln. Bei dem Sturz wollte sie sich Halt suchend an der Fenste r bank abfangen, doch ihre Finger bekamen nichts zu fassen und sie griff ins Leere. Das Letzte, was sie spürte, waren zwei starke Hände, die sie auffi n gen.
Als sie die Augen aufschlug, befand sie sich in Jase ’ Armen. An ihrem Handgelenk spürte sie einen starken, angenehm kü h len Druck. Sie sah hinunter und entdeckte, dass Jase ihre Wunde mit einer Hand fest u m schlossen hielt und ihr wurde klar, dass er den Druc k verband ersetzte, der ihr nur notdürftig geholfen hatte. Es musste furchtbar unangenehm für ihn sein, ihr in diesem Moment so nah zu sein. Ihr selbst stieg der Geruch des Blutes in die Nase. Deshalb versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien und aufz u stehen, er aber strich ihr mit der anderen Hand zärtlich über die Wange und sah sie beruhigend an. Seine Augen waren immer noch sehr dunkel , aber zumindest war der zornige Ausdruck ve r schwunden.
„ Vertrau mir. “
Anscheinend hatte er sie falsch verstanden und nahm an, sie würde sich seinetwegen unwohl fühlen.
„ Immer “ , antwortete sie daher. „ Bedenkenlos. “
Er küsste sie auf die Nasenspitze. „ Dann bleib noch liegen. Du hast in kurzer Zeit viel Blut verloren. “
„ Aber was – wieso? “ , stammelte sie. „ Was ist mit Lion und den Hunden? “
„ Keine Sorge, es geht ihnen gut. Shadow ist nur etwas in Panik ger a ten. “
Plötzlich klopfte es und alle im Raum wandten sich dem Geräusch zu. In der offenen Tür stand Alex.
„ Hallo? Die Haustür stand offen, daher habe ich mir die Freiheit genommen , einfach hereinzuspazieren. “ Sein Blick huschte von Serena zu Jase. „ Hätte ich mir denken können, dass du in die Sache verwickelt bist, LaFavre. “
„ In welche Sache? “ , fragte Jase grimmig.
„ Die Nachbarn riefen bei der Polizei an, weil ein Hund aus dem Fe n ster geworfen wurde. Ich habe den Funkspruch im Auto gehört und als die Adresse genannt wurde, habe ich mich sofort angeboten , vorbeiz u fahren. “
„ Wen wundert ’ s? “ , murmelte Jase.
„ Ich habe mir schon gedacht, dass es bei deiner Familie “ , richtete Alex das Wort nun wieder an Serena, „ kein Hund g e wesen sein wird, aber es kam mir doch merkwürdig vor, dass ein Streit zwischen euch so eskalieren kann, also … “ , er u n terbrach sich und riss die Augen auf. Für einen Menschen war er unglaublich schnell bei ihnen und ging n e ben Serena auf die Knie. „ Mist, du blutest ja! “
„ Nein, Lex, das ist ni… “
„ Lass die Finger von ihr! “ , fauchte Jase.
„ Empfindlich oder was? “ , fragte Alex und wollte wieder nach ihrem Handgelenk greifen.
„ Fass sie an und ich breche dir die Knochen. “ Jase ’ Worte oder sein Blick ließen Alex erstarren. „ Meine Geduld ist für heute e r schöpft und ich brenne schon lange darauf, dir wehzutun. “
Serena warf Alex einen warnenden Blick zu und schüttelte den Kopf. Gehorsam stand er auf und trat einen Schritt z u rück. Sie wusste, dass Jase es nicht so meinte, seine Wut auf Lion und sein Verlangen nach ihrem Blut entfachten lediglich den Zorn des Vampirs, den er sonst im Griff hatte.
„ Bitte, du tust uns hier keinen Gefallen. Es ist alles in Ordnung, du kannst also beruhigt wieder gehen. “
„ Und was soll ich denen auf dem Revier erzählen? “ , fragte Alex mit hochgezogenen Brauen. „ Du kennst die Vorschrift, ich muss einen B e richt schreiben. “
„ Sag einfach, dass es falscher Alarm war, ein Hund ist aus dem Fe n ster gesprungen. “
„ Durch die Scheibe? “
„ Die Nachbarn haben eben übertrieben. “
Alex seufzte. „ Na schön. Dafür bist du
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