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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Schande, wenn das umkommen müsste. Außerdem wäre es bestimmt besser, den Koch nicht zu beleidigen.»
    «Gutes Argument.» Malcherson gab seinem Teller einen Stoß in Ginos Richtung und sah dann auf die Uhr. «Wenn Sie beide wirklich glauben, dass Morey Gilbert, Rose Kleber und Ben Schuler über ihre gemeinsame Erfahrung als KZ-Überlebende hinaus noch durch etwas anderes verbunden waren, nehme ich an, dass sie deren Unterlagen, Telefonrechnungen, Bankauszüge und dergleichen überprüfen.»
    Nun ja, das tun wir, dachte Magozzi, wenn auch nicht auf ganz ordnungsgemäßen Wegen. «Darum kümmern wir uns, Sir.»
    «Tatsächlich? Und wie kümmern Sie sich darum? Bis jetzt ist kein Antrag auf einen Durchsuchungsbeschluss über meinen Schreibtisch gegangen…» Er hielt abrupt inne. «Schon gut. Ich möchte keine Antwort hören.»
    Malcherson wusste sehr wohl Bescheid über Magozzis fortdauernde Beziehung zu Grace MacBride, die sich in jede angeblich sichere Datenbank hacken konnte. Er wusste auch, dass sein bester Detective – ein Mann, der im Dienst niemals seine Krawatte lockern würde, weil das gegen die Bekleidungsvorschriften verstieß – eine Besorgnis erregende Ungeduld gegenüber Gesetzen zur Sicherung der Privatsphäre, Bürgerrechten und gegenüber Verfahrensweisen innerhalb des Dezernats entwickelt hatte, wenn er meinte, Menschenleben stünden auf dem Spiel. Vollziehungsbescheide brauchten Zeit. Unterlagen, Akten und Strafregister zu überprüfen brauchte Zeit, und die Versuchung, eine Abkürzung zu nehmen, war für einen Cop besonders groß, wenn er glaubte, gegen die Uhr zu kämpfen, um einen Mörder zu schnappen. Malcherson verstand diese Versuchung so gut wie jeder andere, aber er wusste auch, dass es schwer war aufzuhören, wenn man erst einmal angefangen hatte, die Regeln zu brechen. Aber es gab fast nichts auf dieser Welt, das gefährlicher war als ein Gesetzeshüter, der meinte, über dem Gesetz zu stehen. «Detective Magozzi…»
    «Wir geben uns alle Mühe, in dieser Sache schnell voranzukommen, Chief», unterbrach ihn Magozzi. «Wir wissen ja nicht, ob es da draußen noch mehr Menschen gibt, auf die es der Mörder abgesehen hat.»
    «Ist mir durchaus klar.»
    «Alte, wehrlose, verängstigte Menschen», warf Gino ein, obwohl er den Mund voll Ei hatte. «Kekse backende Großmütter wie Rose Kleber.»
    «Detective Magozzi», wiederholte Malcherson in einem Ton, der seine beiden Detectives verstummen ließ. «Wenn Sie vorhaben sollten, Grace MacBride und ihre Partner zu bitten, das Programm laufen zu lassen, das bei unseren ungelösten Fällen so erfolgreich Links gefunden hat, dann erinnern Sie die Leute bitte daran, sich nur zu Informationen Zugriff zu verschaffen, die Allgemeingut sind.»
    «Dafür werde ich sorgen, Sir. Aber wir warten nicht einfach darauf, dass sich etwas aus den Unterlagen ergibt. Wie wir in unserem Bericht geschrieben haben, glauben wir, dass Jack Gilbert etwas weiß, und wir werden ihn noch heute in die Mangel nehmen.»
    «Dazu wünsche ich Ihnen alles Glück dieser Welt. Für Presse und Öffentlichkeit sieht es so aus, als habe der Killer es auf eine ganz spezifische demographische Zielgruppe abgesehen, und diese Menschen geraten langsam in Panik.» Er faltete die Hände und blickte auf seine glänzende goldene Armbanduhr. «Erinnern Sie sich an die unheilvollen Voraussagen, die von der Presse gemacht wurden, als das neue Waffengesetz durchgebracht wurde?»
    Gino schnaubte verächtlich. «Aber ja. Sie haben die Zukunft schwarz gemalt. Millionen Bürger von Minnesota, die sich bewaffnen und gegenseitig auf den Straßen niederschießen. Und was war? Kein Wort habe ich in den Nachrichten gehört, als schon nach kurzer Zeit so gut wie kaum mehr ein Antrag auf den neuen Waffenschein gestellt wurde.»
    Malcherson wandte den Blick zu Gino. «Allein gestern gab es dreihundertdreiundsiebzig neue Anträge. Das war im Hennepin County. In unserem County, meine Herren. Dreihundert dieser Anträge wurden von Leuten gestellt, die über fünfundsechzig Jahre alt sind.»
    «Heilige Scheiße… Sir.»
    Ginos unflätige Ausdrucksweise ließ Malcherson zusammenfahren. «Das war, bevor über den Mord an Ben Schuler berichtet wurde. Ich nehme an, dass die Zahl heute noch steigen dürfte, zumal wir ja inzwischen nationale Aufmerksamkeit erlangt haben. CNN hat es gestern Abend groß herausgestellt, die anderen Networks werden es zu den Abendnachrichten haben, und das, meine Herren, wird die

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