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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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brauche eine Liste dieser Leute.»
    «Aber keiner von denen hat es ernst genommen. Ich weiß von keinem Einzigen, der sich wirklich aufgeregt hätte, denn die Anschuldigungen waren einfach zu absurd.»
    «Also war keiner von denen wirklich schwul.» Father Newberry zögerte abermals. «Soweit ich weiß, nein.»
    «Trotzdem brauche ich eine Liste, Father. Haben Sie eine Akte über die Kleinfeldts? Verwandte und so weiter?»
    «Im Kirchenbüro, aber Familienangehörige gab es keine.»
    «Keine Kinder?» Father Newberry sah auf seine Hände hinunter, auf die Knie seiner Hosen, die ihn als hauptamtlichen Bittsteller auswiesen, und er dachte, hier ist sie nun, die Grauzone; jener gefürchtete Ort, an dem die Verpflichtungen gegenüber den staatlichen Behörden und seinem seelsorgerischen Amt auf grässliche Weise aufeinander prallten. Er kramte in seinem Gedächtnis nach dem, was er sagen durfte, und tat beiseite, was nicht. «Ich glaube, sie hatten ein Kind, aber sie weigerten sich, von ihm zu erzählen. Oder von ihr. Ich weiß nicht einmal, ob es sich um einen Sohn oder um eine Tochter handelte.»
    «Aber das Kind lebt noch?»
    «Auch das weiß ich nicht. Tut mir Leid.»
    «Kein Problem. Gibt es sonst noch etwas, was Sie mir über die beiden sagen könnten?» Der Pfarrer runzelte die Stirn und hakte in Gedanken die jämmerlich wenigen Bruchstücke ab, die er über die Kleinfeldts wusste. «Sie waren im Ruhestand, klar, in ihrem Alter. Beide in den Siebzigern, wenn ich mich recht erinnere.
    Sehr fromm, aber eher in ihrem eigenen Sinne als in dem Gottes, wie ich leider sagen muss. Und sehr einzelgängerisch.
    Ich denke, sie trauten keiner lebendigen Seele, mich eingeschlossen, und ich fand das immer sehr, sehr traurig. Aber ich nehme an, das ist kein ungewöhnlicher Charakterzug bei reichen Leuten.» Halloran schaute skeptisch auf die recht schäbig gekleideten Leichen. «Viel Land, aber trotzdem knapp bei Kasse?» Father Newberry schüttelte den Kopf. «Ihren Zehnten haben sie immer bezahlt. Jedes Jahr am 31. Dezember schickten sie einen Scheck und eine Erklärung ihres Buchhalters, um zu beweisen, dass es sich um exakt zehn Prozent handelte, als würde ich daran zweifeln.» Halloran murmelte: «Seltsam.»
    «Sie waren … ungewöhnliche Menschen.»
    «Und wie reich waren sie?» Der Pfarrer blickte auf, suchte und fand seine Erinnerung an der Kirchendecke. «Über sieben Millionen, glaube ich, aber das war vergangenes Jahr. Es dürfte inzwischen beträchtlich mehr sein.» Hinter ihnen wurde die Kirchentür geöffnet und wieder geschlossen. Kalte Luft strömte durch den Mittelgang, gefolgt von Bonar. Er blieb neben Halloran stehen. «Von den Nachbarn haben wir nichts erfahren. Die Kriminaltechniker von der State Police rücken gerade an.» Aus zusammengekniffenen Augen musterte er Hallorans Gesicht.
    «Was ist? Hast du was?»
    «Vielleicht ein Motiv. Der Father erzählte mir gerade, dass sie millionenschwer waren.» Bonar warf einen Blick auf die Leichen. «Die doch nicht.»
    «Es ist nicht unbedingt ein Motiv, Mike», warf der Pfarrer ein. «Es sei denn, du verdächtigst mich. Sie haben ihren gesamten Besitz der Kirche vermacht.» Bonar stieß Halloran mit dem Ellbogen an. «Ich sagte doch, der Padre war's.» Father Newberry hätte beinahe geschmunzelt, konnte sich aber gerade noch zurückhalten. «Diese Evangelen», murmelte er stattdessen.
    Weiter vorn in der Kirche stand Doc Hanson abrupt auf.
    «Oh, verdammt.» Mit einem kurzen, schuldbewussten Blick auf Father Newberry fügte er hinzu: «Entschuldigung, Father.
    Mike, komm doch bitte mal her und sieh dir das an.» Unter dem schwarzen Mantel, den Doc Hanson aufzuknöpfen begonnen hatte, war Mary Kleinfeldts ehemals weiße Bluse durchtränkt von rotbraunem Blut, das gerann. Der Geruch hing über dem Kirchengestühl.  
    «Wurde ihr auch in die Brust geschossen?», fragte Halloran.  
    Doc Hanson schüttelte den Kopf. «Höchstens mit einer Kanone. Das Einschussloch im Kopf sieht aus wie von einer .22er, und das hier ist viel zu viel Blut für eine Wunde dieses Kalibers.» Er knöpfte die durchweichte Bluse auf und öffnete sie. Die beiden Deputies, die zuschauten, wichen augenblicklich einen Schritt zurück.  
    «Grundgütiger Himmel», flüsterte einer von ihnen. «Hat sich da jemand an einer Do-it-yourself-Autopsie versucht?» Mary Kleinfeldts Schlüpfer und ihr Büstenhalter waren in der Mitte durchtrennt und zu den Seiten hin abgestreift worden.
    Von blauen Venen

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