Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
Vom Netzwerk:
jede einzelne Grußpostkarte, die sie je bekommen hat, du weißt schon, typisch Großmutter. Nichts wie das hier und auch keine Waffe. Zwei von unseren Leuten sind noch drüben. Ich bin zurückgekommen, als Langer anrief.»
    «Wir haben auch etwas von Grace mitgebracht», sagte Magozzi.
    Er legte den Ausdruck mit dem Foto der SS-Offiziere auf den Tisch, zeigte ihnen Arien Fischer als jungen Mann namens Heinrich Verlag und erzählte ihnen die ganze Geschichte.
    Langer nahm das Foto zur Hand und betrachtete es genauer. «Fischer war ein großer Fang – besonders für Morey oder Ben Schuler, nehme ich an, da sie beide in Auschwitz waren, zusammen mit dieser Bestie.»
    «Ja», sagte Gino, «und ich möchte nicht wissen, was er ihnen angetan hat, um einen solchen Tod zu verdienen.»
    «Ich verstehe nur eins nicht», fuhr Langer fort. «Jahrzehntelang hat er direkt unter ihren Augen gelebt. Warum haben sie so lange gewartet, bis sie ihn umgebracht haben?»
    Magozzi zuckte die Achseln. «Möglicherweise hatten sie ihn gerade erst gefunden. Wir wissen noch nicht, wie sie diesen Leuten auf die Spur gekommen sind, aber offenbar waren sie Wiesenthal und den restlichen Gruppen voraus, die nach NS-Verbrechern fahnden – Fischer stand seit den fünfziger Jahren auf der Suchliste. Oder es war nur ein glücklicher Zufall. Fischer war so was wie ein Einsiedler, wenn ihr euch erinnert. Die lutherische Kirche besuchte er regelmäßig, aber es dürfte eher unwahrscheinlich sein, dass er im Laufe der Jahre dort auf Morey Gilbert oder Ben Schuler getroffen ist. Vielleicht hat er vor ein paar Wochen einen Spaziergang gemacht, und einer von ihnen hat ihn im Vorbeifahren erkannt. Wir werden es nie erfahren.»
    Gino nickte. «Also fahren Morey Gilbert und der Rest am Sonntagabend zu Fischers Haus. Sie haben genau geplant, was sie ihm antun wollen, und sogar eine Bahre auf Rädern mitgebracht. Fischer setzt sich zur Wehr oder versucht davonzurennen. Was auch geschah, einer ist in Panik geraten und hat geschossen. Und Fischer droht zu verbluten, bevor sie ihn zu den Eisenbahngleisen schaffen können.»
    «Also schnappen sie sich den Tischläufer vom Couchtisch und benutzen ihn zum Abbinden», sagte Langer.
    «Genau. Dann bringen sie Fischer zu den Eisenbahngleisen, führen ihren Plan aus, und bereits ein paar Stunden später ist Gilbert tot. Am nächsten Tag wird Rose Kleber umgebracht, Schuler an dem darauf. Ich kann mir vorstellen, dass jemand, der Fischer nahe stand, gesehen hat, was sich ereignete, und sich dann aufgemacht hat, für ausgleichende Gerechtigkeit zu sorgen.»
    McLaren schüttelte den Kopf. «Alles passt, bis auf den letzten Teil. Es gab niemanden, der Fischer nahe stand, keine Ehefrau, keine Kinder, keine Freunde, soweit wir feststellen können, und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die alte Haushälterin hinter ein paar Mördern hertapert, um Vergeltung zu üben.»
    «Dann müssen wir hinter Fischer noch weiter zurückgehen», sagte Magozzi. «Könnte sein, dass jemand sie schon seit einer Weile beschattet – vielleicht ein Verwandter eines der früheren Opfer – und geschossen hat, als Morey an dem Abend spät nach Hause gekommen ist. Wir müssen in den Städten anrufen, die auf den Fotos notiert sind, und herausfinden, ob sich den einzelnen Daten Morde zuordnen lassen. Danach nehmen wir die betroffenen Familien unter die Lupe.»
    Sie traten näher an den Tisch heran und gingen McLaren zur Hand. Gino schüttelte den Kopf, während er Rahmen öffnete. «In all diesen Städten anzurufen, Süßholz mit den Leuten in den lokalen Dienststellen zu raspeln, die Familien aufzustöbern – das könnte ewig dauern.»
    «Ich weiß», sagte Magozzi. «Wo steckt eigentlich Peterson?»
    «Verdammt», knurrte McLaren und eilte zum nächsten Schreibtisch und Telefon. «Er ist mit zu Rose Klebers Haus gefahren, um bei der Durchsuchung zu helfen. Ich werde ihn holen.»
    «Das mache ich», sagte Malcherson leise von der Tür her, sodass McLaren zusammenfuhr. Er hatte ganz vergessen, dass der Chief noch da war. «Sie müssen sich wieder an die Arbeit machen, mit der Sie begonnen haben.»
    Eben das war das Beste an Malcherson, dachte Gino. Er sprang ein und kümmerte sich um Kleinigkeiten, wenn die Belastung groß wurde, weil er darauf vertraute, dass seine Detectives ihre Arbeit machten, und wusste, wann es an der Zeit war, sich zurückzuhalten und sie ans Werk zu lassen. Er schickte dem Chief einen kleinen respektvollen Gruß

Weitere Kostenlose Bücher