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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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geweint. «Das ist das verdammt netteste…», war alles, was er herausbekam, bevor die Gabel seinen Mund gefunden hatte. Als er aufgegessen hatte, tupfte er die Mundwinkel mit einer Serviette ab. «Grace MacBride, eins möchte ich Ihnen sagen. Abgesehen von Angelas Marinara war das zweifellos das Beste, was ich in meinem Leben gegessen habe.»
    «Vielen Dank, Gino.»
    «Und mir gefällt auch, wie Sie die Teller mit diesem Grünzeug dekoriert haben.»
    «Das ist keine Dekoration, sondern auch zum Essen da.»
    «Im Ernst?» Gino stocherte argwöhnisch in der grünen Beilage. «Was sind denn diese kleinen runden Dinger, die wie Würmer aussehen?»
    «Essen Sie eins davon.» Grace deutete mit ihrer Gabel auf seinen Teller. «Dann sag ich's Ihnen.»
    Gino betrachtete forschend die grüne Wiese auf seinem Teller, spießte mit der Gabel eine dieser gruseligen kleinen grünen Spiralen auf und schob sie sich ganz vorsichtig in den Mund. Zögernd kaute er ein paar Mal und genehmigte sich gleich eine weitere Gabel voll. Wie gut es Gino schmeckte, ließ sich daran ablesen, wie oft er kaute. Steak wurde dreimal gekaut, Pasta zweimal, Nachtisch einmal, aber Magozzi hätte schwören können, dass er alles unzerkaut runtergeschluckt hatte. «Mann, das Zeug ist echt Spitze.»
    Grace sah zufrieden zu, Magozzi hingegen wirkte verschreckt. «Ich glaube nicht, dass ich dich je etwas Grünes habe essen sehen.»
    Gino wirkte gekränkt. «Ich esse ab und an was Grünes.»
    «Zum Beispiel?»
    «Limoneneis am Stil.» Er grinste Grace an. «Okay. Was ist das für'n Zeug? Ich muss mir dringend was davon besorgen.»
    «Farnsprossen in einer Champagnervinaigrette mit Comte-Käse.»
    Gino nickte. «Das erklärt vieles. Ich würde Leos Schuhe essen, wenn jemand Champagner drüber ausgießt. Es gibt einfach keine kulinarischen Abwege, auf die ich mich nicht führen ließe.» Er stieß sich etwas vom Tisch ab, faltete die Hände über dem herausgestrecken Bauch und sah Grace an. «Sie werden eines Tages einem Glückspilz von Mann eine wunderbare Ehefrau sein.»
    Grace fixierte ihn kurz. «So etwas Sexistisches habe ich noch nie gehört. Sie wissen doch, dass ich bewaffnet bin, oder?»
    Gino grinste. «Das war nur meine kleine Einleitung, um Aufmerksamkeit zu wecken.»
    «Okay. Sie haben meine Aufmerksamkeit. Wie geht es jetzt weiter?»
    «Na ja, ich habe mich gefragt, was wohl Ihre Absichten sein mögen.»
    Grace' blaue Augen wurden etwas größer, was eine erstaunliche Veränderung in dem Gesicht bewirkte, das normalerweise keine Gefühlsregung zeigte. «Wie bitte?»
    «Gegenüber meinem Kumpel hier. Ich würde gern hören, was Sie für Absichten haben. Sehen Sie? Ich bin überhaupt nicht sexistisch. Normalerweise wird nämlich dem Mann diese Frage gestellt.»
    Magozzi vergrub den Kopf in den Händen. «Oh, bitte nicht.»
    Grace' Augen nahmen wieder normale Größe an. Gino hatte das fast Unmögliche geschafft und sie auf dem falschen Fuß erwischt, aber sie hatte schnell ihre Fassung wiedergewonnen. «Und Sie würden das als Ihre Angelegenheit betrachten, weil…?»
    «Weil er mein Partner und mein bester Freund ist und weil Partner und Freunde aufeinander Acht geben sollten. Darüber hinaus treffen Sie beide sich seit fast einem halben Jahr, und ich nehme stark an, dass keiner von Ihnen bisher die Sprache darauf gebracht hat, worauf das alles hinauslaufen soll und ob es überhaupt etwas bringen kann.»
    Magozzi hob den Kopf. Peinlich berührt, aber auch zornig sagte er: «Verdammt, Gino, halt endlich die Klappe.»
    «Ich tue dir einen Gefallen, Leo. Du würdest dasselbe für mich tun.»
    «In einer Million Jahren nicht.»
    Ein schwacher Glockenton war aus dem Büro zu hören. Grace starrte Gino mit jener ausdruckslosen und ungerührten Miene an, die ihn schon gestört hatte, als er dieser Frau zum ersten Mal begegnet war. Er vermochte sie absolut nicht zu durchschauen, und das machte ihn argwöhnisch. Als der Glockenton erneut ertönte, stand sie von ihrem Stuhl auf. «Ich kümmere mich darum. In der Küche stehen Nachtisch und Kaffee, Magozzi. Wenn du sie bitte holen würdest. Meinetwegen darfst du Gino gern den Kuchen ins Gesicht werfen.»
    Ein paar Minuten später hatte Gino bereits die ganze Rätselhaftigkeit von Grace MacBride vergessen und bestaunte mit großen Augen eine Sahnetorte mit schimmerndem Schokoguss. «Du liebe Güte, Magozzi, schneide das verdammte Ding schon an. Ich sterbe gleich.»
    «Du hast Glück, dass ich sie dir nicht ins

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