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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Rasen hinter sich hatte, aber er sah nichts als einen einsamen Baum, zwei Holzsessel und einen massiven Holzzaun, der ans Haus grenzte und so hoch war, dass man nicht ohne Weiteres hätte darüberklettern können. Er rief mit seinem Handy die Einsatzzentrale an, wurde zu Garfield durchgestellt und rasselte Instruktionen herunter, während er den Zaun Zentimeter für Zentimeter nach Kratzern am Holz, Fußabdrücken und dergleichen untersuchte.
    Als er ins Haus zurückkam, saß Grace verkrampft auf einem Lehnstuhl im Wohnzimmer. Sie hatte Charlie auf dem Schoß und ihre Sig in der rechten Hand, den Finger schussbereit am Abzug. Magozzi fand, sie bot das traurigste Bild, das er je gesehen hatte.
    «Mein Gott, Grace», sagte er, verblüfft, dass ihm ihr Vorname herausgerutscht war. Wenn sie es gehört hatte, ließ sie sich dennoch nichts anmerken, aber vielleicht war es ihr ja auch egal.
    «Nichts, stimmt's?», fragte sie gefasst.
    «Die Leute von St. Paul kämmen das Viertel durch, mit Streifenwagen und zu Fuß, aber sollte er heute Abend hier gewesen sein, ist er wahrscheinlich schon längst wieder weg.
    Ich geh erst mal durchs ganze Haus.»
    «Hab ich schon gemacht.»
    «Herrgott nochmal!»
    «Es ist mein Haus, Magozzi.»
    «Ich werd trotzdem mal nachsehen.» Sie zuckte apathisch mit den Achseln.
    Als er zurückkam, hatte sie sich immer noch nicht vom Fleck gerührt.
    «Wollen Sie die ganze Nacht mit der Waffe in der Hand dort sitzen?»
    «Es wäre nicht das erste Mal.» Magozzi fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, sah sich im Zimmer um und setzte sich dann in eine Couchecke.
    Grace warf ihm einen neugierigen Blick zu. «Was machen Sie da?» Er sah sie nicht einmal an. «Ich bleibe hier.»
    «Das ist nicht nötig.»
    «Trotzdem bleibe ich hier.»

 
    Kapitel 38
    Es war noch dunkel, als Halloran und Bonar das steile Stück Autobahn bei Hudson hinunterfuhren und über die Brücke, die den St. Croix River überquerte, Minnesota erreichten.
    Inzwischen fuhr Halloran, und in Anbetracht dessen, dass er nur ungefähr eine Stunde hatte schlafen können, fühlte er sich ziemlich gut und aufgekratzt, als würden sich sämtliche Probleme schon bald in Wohlgefallen auflösen.   
    Auf dem Beifahrersitz schlief Bonar wie ein Baby, und Halloran musste unwillkürlich daran denken, wie sie beide das letzte Mal quer durch den Bundesstaat in die Twin Cities gefahren waren, zwei Kisten Bier im Kofferraum und zwei Karten für das Springsteen-Konzert im Handschuhfach.        
     
    Damals waren sie junge Burschen gewesen, Bonar hatte gut fünfzig Kilo weniger gewogen, und die Welt hatten sie noch durch die rosarote Brille gesehen. Dann überfiel ihn der Gedanke, was Danny Peltier damals wohl gemacht haben mochte ­ sich wahrscheinlich beim Skaten die Knie aufgeschürft-, und danach brauchte er mindestens zehn Minuten, bis er das Bild des toten Danny aus dem Kopf bekommen hatte.
    Minneapolis trug entscheidend dazu bei, als er über die Innenstadtausfahrt die 94 verließ. «He, Bonar.» Er knuffte eine massige Schulter, und Bonar schlug sofort die Augen auf. Er blickte klar und konzentriert, keine Spur von jenem schlaftrunkenen Übergangsstadium, in dem der Intelligenzquotient eines jeden Erwachsenen vor der ersten Tasse Kaffee irgendwo zwischen null und fünfzig zu taumeln scheint. Bonar brauchte nie länger als einen einzigen Herzschlag, um aus dem Tiefschlaf heraus hellwach zu sein, munter und zu allem bereit.
    «Was sagst du dazu?» Er grinste, als er sich vorbeugte und zur Windschutzscheibe hinausschaute. «Die haben extra für uns das Licht angelassen.» Die Stadtsilhouette hatte sich sehr verändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen waren. Ein Dutzend neue Gebäude ragten steil aus dem Herzen der Innenstadt auf, Säulen aus weißem und goldenem Licht, die mit dem alten IDS-Turm um die größtmögliche Himmelsnähe wetteiferten.
    Halloran hatte Minneapolis stets als junge Großstadt gesehen, eine weibliche Stadt, hübsch und schicklich und korrekt, sehr darum bemüht, nicht aufdringlich zu sein. Jetzt sah es so aus, als sei sie erwachsen geworden, und er fragte sich, ob sein Gefühl wohl noch zutreffen mochte.
    «Ist sehr viel größer geworden seit damals.» Bonar griff nach der Thermosflasche, die zwischen seinen Füßen auf dem Boden stand. «Du sagst es. Krebsgeschwüre der Landschaft, das sind diese Großstädte, und in der Natur dieser Krankheit liegt, dass sie sich immer weiter ausbreitet. Möchtest du

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