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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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befreundete Person beträfe. Der würde man leider ziemliche Probleme machen müssen.»
    «Und der Fall betraf …» Annie strich sich mit der Zunge über die Lippen. «Im Jahr bevor ich an die Uni kam, hab ich einen Mann erstochen.» Sie sah Gino an, dessen Kinnlade wieder heruntergefallen war, und schenkte ihm ein Lächeln, das einen weniger kräftigen Mann umgeworfen hätte. «Die Fliegen, Süßer», erinnerte sie ihn mit einem sanften Klaps unters Kinn. Und dann war sie auch schon zur Tür hinausgeschwebt.
    Grace erwartete sie am Fahrstuhl. Mit einer Schulter lehnte sie an der Wand und sah in ihrem langen schwarzen Staubmantel wie ein Model aus, das den Cowboy spielte.
    Zudem hatte sie dieses kaum wahrnehmbare wissende Lächeln aufgesetzt, bei dem Annie immer eine Gänsehaut bekam.
    «Du hast dein Herz ausgeschüttet, oder, Annie?»
    «Ich hab viel eher dein Herz ausgeschüttet, Darling. Aber meins auch ein bisschen.» Grace stieß sich von der Wand ab und blickte zu Boden. Das schwarze Haar umrahmte ihr Gesicht wie ein Vorhang. «Wenn ich gemeint hätte, dass sie alles wissen müssten, hätte ich es ihnen erzählt. Ich kann inzwischen darüber sprechen. Ich kriege keinen Nervenzusammenbruch mehr.»
    «Sie mussten tatsächlich alles wissen, allein schon damit sie ihre Spur weiter verfolgen und uns nicht im Nacken sitzen. Aber es gibt auf Gottes Erdboden keinen Grund dafür, dass du darüber hättest sprechen müssen. Weder zu ihnen noch zu sonst jemandem.» Annies Mund wurde zur schmalen Linie. Störrisch sagte sie: «Verdammt. Minneapolis fing gerade an, mir zu gefallen. Wenn dieser Tommy an die Akte rankommt, ist unsere Tarnung aufgeflogen, und wir werden abhauen müssen. Wieder ganz von vorn anfangen.» Grace drückte auf den Fahrstuhlknopf und sah dabei auf die Anzeige über der Tür. «Wir haben getan, was wir konnten.
    Jetzt ist es ein Wartespiel.»

 
    Kapitel 30
    Nachdem Annie Belinsky gegangen war, saßen Magozzi und Gino fünf Minuten lang vor der Tafel mit den Fotos. Sie sprachen nicht, sondern verarbeiteten nur, was sie ihnen von Atlanta erzählt hatte.
    «Was denkst du gerade?», fragte Magozzi schließlich.
    Gino knurrte. «Dass ich losgehen sollte, um einen FBI-Agenten abzuknallen. Nur um mich besser zu fühlen.»
    «Da waren auch Cops im Spiel. Alles kannst du dem FBI nicht zur Last legen.»
    «Weiß ich ja. Das macht es nur noch schlimmer.» Er drehte sich um und sah Magozzi an. «Aber damit ist MacBride noch lange nicht von der Liste der Verdächtigen gestrichen. Im Gegenteil, es macht sie sogar zu einem noch besseren Kandidaten. Es wäre doch der echte Kick für einen Killer, oder? Leg ein paar Leute um und sorg gleichzeitig dafür, dass alle Mitleid mit dir haben, weil sie dich für ein Opfer halten?
    Und da ist noch etwas anderes, was mir zu denken gibt. Wenn sie nicht die Mörderin ist, müsste sie da nicht eigentlich für den Rest ihres Lebens gaga sein, nachdem sie den ganzen Scheiß durchgemacht hat?»
    «Offenbar ist sie das ja auch gewesen, zumindest eine Zeit lang.»
    «Eine Woche. So lange könnte man das sogar im Kopfstand simulieren.» Mit einem Stoßseufzer sagte Magozzi: «Sie war es nicht, Gino.»
    «Bist du sicher, dass du nicht mit einem Körperteil unterhalb der Gürtellinie denkst?» Magozzi lehnte sich zurück und rieb sich die Augen. «Ich bin gar nicht sicher, dass ich überhaupt noch denke. Machen wir uns an die Arbeit.» Im hinteren Teil des Besprechungsraums der Spezialeinheit befand sich eine große alte Wandtafel, die seit Jahren nicht mehr benutzt worden war. Heutzutage war alles schicker. Man benutzte Magnettafeln, digitale Fotos, mit dem Computer generierte Vergleichsdiagramme, Wahrscheinlichkeitsdiagramme und Grafiken, angesichts deren Disney-Zeichner vor Neid erblasst wären. Doch Gino Rolseth und Leo Magozzi waren immer noch der Ansicht, dass es den Denkprozess förderte, wenn man wichtige Dinge handschriftlich festhielt.
    Sie gingen also zur Tafel und fassten alles in Diagramme, atmeten den Geruch von Kreidestaub ein, rieben die Hände aneinander, wenn sie staubtrocken geworden waren.
    «Okay», sagte Gino und trat einen Schritt zurück. «Ist doch wohl sonnenklar, oder? Vor ungefähr zehn Jahren gab es eine Mordserie an der University of Georgia, und die Leute von Monkeewrench steckten drin bis über beide Ohren. Jetzt haben wir eine Mordserie in Minneapolis, und rate mal, wer sich ebenfalls hier aufhält. Du weißt, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist,

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