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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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entwickelt, das ins Netz einsteigt und die Suche dort durchführt. Es ist noch immer langsam – ich kann es nur auf zehn Sites gleichzeitig dirigieren –, aber doch viel schneller als die alte Methode. Ich werde jetzt Fischers Foto durch die Sites aller Gruppen laufen lassen, die sich dem Kampf gegen Nazis verschrieben haben, denn dort haben wir die größten Chancen, einen frühen Treffer zu landen – die haben mehr Fotos aus jener Zeit archiviert als die historischen Sites.»
    Magozzi machte ein skeptisches Gesicht. «Fischer war damals sehr viel jünger.»
    «Das macht nichts. Die Haut wird schlaff, das Kinn sinkt nach unten, die Leute werden fetter, dünner, lassen kosmetische Operationen machen, was auch immer – aber der Knochenbau bleibt im Wesentlichen gleich. Das Programm ist auf fünfunddreißig entscheidende Punkte der Gesichtsstruktur fokussiert. Selbst wenn jemand beispielsweise seine Kiefer- und Backenknochen hat umformen lassen, bleiben noch über zwanzig Identifikationsmerkmale, auf die sich das Programm stürzt. Es irrt nie.»
    «Nie?»
    «Es sei denn, jemand steckt seinen Kopf in eine von Ihren Mangeln und lässt sich danach alles neu aufbauen.»
    Gino schmunzelte und versetzte Magozzi einen leichten Stoß mit dem Ellbogen. «Die Frau ist schnell.»
    «Wie ein Häschen», stimmte Magozzi zu.
    «Es ist noch ziemlich primitiv», räumte Grace ein. «Aber irgendwann wird es möglich sein, ein Schulfoto von seinem Schwarm aus der fünften Klasse in den Scanner zu legen, auf einen Knopf zu drücken, und wenn es irgendwo im Netz ein Foto von der Hübschen gibt, wird das Programm es finden.»
    Grace rollte zu einem anderen Computer und streckte die Hand aus. «Gib mir die Fotokopien der Opfer in Übersee. Während wir warten, starte ich das Standard-Suchprogramm.»
    Ginos Magen machte ein Geräusch, das nach einem Vulkanausbruch klang. «Ich biete Ihnen meinen erstgeborenen Sohn im Austausch für einen Cracker.»
    Grace schaute hoch. «Den Unfall?»
    Gino überlegte einen Moment. «Ich gebe Ihnen ein Bild meines erstgeborenen Sohns für einen Cracker.»
    Grace scheuchte sie beide mit einer Handbewegung weg. «Gebt mir fünf Minuten, damit ich hier ungestört arbeiten kann, dann besorge ich Ihnen einen Cracker. Setzt euch so lange ins Esszimmer.»
    Gino, Magozzi und Charlie setzten sich an den Esszimmertisch, während Grace ihre Arbeit beendete.
    Gino musste immer wieder auf den Hund sehen, der am Kopfende des Tisches auf einem Stuhl saß. «Mann, der sitzt tatsächlich wie ein Mensch auf dem Stuhl. Irgendwie ist mir das unheimlich.»
    Charlie drehte den Kopf und sah ihn an.
    «Scheiße. Versteht der Hund etwa Englisch?»
    «Wieso nicht? McLaren versteht auch Französisch.»
    Ginos Magen ließ ein weiteres Protestgrollen vernehmen. Er lehnte sich zur Seite, um durch den Flur in die Küche zu spähen. «Vielleicht könnte ich rübergehen und stöbern, bis ich ein Stück Brot finde.»
    «Die Schränke sind alle vermint.»
    «Oh.»
    Magozzi verdrehte die Augen. «War 'n Witz, Gino.»
    «Ich hab's aber geglaubt. Ihr Haus ist noch immer so fest abgeschlossen wie ein Puff.»
    «Viele Leute haben Alarmanlagen.»
    «Die meisten von ihnen laufen aber zu Hause nicht mit einer Waffe im Knöchelhalfter rum.»
    «Sie bessert sich, Gino.»
    «Das sagst du immer wieder, aber ich sehe nichts davon.»
    «Sie hat mir einen Stuhl gekauft.»
    Ginos Augenbrauen formten ein Spitzdach. «Du meinst, für hier? Deinen ganz eigenen Stuhl?» Er blickte über die Schulter ins Wohnzimmer. «Wo ist er?»
    «Draußen.»
    «Und das sagt dir nichts?»
    «Du verstehst nicht.»
    Grace ging über den Flur und begann in der Küche zu rumoren. Kurz darauf balancierte sie vier Teller in das Esszimmer. Auf dreien davon lag glitzerndes Grünzeug, das von großen schneeweißen Hummerstücken gekrönt war. Der vierte war angefüllt mit Trockenfutter unter einer dampfenden Soße mit Fleischstücken, und das Ganze roch wie der köstlichste Auflauf aller Zeiten.
    Gino warf einen viel sagenden Blick darauf. «Riecht toll», sagte er und reagierte leicht enttäuscht, als Grace den Teller Charlie vorsetzte. «Meine Güte, Grace, das nenne ich einen Cracker.»
    «Ich habe gedacht, dass ihr bei alledem, was heute geschehen ist, wohl kaum Zeit zum Lunch hattet. Wir können doch eine Kleinigkeit essen, während wir darauf warten, dass das Programm etwas ausspuckt.»
    Gino sah auf den großzügig bemessenen Berg Hummer auf seinem Teller und hätte beinahe

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